Ukraine: Maidan-Propagandist verprügelt Oppositionellen während Livesendung
Während einer live ausgestrahlten Talkshow des ukrainischen Senders Ukraina fiel der Redakteur der Internetplattform censor.net, Juri Butussow, unerwartet über den oppositionellen Parlamentarier Nestor Schufritsch her und versetzte ihm von hinten einen Schlag ins Gesicht. Dadurch fiel Schufritsch auf den Schoß des neben ihm sitzenden ehemaligen Regierungschefs Jazenjuk, sprang aber sofort auf und versetzte seinerseits dem Maidan-Propagandisten zwei Schläge.
Im weiteren Verlauf der Prügelei zerrte Butussow den Oppositionellen zu Boden und zerkratzte ihm Hals und Gesicht. Die weiteren anwesenden Studiogäste, darunter Ex-Präsident Poroschenko, der Rechtsradikale Andrei Bilezki und der schon erwähnte Jazenjuk, umzingelten die sich am Boden wälzenden Kontrahenten, waren aber offensichtlich weniger um den Oppositionellen als um den Initiator der Prügelei besorgt. Poroschenko beschimpfte den Oppositionellen unflätig, der extreme Nationalist Bilezki zerrte Schufritsch schließlich weg und hielt ihn fest.
Im Anschluss entfernte sich Schufritsch aus dem Studio, um sich umzuziehen und zu waschen. Nach einiger Zeit kehrte er zurück und erklärte dem sichtlich schockierten Moderator, er sei froh, dass der Maidan-Propagandist sein wahres Gesicht gezeigt habe:
"Das heute war bezeichnend. Von hinten anzugreifen und wie ein Mädchen zu Kratzen – das ist alles, was die können."
Bei der Sendung handelte es sich um die traditionsreiche politische Talkshow des amerikanisch-ukrainischen Journalisten Schuster. Diesmal waren die Spannungen im Donbass das Hauptthema. Schuster hatte den Anwesenden, unter denen neben Schufritsch nur ein weiterer vermeintlich prorussischer Politiker war, vorgeschlagen, sich als eine Art "Kriegskabinett" zu betrachten und zu diskutieren, was in der gegebenen Situation unternommen werden solle.
Der Streit zwischen Schuster und Butussow entzündete sich an der Frage, ob auch die Ukraine Frauen und Kinder aus dem ukrainisch kontrollierten Teil des Donbass evakuieren solle, wie es die "Separatisten" in den abtrünnigen Gebieten vormachen. Schufritsch vertrat die Auffassung, dass eine Evakuierung nötig sei, um die Zahl der zivilen Opfer zu minimieren. Daraufhin beschimpfte Butussow ihn und den zweiten "prorussischen" Teilnehmer der Show, Jewgeni Murajew, Agenten des Kreml zu sein und verlangte vom Moderator, sie aus der Sendung zu entfernen.
Schufritsch hatte gerade dazu angesetzt, seine Vision der Ukraine als einem Vielvölkerstaat, in dem alle Ethnien in Frieden zusammenleben können, vorzutragen, als Butussow ihn von hinten angriff.
"Ich wusste, was mich erwartet, dennoch bin ich hier. Und wissen Sie, warum? Die Ukraine ist ein schöner großer Staat mit Menschen, die ukrainisch, ungarisch und auch russisch sprechen."
Unmittelbar nach diesen Worten traf den Abgeordneten der Schlag von Butussow.
Der 1966 in Transkarpatien geborene Nestor Schufritsch studierte Geschichte, Pädagogik und Ingenieurwissenschaften und promovierte über ein wirtschaftswissenschaftliches Thema. Sein Vater war ethnischer Ungar, seine Mutter Ukrainerin. Von 1998 bis 2007 war er Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei der Ukraine und gehörte später Janukowitschs linkszentristischer Regionenpartei und nach deren Verbot dem Oppositionsblock an. Mit Ausnahme einer Legislaturperiode gehört er dem ukrainischen Parlament, der Rada, seit 1998 an. Derzeit ist er Vorsitzender des Rada-Komitees für Meinungsfreiheit.
Der 1976 in Kiew geborene Juri Butussow ist seit 2000 publizistisch tätig und engagierte sich stets im politisch rechten Spektrum der Ukraine. Er leitete eine Zeit lang die Medien der ukrainisch-nationalistisch orientierten "Sozialistischen Partei", die 2007 der sozialistischen Idee abgeschworen hatte, den Namen jedoch beibehielt. Als Anhänger des Euromaidan gründete er die von ihm geleitete Plattform censor.net als Sprachrohr der Maidan-Radikalen. Seitdem tritt er in der ukrainischen Öffentlichkeit als exponierter Vertreter der "Kriegspartei" in Erscheinung. Selbst das ukrainische Verteidigungsministerium beschuldigte ihn bereits der Verbreitung von Fake News und Desinformationen.
Andrei Bilezki, Jahrgang 1979, ist ein nationalistischer und rechtsextremer Politiker. Er ist Mitbegründer des berüchtigten neonazistischen "Regiments Azow", deren weithin bekanntes Symbol der sogenannte "Wolfshaken" ist. Er bezeichnet sich als "Führer" der national-sozialen Bewegung der Ukraine und war von 2014 bis 2019 Abgeordneter der Rada für die Liste des damaligen Präsidenten Poroschenko.
Schuster wurde 1952 in Vilnius geboren und siedelte 1971 mit seiner Familie aus der Sowjetunion nach Kanada über. Er studierte Medizin, hat in diesem Beruf jedoch nie gearbeitet. Anfangs betätigte er sich im Auftrag US-amerikanischer Geheimdienste als Informationskrieger in Afghanistan. Dort gestaltete er eine falsche Zeitung, die an die von den sowjetischen Soldaten sonst gelesene Zeitung erinnerte und in der Falschmeldungen verbreitet wurden, die die Moral der sowjetischen Verbände vermindern sollten. Von 1988 bis 2001 arbeitete Schuster für Radio Free Europe/ Radio Liberty.
Anschließend begann seine Karriere beim russischen Fernsehen, wo er von 2001 bis 2004 für den Sender NTW arbeitete. Nach der Übernahme von NTW durch den Staatskonzern Gazprom wurde Schusters Sendung abgesetzt, woraufhin er nach Kiew ging. Dort zählt Schuster neben Jewgeni Kisseljow zu den populärsten Fernsehmoderatoren. Während und nach dem Maidan wurde die Sendung zum Hort einseitiger Propaganda für den Maidan und die proeuropäischen Kräfte. Schuster, der die ukrainische Sprache bis heute nicht erlernte, genießt als Einziger im ukrainischen Fernsehen die Möglichkeit, seine Shows auf Russisch zu moderieren, obwohl der Sender damit gegen das ukrainische Sprachengesetz verstößt.
Der Sender Ukraina gehört dem Topoligarchen und Strippenzieher der ukrainischen Politik Rinat Achmetow.
Mehr zum Thema - Live-Ticker zur Ukraine-Krise
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.