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Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V zur Überprüfung für Zulassung nach Serbien geliefert

Die erste Lieferung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V wurde nach Belgrad versandt. Die ersten 20 Dosen sollen von der serbischen Arzneimittelbehörde für Zulassung geprüft werden. Serbien kämpft derzeit mit hohen Fallzahlen und vielen COVID-19-Toten.
Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V zur Überprüfung für Zulassung nach Serbien geliefertQuelle: Reuters © Maxim Shemetov

Die "Agentur für Arzneimittel und Medizinprodukte Serbiens" (ALIMS) hat den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V erhalten. Die Behörde soll nun klinische Prüfuntersuchungen in Auftrag geben, die zur Registrierung beziehungsweise für Zulassung des Mittels auf dem pharmazeutischen Markt Serbiens erforderlich sind. Die Lieferung mit den ersten 20 Dosen des russischen Vakzins kam am Donnerstagnachmittag auf dem Belgrader Flughafen an.

Nach Angaben serbischer Behörden soll der Impfstoff nun mikrobiologischen und toxikologischen Prüfuntersuchungen unterzogen werden. Danach soll von der Arzneimittelbehörde auch die komplette Dokumentation kontrolliert werden, bevor das Mittel eine Zulassung für den serbischen Markt erhält.

Die Experten des Belgrader Instituts für Immunologie und Virologie "Torlak" hätten nun in den nächsten Tagen und Wochen Zeit, den Impfstoff zu untersuchen, sagte der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Donnerstagabend lokalen Medien. Demnach wird neben Sputnik V auch das Vakzin von Pfizer/BioNTech klinisch getestet. Das deutsche Unternehmen BioNTech und die US-amerikanische Firma Pfizer hatten vor wenigen Tagen ebenfalls eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in Belgrad beantragt.

Der Sputnik V wurde vom renommierten russischen Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie entwickelt und am 11. August in Russland registriert. Der Impfstoff wies nach Angaben russischer Behörden in der dritten Phase klinischer Studien eine Wirksamkeit von mehr als 95 Prozent auf. Im Rahmen einer Studie mit 40.000 Freiwilligen erhielten nach Behördenangaben mehr als 22.000 Freiwillige die erste Injektion des Arzneimittels, mehr als 19.000 die erste und zweite. Sputnik V wird derzeit unter anderem auch in Indien, Venezuela, Belarus und den Vereinigten Arabischen Emiraten klinisch getestet. 

Ein Corona-Vakzin werde für alle Bürger kostenlos sein. Auch werde niemand zu einer Impfung gezwungen, sagte der serbische Staatschef.

"Man kann nicht jemanden, der das nicht will, dazu zwingen, sich impfen zu lassen. Dennoch bin ich der Meinung, dass jene, die dazu aufrufen, sich nicht impfen zu lassen, verantwortungslos handeln", ergänzte Vučić in einer Sendung im staatlichen Fernsehsender RTS.

Nach Aussagen der serbischen Premierministerin Ana Brnabić wird die Regierung Impfstoffe mehrerer Hersteller bestellen. 

"Wir wollen unseren Bürgern die Möglichkeit einer Wahl und all die Impfstoffe bieten. Denn, einer wird nur das Vakzin von Pfizer haben wollen, ein anderer nur vom Unternehmen Moderna. Andere werden wiederum nur einen russischen oder einen chinesischen Impfstoff und nichts Anderes haben wollen", sagte die serbische Premierministerin dem staatsnahen Fernsehsender Pink.

Während die Staatsführung im Frühling drakonische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verhängte – wie etwa Ausgangssperren ab 18 Uhr bis 5 Uhr am nächsten Morgen –, scheut sich die Politik derzeit, diesen Weg erneut zu gehen. Es gelten Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen, ein Lockdown wurde jedoch bisher nicht verhängt.

Die Zahl der positiven Corona-Befunde ist in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen. Der November gilt als der schlimmste Monat seit dem offiziellen Pandemie-Beginn. Es wurden in den 30 November-Tagen mehr als 128.000 SARS-CoV-2-Fälle im ganzen Land registriert. In den vergangenen zehn Tagen gab es stets über 50 Todesfälle täglich in Verbindung mit einer SARS-CoV-2-Infektion. Seit März gibt es in Serbien mehr als 1.390 COVID-19-Tote, allein im November sind mehr als 1.000 Menschen in Verbindung mit der Krankheit gestorben.

Von der serbischen Opposition wird der Regierung vorgeworfen, die Kontrolle über die Epidemie im Land verloren zu haben. Zudem sei das Gesundheitssystem am Ende. Der Epidemiologe Predrag Kon, der auch Mitglied des Krisenstabs der Regierung ist, wies die Kritik zurück. Das Gesundheitssystem sei nicht zusammengebrochen, es sei aber bereits "überspannt". Er bestätigte aber Medien, dass die Situation äußerst schwer sei. 

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