Gesellschaft

Der tägliche Wahnsinn: "Alles für Deutschland"-Posting: 14-Jähriger erlebt Hausdurchsuchung

"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.
Der tägliche Wahnsinn: "Alles für Deutschland"-Posting: 14-Jähriger erlebt Hausdurchsuchung© Screenshot: YT/BR24

  • 12.12.2024 12:25 Uhr

    12:25 Uhr

    "Alles für Deutschland"- Posting: 14-Jähriger erlebt Hausdurchsuchung

    Wahrnehmungen und Äußerungen junger Menschen in den sozialen Medien sind mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil der Jugendkultur.

    Ein Kommentar wie "FuckAfD" ist voll okay, "ACAB" (All cops are bastards) geht gerade noch so, "Deutschland verrecke" – kommt drauf an, aber die Polizei wird wohl nicht samt Strafbefehl bei den Eltern anrücken.

    "Alles für Deutschland"? Schlimm, sehr schlimm, also böse und gefährlich. Diese Realität erlebte jüngst ein 14-jähriger Jugendlicher aus Bayern am Nikolaustag, so die Junge Freiheit (JFberichtend (Bezahlschranke).

    Die JF erhielt Einblick in den Strafbefehl, nach Schilderung der unglaublichen Ereignisse. Der 14-Jährige erfuhr dabei am frühen Morgen des 6. Dezember, Nikolaus, das beeindruckende Erlebnis, als mehrere Beamte der bayerischen Kriminalpolizei das Zuhause der Familie aufsuchten.

    Der Vorwurf lautete an die irritierten Eltern, der Jugendliche habe "möglicherweise Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet", also einen "Verstoß gegen Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs" begangen. Die JF-Redaktion schildert die genauen Details in einem Video:

    Die Beamten durchsuchten dann das Zimmer des Jugendlichen, wie auch das seines Bruders, um die Bücherregale zu studieren und ein Handy zu konfiszieren.

    Zudem erfolgten Befragungen beider Söhne der Familie zu den jeweiligen "Internetaktivitäten".

    Das beanstandete Vergehen, ein zweimal (!) im Vorjahr auf TikTok geposteter Hashtag des 14-Jährigen:

    "#allesFürDeutschland"

    Dazu der anmaßende und mehr als verdächtige Profil-Name. Im Schreiben heißt es dabei wörtlich:

    "Der Beschuldigte soll (!) Inhaber des Tik-Tok-Profils 'deutscher.patriot1161' sein."

    Der Beschluss beinhaltet folgende wörtliche Information:

    "Aufgrund der bisherigen Ermittlungen, insbesondere der eingeholten Bestandsdatenauskünfte von TikTok, Google und Telefonica Germany besteht folgender Tatverdacht (...)"

    Noch mehr? Ja, laut Anklageschrift wurden auffällige Hashtags pro der Partei AfD und kritische Beiträge gegen das Heizungsgesetz und Robert Habeck sowie generell die Partei Bündnis 90/Die Grünen veröffentlicht.

    Laut Durchsuchungsschreiben erklärt die zuständige Staatsanwaltschaft die Maßnahme als "verhältnismäßig" und stehe in einem "angemessenen Verhältnis zur Schwere der Tat".

    Der Jugendliche hätte zum Zeitpunkt der jeweiligen Tatzeitpunkte die "erforderliche Reife, das Unrecht seiner Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln".

    Laut JF-Artikel erwäge die Familie des TikTok-Täters "rechtliche Schritte".

    Im Juli dieses Jahres wurde, als mögliche Richtlinie der eingeleiteten Ermittlungen gegen den Jugendlichen, der AfD-Politiker Björn Höcke zum zweiten Mal wegen der Verwendung der Parole "Alles für Deutschland" verurteilt.

  • 11.12.2024 08:00 Uhr

    08:00 Uhr

    Mölln präsentiert - "Event Weihnachtsfeier "Nazifreies Weihnachten"

    Ein kuscheliges Weihnachtsalbum hat Herbert Grönemeyer noch nicht vorzuweisen, bellte aber im Jahr 2019 seinen Fans von der Bühne das Kommando der Stunde für die kommenden Jahre entgegen:

    "Dann liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat; und wer versucht so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen, für rechtes Geschwafel, für Ausgrenzung, Rassismus und Hetze, der ist fehl am Platze (...) Keinen Millimeter nach rechts"

    Süßer die totalitären Glocken nie klangen, außer in deutschen dunklen Jahren des letzten Jahrhunderts und erst jüngst bei der medial-politisch forcierten Ausgrenzung kritischer Bürger in der gesamtgesellschaftlichen "Corona-Krise".

    Im Dezember 2024 heisst es nun erneut - seit wachsam Bürger (m,w,d), diesmal explizit in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln, auch als Eulenspiegelstadt bekannt.

    Willkürlich deklarierend und ausgrenzend, dabei vorweihnachtlich besinnlich androhend, kündigt die Webseite Mölln-Tourismus feierlich für den kommenden 14. Dezember an:

    "Die Begegnungsstätte Lohgerberei lädt zum 'Nazifreien Weihnachten'"

    Unter der Rubrik: "Gut zu wissen", informiert das Portal, die Veranstaltung hat eine "Zielgruppe", nämlich "Jugendliche und Erwachsene", also bitte keine Kinder (?).

    Die Organisation erfolgt durch das stadteigene "Tourismus- und Stadtmarketing". Ob die lokale Antifa das Sicherheitspersonal stellen wird, ist auf der Webseite nicht ersichtlich. Der Veranstaltungsort bewirbt sein Wirken wie folgt:

    "Die Initiative der 'Internationalen Begegnungsstätte in Mölln' ist direkt nach den Möllner Brandanschlägen im Dezember 1992 mit der Gründung des Vereins Miteinander Leben e.V. entstanden und mit der Eröffnung im Sommer 1995 umgesetzt worden. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Zusammenleben von deutschen und ausländischen Mitbürgern in der Region zu verbessern und Aufklärungsarbeit gegenüber rechtsextremistischen Auswüchsen in unser Gesellschaft zu betreiben."

    Ab 14 Uhr erwartet die zuverlässigen, also besseren Demokraten "eine herzhafte Erbsensuppe, wärmender Glühwein (eigentlich haram), köstlicher Punsch sowie eine große Auswahl weiterer Getränke und Speisen", sowie "Merchandise, Sticker, Flyer und Informationen über die demokratiefördernde Arbeit".

    Wie mögliche "Nazi-Kontrollen" durchgeführt werden, dabei deklarierte "Rechte" erkannt und umgehend verwiesen werden, ist seitens der Veranstalter nicht kommuniziert.

    Das Rahmenprogramm steht, jedoch werden Herbert Grönemeyer, Die Ärzte, Kraftklub, K.I.Z oder Feine Sahne Fischfilet demnach nicht vor Ort sein.

  • 8.12.2024 09:45 Uhr

    09:45 Uhr

    7.950 Euro Geldbuße für Rentnerin wegen migrationskritischen Facebook-Kommentar

    Beim Thema Migration sieht das Amtsgericht Düsseldorf keinen Spielraum für im Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit und differente Wahrnehmungen seitens der Bürger.

    Im jüngsten Fallbeispiel wurde eine 74-jährige Rentnerin laut Informationen des Portals Achgut für einen migrationskritischen Facebook-Kommentar zu einem Habeck-Zitat abgestraft. Zur Vorgeschichte heißt es:

    "Die Rentnerin hatte am 8. Oktober 2023 auf Facebook einen Artikel gesehen, in dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) abgebildet war und mit der Aussage 'Deutschland ist auf Zuwanderung angewiesen, um den Arbeitskräftebedarf zu decken' zitiert wurde."

    Die Angeklagte hat eine Rente von 1.600 Euro im Monat. Laut Achgut-Artikel wäre die Verhandlung auf auffällige Kürze angelegt gewesen, da "der Raumbelegung des Amtsgerichts zu entnehmen war, dass für den Prozess gegen die Rentnerin gerade mal 30 Minuten vorgesehen waren".

    Die Staatsanwältin samt anwesendem zweitem Kollegen argumentierte dann gegenüber der mündigen Bürgerin belehrend, dass diese mit ihrem Facebook-Kommentar "in einer Art, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, zum Hass aufgestachelt habe".

    Der Facebook-Beitrag beinhaltete folgende Inhalte:

    "'Die Aussage von Habeck hat mich wütend gemacht', schilderte die 74-Jährige. Sie habe ihr ganzes Leben lang gearbeitet und nun kein Verständnis für die deutsche Migrationspolitik. 'Blablabla. Wir brauchen Fachkräfte und keine Asylanten, die sich hier nur ein schönes Leben machen wollen, ohne unsere Werte und Kultur zu respektieren. Schickt die, die hier sind, mal zum Arbeiten. Wir sind nicht auf Faulenzer und Schmarotzer angewiesen und schon gar nicht auf Messerkünstler und Vergewaltiger', schrieb sie daraufhin in ihrem Ärger unter den Artikel mit Habecks Bild und Zitat."

    Trotz vorgetragene Reue vor Gericht, "mit dem letzten Satz ihres Kommentars sei sie 'übers Ziel hinausgeschossen'", erfolgte die erneute Verurteilung, da die Rentnerin bereits "2022 ein Strafbefehl wegen 'übler Nachrede gegen Personen des öffentlichen Lebens'" erhielt, den sie immer noch in Raten abzahlt.

    Im finalen aktuellen Plädoyer forderten nun die Vertreter der Staatsanwaltschaft, die Beklagte zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu verurteilen. Das Argument des Verteidigers, seine Mandantin hätte lediglich "eine politische Meinungsäußerung 'mit einem emotionalen Endsatz'" veröffentlicht, wurde nicht akzeptiert.

    Der Richter erklärte demgegenüber:

    "'Wenn aber Teile der Bevölkerung so angegangen werden, dass zum Hass aufgerufen wird', sei eine Volksverhetzung im strafrechtlichen Sinne gegeben. Das sei der 'Kontext, der hier berücksichtigt werden muss'." 

    Die Angeklagte wurde daher wegen Volksverhetzung zu 150 Tagessätzen in Höhe von 53 Euro, also einer Geldstrafe in einer Gesamthöhe von 7.950 Euro verurteilt. Abschließend heißt es:

    "Im Falle der Rechtskraft des Urteils müsste die 74-Jährige wohl bis an ihr Lebensende für ihre Grünen-Kritik bezahlen. Denn der Strafbefehl aus dem Jahr 2022 lautete auf 130 Tagessätze in Höhe von jeweils 30 Euro. Zusammen mit der Strafe vom Freitag ergeben sich damit insgesamt 11.850 Euro Strafe. Und da würde sich deren Bezahlung bei monatlichen Raten in Höhe von 50 Euro auf mehr als 19 Jahre erstrecken." 

  • 7.12.2024 13:24 Uhr

    13:24 Uhr

    Bäcker*innenweg – Bern will Straßennamen gendern

    Nicht nur in Deutschland, auch in der Schweiz feiert der tägliche Wahnsinn fröhliche Urständ. In Bern plant der Stadtrat die Straßen der Stadt mit gendergerechten Straßennamen zu versehen. Die Idee dazu kam von der Alternativen Linken (AL). Die Straßennamen zeugten von einem antiquierten, patriarchalischen Dogmatismus, argumentierte Jemima Fischer, Stadträtin der Alternativen Linken. 

    Der Vorschlag fand unter den Stadträten große Zustimmung und wurde mit 43 zu 13 Stimmen zur weiteren Beratung überwiesen. Bei der Neubenennung von Straßen soll künftig eine gendergerechte Sprache Anwendung finden. So soll es künftig den Fischer*innenweg geben. Ob Frauen die Ausübung des Fischerberufs überhaupt möglich war, spielt dabei wohl nur eine untergeordnete Rolle. Die Schweiz gilt hinsichtlich der Gleichberechtigung als rückständig. Das Wahlrecht dürfen Frauen in der Schweiz erst seit 1971 ausüben. Der Regelzustand war, dass Frauen die Hausarbeit erledigten und der Mann für das Einkommen sorgte. 

    Mit dieser Rückständigkeit lässt sich auch erklären, warum Frauen bei der Straßenbenennung in der Schweiz generell unterrepräsentiert sind. Auch das soll sich in Bern ändern. Dort strebt man an, dass der Anteil der Straßen, die nach Frauen benannt sind, der Zahl der Straßen entspricht, die nach Männern benannt wurden. An den historischen Fakten ändert das natürlich nichts. 

    Hinter der Idee der gendergerechten Sprache steckt die Annahme, dass mit einer Änderung der Sprache sich auch die Verhältnisse in der Welt ändern. Wird auf sprachliche Diskriminierung verzichtet, verschwindet sie auch im Alltag, ist der Glaube bei den Anhängern der Identitätspolitik. Bisher hat sich das nicht bestätigt und es spricht auch nichts dafür, dass es sich in Zukunft bestätigen wird. 

  • 5.12.2024 16:10 Uhr

    16:10 Uhr

    "1,3 Milliarden Menschen in Europa" – Annalena und die Zahlen

    Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat ein weiteres Beispiel für ihre umfassende Allgemeinbildung und ihren kreativen Umgang mit Zahlen abgeliefert. Beim Treffen der OSZE-Außenminister auf Malta warf ausgerechnet Baerbock ihrem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow "unerträgliche Lügen" vor. Laut Medienberichten sagte die frühere Trampolinspringerin dann:

    "Sie können sich selbst etwas vormachen, aber uns, den 1,3 Milliarden Menschen in Europa, können Sie nichts vormachen."

    Tatsächlich hat Europa nur etwa 745 Millionen Einwohner, Russland und "Kokaine" (ein weiteres Baerbock-Zitat) schon eingerechnet.

    Anfang 2023 hatte die kreative Grünen-Politikerin gefordert, Russlands Präsident Wladimir Putin müsse "seinen Kurs um 360 Grad ändern".

  • 08:35 Uhr

    Neuwahlen: Merz sagt Nein zu Dieter Bohlen, aber Ja zu Habeck

    Seit dem gestrigen Abend wünscht sich wohl so manch Bürger französische Verhältnisse im Land. Eine geschlossene, inhaltlich geeinte Opposition schickt die Regierung in die verantwortlich verschuldete (Industrie-)Wüste.

    Das Problem in Deutschland, es existiert die oppositionelle CDU samt einem regierungsambitionierten Friedrich Merz. Der BlackRock-erfahrene Wirtschaftsprofi möchte unbedingt Kanzler werden, daher müssen Wahlkampfauftritte im Fernsehen her.

    Das SPD-nahe RND titelt am Tag nach den inhaltlichen Abgründen vollkommen ironiefrei und todernst:

    "Merz stellt klar: Kein Job für Dieter Bohlen"

    Das künstliche RTL-Gesicht und "Pop-Titan" Bohlen bewarb sich nämlich bei der CDU als beratender "deutscher Elon Musk" für eine kommende Bundesregierung. Dazu heißt es seitens der Maischberger-Redaktion:

    "Im Telefonat mit Dieter Bohlen sei es nicht um das Kabinett gegangen, sondern "wir haben ein bisschen über Musik gesprochen", so Friedrich Merz. Beauftragter für Kultur werde Bohlen bei ihm nicht werden: 'Das steht jedenfalls im Augenblick (sic!) nicht an."  

    Merz, etwa ein Politiker mit Verstand? Weit gefehlt, denn dann wurde seitens Maischberger noch das Problem Robert Habeck thematisiert, auch da eine klare Ansage des CDU-Chefs. Die Bild-Zeitung droht Millionen (Noch-)Arbeitnehmern mit der Hiobsbotschaft:

    "Mögliche Koalition mit Grünen: Merz schließt Habeck als Wirtschaftsminister nicht aus"

    Bedeutet kurz zusammengefasst, nach einer knappen Legislaturperiode des absoluten wirtschaftlichen Totalversagens ist ein Kanzlerkandidat Merz, der sich persönlich herausragende Wirtschaftskompetenz unterstellt, allen Ernstes bereit, einem vollkommen überforderten Robert Habeck eine weitere Legislaturphase zu geben(?).

    Merz schilderte sein Ansinnen in der Sendung etwas differenzierter. So erklärte er:

    "Wir brauchen vor allem in der Wirtschaftspolitik einen Politikwechsel – mit oder ohne Habeck (...)"

    Ob das dann auch mit dem aktuellen Wirtschaftsminister möglich wäre, "muss Habeck entscheiden, wenn er noch dabei ist", so Merz wage fabulierend. Das Focus-Magazin fasst den nahenden Wahnsinn mit dem Satz zusammen:

    "In Kuschel-Sendung lässt Merz den Kanzler verblassen – und umarmt sogar Habeck."

    Eine weitere Bild-Schlagzeile lautete am 5. Dezember, das drohende Unheil sehr schön kompakt darstellend:

    "Schwerwiegende Strukturkrise: Neue Schock-Prognose für unsere Wirtschaft - Rezession hält an ++ Nächstes Jahr nur Mini-Wachstum"

  • 3.12.2024 14:25 Uhr

    14:25 Uhr

    Tradwife-Trend? Das "rechte, idealisierte" Hausfrauenbild

    Seit Wochen geistern regelmäßig Artikel mit besorgt klingender Grundnote in der Formulierung durch die Medienwelt der "guten Demokraten". Kritisch betrachtet wird der sogenannte "Tradwife-Trend" in den sozialen Medien. Natürlich alleinig gehuldigt, (aus)gelebt und propagiert in den bösen "rechten Kreisen".

    Jüngster Tradwife-Trittbrett-Mahner ist das Boulevardmagazin Stern (Bezahlschranke). Die aufrichtige und todernst gemeinte Mahnung lautet:

    "Die Tradwife-Bewegung inszeniert Frauen am Herd. Wenn Kuchenbacken politisch wird. Ein Tradwife zelebriert ein traditionelles Hausfrauenbild. Was nach harmlosem Retro-Trend klingt, könnte (sic!) den politischen Rechtsruck befördern."

    Das Handelsblatt wusste bereits im September schon, warum "der Hausfrauen-Trend der Gen Z so gefährlich ist". "Tradwife" ist die Kurzform für "traditional wife", bedeutet also "traditionelle Ehefrau", weiß auch das ZDF. Prof. Margreth Lünenborg, eine Kommunikationswissenschaftlerin, erklärt zu der manipulativen Gefahr auf den Displays:

    "Ähnlich wie Märchen könnten diese Inhalte ansprechend sein und uns helfen, die überfordernden Inhalte des Lebens für einen Moment zu verdrängen. Bei genauerer Betrachtung offenbart der Trend ernsthafte Probleme."

    Diese lauten:

    "Hinter den vermeintlich unpolitischen Darstellungen steckt ein tief verwurzeltes, politisches Weltbild, das rassistische und diskriminierende Elemente enthält."

    Die schockierenden, wissenschaftlich ermittelten Fakten heißen detailliert erkannt und dokumentiert, dank dem ZDF und Frau Lünenborg:

    • sie sind (fast) alle weiß
    • sie kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen
    • sie propagieren ein traditionelles Geschlechter- und Familienbild
    • die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren

    Das DISW, das Deutsche Institut für Sozialforschung, warnt auf seiner bunten Kampagnenseite "Echte Vielfalt" zum Thema.

    "Dabei sind nicht automatisch alle Tradwives der rechten Bewegung zuzuordnen. Aber selbst wenn sie sich davon distanzieren (oder sich dessen nicht bewusst sind), machen sie mit ihrem Verhalten dennoch 'Werbung' für diese Rollen mit all ihren Assoziationen."

    Die Warnung lautet daher, wie auch die Kommunikationswissenschaftlerin Julia Stüwe gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte:

    "Es dabei insbesondere die Weiße Rechte, egal wo auf der Welt, die dieses 'hübsch verpackte' Rollenbild nutzt, um gezielt junge Frauen von ihren eigentlich frauenfeindlichen Ideologien zu überzeugen. Auch wenn es sich dabei bis jetzt 'nur' um ein Randphänomen handelt, sollte ein solcher Trend nicht abgetan werden."

  • 29.11.2024 11:30 Uhr

    11:30 Uhr

    "CO₂-freie Energieproduktion" – Merkel erklärt Afrika zum Vorbild

    Angela Merkel, Polit-Rentnerin und derzeit nach dem Erscheinen ihrer 700-seitigen Biografie (wenige Wochen vor dem 24. Dezember) medial omnipräsent, wird bei ihren Presse-Marketingterminen häufig aufgefordert, kurze Statements zur Lage der Nation zu äußern.

    Zur momentanen Energieunsicherheit in Deutschland, zum Thema Klimaschutz sowie zu möglichen Vorzeigeländern als Vorreiter der Rettung der Welt präsentierte die Altkanzlerin in der ZDF-Plaudersendung "Illner" ihre Sicht auf die Dinge. Sie betonte:

    "Für Investitionen in die erneuerbaren Energien muss die Schuldenbremse reformiert werden."

    Bereits während ihrer Amtszeit wurden natürlich auch die erneuerbaren Energien vorangebracht und die E-Mobilität gefördert. Hatte Merkel dabei Vorbilder für die von ihr forcierte Deindustrialisierung vor Augen? Merkel erklärte dazu:

    "Also, ich will erstmal sagen, die ganzen afrikanischen Länder bauen noch keine Atomkraftwerke und Kernkraftwerke und viele in Asien auch nicht; und insofern wäre es schon nicht schlecht, es gibt auch Länder, die mal zeigen, dass man ohne Kernenergie den Wandel zur CO₂-freien Energieproduktion schaffen kann."

    Bereits im Jahr 2018 wusste die gelernte Physikerin:

    "Unsere Kontinente wachsen zusammen."

    Der Nebeneffekt der Stunde lautet: Laut Branchenkennern läuft der bisherige Verkauf der Merkel-Biografie mehr als enttäuschend. Laut der Datenbank des Dienstleisters Mediacontrol gingen am ersten Verkaufstag gerade einmal 35.046 Exemplare (Auflage 400.000, Preis 42 Euro) über den Ladentisch.

    Dazu lieferte Merkel noch eine weitere Enttäuschung für ihre Berliner Verehrer im Medienkaufhaus Dussmann:

    "Altkanzlerin bricht Signier-Stunde ab"

    Unter dieser Schlagzeile berichtet ein Bild-Reporter im rauschähnlichen Zustand:

    "Hunderte, Tausende wollen 'Mutti' noch mal ganz nah sein. Die Schlange reicht von der ersten Etage ins Erdgeschoss auf die Straße und um den Block. Merkelianer hocken auf dem Boden, verschlingen Merkels Weltsicht – ein Buch, für das sie gut und gerne anstehen. 

    Fast drei Stunden stehe ich hier schon. DING DONG. Eine Frauenstimme hallt durchs Geschäft. Botschaft: Die Signier-Stunde ist gleich vorbei. Abbruch alternativlos. Das Signieren – wohl auch für ihre Hand Neuland, dementsprechend müde."

    Ein Hinweisschild vor dem großen Moment ermahnte: "Selfies sind nicht gestattet."

  • 08:30 Uhr

    Hui Buh! DB-Geisterzüge rollen nachts durch die Hauptstadt

    Berliner Nachteulen auf Stadtbrücken, gestrandeten DB-Kunden beim Sinnieren und Warten auf einen verspäteten Zug, wie auch den unbeliebten nächtlichen Graffiti-Sprayern der Metropole könnten sie bereits aufgefallen und bekannt sein.

    Die Schlagzeilen zum jüngsten Phänomen des Niedergangs eines Landes samt Widersprüchen und Lächerlichkeiten lauten:

    "Bild: Ohne Passagiere stundenlang unterwegs: Bahn lässt nachts Geister-ICEs durch Berlin fahren

    Tagesspiegel: Leere ICE-Züge fahren in Berlin die Nächte durch"

    Nein, es handelt sich nicht um ein senatsbetreutes neues Touristenhighlight oder eine crazy Kunstinstallation eines Goethe-Instituts-Stipendiaten, die Gründe sind wesentlich profaner, so konnte die TS-Redaktion herausbekommen:

    "Nacht für Nacht muss die Deutsche Bahn 'Geisterzüge' fahren lassen, weil Abstellanlagen fehlen. Die Lokführer sind wegen der Einsätze tagsüber oft nicht verfügbar. Zugausfälle sind die Folge."

    Das treibt natürlich die Kosten des angeschlagenen (Staats-)Konzerns in die Höhe. Der TS-Artikel ergänzt:

    "Das erforderliche Lokpersonal fehlt dann nicht selten für die regulären Dienste am Tag. Angaben von Insidern, die Züge würden auf dem sogenannten Berliner Außenring die Stadt sogar umkreisen, um die Zeit bis zum Morgen zu überbrücken, dementierte ein Bahnsprecher."

    Überführungs- und Abstellfahrten in der Nacht seien "ein ganz normaler betrieblicher Vorgang", so ein Bahnsprecher. Neue Abstellgleise sind natürlich in Planung, "unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Schönholz".

    Acht Gleise "mit je 400 Meter" sollen demnach bald entstehen. Früheste Inbetriebnahme: 2028. Kosten laut Deutscher Bahn: "ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag", bis dahin...

  • 27.11.2024 12:45 Uhr

    12:45 Uhr

    Ditt is Berlin – Angezündete Voodoo-Puppe setzt S-Bahnwaggon in Brand

    Altberliner, also solche Bürger und Bürgerinnen, die sich seit mindestens dreißig Jahren in der Hauptstadt bewegen, überlegen sich mittlerweile sehr wohl, ob und welche U- oder S-Bahnlinie wirklich vonnöten ist, um sich im Stadtgebiet von A nach B zu bewegen.

    Je nach Uhrzeit lautet der strategisch abwägende Plan: Welche Linie belastet das dauergestresste Nervenkostüm am wenigsten zum Thema Optik, Gerüche und Lautstärke?

    Das jüngste Kapitel zum Thema zu befürchtender, unfreiwilliger Zwischenstopps präsentiert die B.Z:

    "Alarm am Bahnhof Bellevue am Mittwochmorgen. Dort brannte eine S-Bahn. Zu dem Brand in einem der Wagen kam es gegen 10.20 Uhr. Plötzlich stand eine Sitzgruppe in einem Zug der Linie S7 in Flammen."

    Dieses Mal war jedoch nicht der zusehends erbärmlicher werdende Zustand des S-Bahn-Fuhrparks schuld an dem gefährlichen Desaster. Die sozialen Medien lieferten die umgehende Antwort. Ein Bürger kommentierte resigniert:

    "Stadtbahn gerade komplett im Arsch, weil jemand in der S-Bahn eine Voodoo Puppe ANGEZÜNDET hat und jetzt die Bahn in Flammen steht."

    Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz aus. Das Feuer war zum Glück ohne größere Zwischenfälle bereits nach kurzer Zeit gelöscht.

    Laut B.Z-Artikel konnte eine tatverdächtige Frau festgenommen werden.

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