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Keine "zweite Welle"? – Ex-Topwissenschaftler von Pfizer spricht von "Pseudo-Pandemie"

Die Riege der "Corona-Skeptiker" ist um eine renommierte Stimme reicher. Als ehemaliger wissenschaftlichen Leiter der Forschungsabteilung des US-Pharmakonzerns Pfizer kritisiert Dr. Mike Yeadon vehement die Verwendung von PCR-Tests. Zudem gebe es keinen Bedarf für flächendeckende Corona-Impfungen.
Keine "zweite Welle"? – Ex-Topwissenschaftler von Pfizer spricht von "Pseudo-Pandemie"Quelle: AFP © GEORG HOCHMUTH

Er ist keineswegs der erste Experte, der sich gegen die Corona-Maßnahmen von Regierungen weltweit, die Lockdowns und Verheißungen der angekündigten Corona-Impfstoffe äußerte. Doch er zählt sicher zu den namhaftesten Experten, denen man kaum irgendeine dubiose Agenda und das Verbreiten obskurer Verschwörungstheorien unterstellen kann (auch wenn das bei vielen der übrigen Kritiker ebenfalls nicht der Fall ist). Schließlich war Dr. Michael Yeadon Jahrzehnte an leitender Stelle in das System eingebettet, das er nun so vehement kritisiert.

Bei Yeadon handelt es sich um niemand Geringeren als einen langjährigen Pharma-Manager, Vizepräsidenten und wissenschaftlichen Leiter der Pfizer-Forschungsabteilung.

In seinem jüngsten am Montag erschienenen Artikel "Die PCR-falsch-positive Pseudo-Epidemie" (The PCR False Positive Pseudo-Epidemic) wendet sich Yeadon vehement gegen die von Politikern, Leitmedien und längst nicht allen Virologen beziehungsweise Epidemiologen kolportierte These einer zweiten "Corona-Welle", die aktuell Europa heimsuche. Bei seinen Ausführungen bezieht sich Yeadon auf die Corona-Politik der britischen Regierung, die jedoch ohne Zweifel erstaunlich viele Parallelen zur entsprechenden Politik und den offensiv vertretenen Ansichten der Bundesregierung aufweist.

In seinem ausführlichen Schreiben beleuchtet der ausgebildete Biochemiker und Toxikologe insbesondere die Unzulänglichkeiten der PCR-Tests und die hunderttausendfache Durchführung der Tests. Dabei wendet sich Yeadon keineswegs grundsätzlich gegen den Einsatz der PCR-Tests.

"PCR ist eine recht bemerkenswerte Technik, die die unvergleichliche Fähigkeit besitzt, wirklich winzige Mengen eines Fragments einer genetischen Sequenz zu finden, bis hinunter zu dem Niveau, ein einzelnes, gebrochenes Fragment eines Virus in einer verunreinigten biologischen Probe zu finden", erläutert der Brite.

Gleichzeitig seien die äußerst sensiblen Tests selbst in den Händen von Experten jedoch auch äußerst anfällig für Kontaminationen jeder Art.

In diesem Zusammenhang geht der ehemalige Topwissenschaftler des Pfizer-Konzerns auf den Umstand ein, "dass das Prüfverfahren für den PCR-Test auf SARS-CoV-2, das heute von allen Menschen auf der Welt verwendet wird, im Labor von Prof. Drosten in Berlin entwickelt" worden sei.

Die durch eine PCR gewonnenen Daten zeigen auf, wie viele Zyklen benötigt wurden, um die in die Reaktion gegebene DNA zu vervielfältigen. Dies wird dann durch den sogenannten Ct-Wert ("Cycle threshold") an­gegeben.

Ist der Ct-Wert niedrig, ist die zu vervielfältigende DNA schon früh nachweisbar. Das bedeutet, dass viel SARS-CoV-2-Erbgut in der Patientenprobe war. Ist der Ct-Wert hoch, be­nö­tigte man viele PCR-Zyklen, um die DNA zu vervielfältigen. Das ist der Fall, wenn wenig SARS-CoV-2-Erbgut in der Probe enthalten war.

"Die wissenschaftliche Arbeit, in der die Methode beschrieben wurde, wurde im Januar 2020 veröffentlicht, zwei Tage nach der Einreichung des Manuskripts. Einer der Autoren des Papiers ist im Editorial Board der Zeitschrift, die es veröffentlicht hat", hält Yeadon fest.

Yeadon weist auf die Besorgnis unter Kollegen hin, dass dieser äußerst wichtige Fachartikel Drostens, "mit dem Hunderte von Millionen PCR-Tests weltweit, einschließlich des Vereinigten Königreichs, durchgeführt wurden", jedoch noch nicht von Fachkollegen begutachtet worden sei.

"Es wurde kein Peer-Review-Bericht veröffentlicht, obwohl viele darum gebeten haben", so der Experte auf dem Gebiet der Allergie- und Atemwegstherapie.

Darüber hinaus weise das unter anderem von Drosten beschriebene Verfahren zahlreiche technische Schwächen auf, von denen einige schwerwiegend und hochkomplex seien.

"Es genügt zu sagen, dass eine sehr detaillierte Zerlegung des Papiers und des Drosten-Protokolls von Dr. Borger und Dr. Malhotra, zwei erfahrenen und besorgten Molekularbiologen, vorgenommen wurde. Eine Gruppe anderer Mediziner und Wissenschaftler (zu denen auch ich gehöre) hat ihre Namen unter einen Brief gesetzt, der die Analyse begleitet, und an die gesamte Redaktion der Zeitschrift Eurosurveillance geschickt."

In dem am 26. November eingereichten Schreiben fordern die renommierten Fachleute nichts weniger, als dass das sogenannte Corman-Drosten-Papier zurückgezogen wird.

Dann weist der ehemalige Chefwissenschaftler bei Pfizer auf die offensichtlich steigende Anzahl rechtlicher Anfechtungen in Bezug auf die Validität des PCR-Verfahrens hin. So unter anderem in Deutschland, wo sich der Rechtsanwalt Reiner Fuellmilch der Angelegenheit angenommen habe. Weitere Länder seien etwa Italien, die Schweiz und Südafrika.

"Da die wissenschaftliche Validität dieses Tests unter schweren Anfechtungen steht, muss er meiner Meinung nach unverzüglich aus dem Verkehr gezogen werden", ist Yeadon überzeugt.

Laut dem Robert Koch-Institut gelten die aktuellen PCR-Nachweissysteme hingegen als "Goldstandard" für die Diagnostik. Der Ct-Wert ist jedoch für SARS-CoV-2 nicht standardisiert, genauso wenig wie die inzwischen Hunderten von PCR-Tests verschiedener Hersteller geeicht sind. Derzeit sieht die Geset­zes­lage vor, dass sich alle posi­tiv auf das Virus getes­te­ten Perso­nen in Quaran­täne bege­ben müssen. 

Derweil hält Yeadon, wie er an späterer Stelle seines Artikels festhält, den Test in seiner jetzigen Verwendung für "völlig wertlos". Dass die PCR-Tests dennoch immer umfangreicher und dazu auch noch in aus dem Boden gestampften großen und privaten Laboren durchgeführt würden, hält der 2011 bei Pfizer in den Ruhestand gegangene Biochemiker und Toxikologe für absolut fahrlässig.

"Wir hätten wohl nie einen Kapazitätsengpass gehabt, wenn wir die Tests auf diejenigen mit Symptomen beschränkt hätten. Der einzige Grund, warum man Massentests bei Personen ohne Symptome überhaupt in Betracht ziehen könnte, ist, wenn Sie davon überzeugt sind, dass Personen ohne Symptome eine bedeutende Übertragungsquelle darstellen. Dies schien mir allerdings immer eine sehr gewagte Annahme zu sein," so Yeadon.

Die Beweislast läge vielmehr bei denen, die behaupteten, dass asymptomatische Personen tatsächlich eine Hauptübertragungsquelle für SARS-CoV-2 darstellten. Dieser Beweis sei jedoch bislang nicht erbracht worden. Nach wie vor an Massentestungen mittels PCR-Test festzuhalten, berge daher die erhebliche Gefahr, eine "PCR-falsch-positive Pseudo-Epidemie" zu verstetigen.

"(Es) besteht einfach keine Notwendigkeit, in das Geschäft der Massentests an der Bevölkerung einzusteigen. Wie wir sehen werden, birgt ein solcher Massentest bei Verwendung der PCR als Methode in der Tat ein ernsthaftes Risiko dessen, was wir als 'PCR-falsch-positive Pseudo-Epidemie' bezeichnen. Dies könnte niemals passieren, wenn wir nicht PCR-Massentests an den meist gesunden Menschen durchführen würden", hält Yeadon in seinem Artikel fest.

Schließlich basiere das täglich reproduzierte Narrativ einer "zweiten Welle" vor allem auf den Resultaten von PCR-Tests.

Bereits im Juni sei die Pandemie in Großbritannien vorbei gewesen, so Yeadon. Es sei die Herdenimmunität gewesen, die SARS-CoV-2 zunehmend in die Defensive getrieben habe.

Es gebe, erläuterte Yeadon bereits Ende November, schließlich kein "Virus ohne Ahnen". Er verweist darauf, dass es mindestens "vier endemische, gewöhnliche Erkältungskrankheiten auslösende Coronaviren gibt, [die] in Großbritannien und anderswo frei zirkulieren". Menschen, die in der Vergangenheit mit "einem oder mehreren dieser endemischen, gewöhnliche Erkältungen hervorrufenden Coronaviren infiziert wurden, haben eine langlebige und robuste [T-Zellen-]Immunität". Diese erstrecke sich nicht nur gegen die entsprechenden Erkältungsviren, sondern auch gegen eng verwandte Viren. "SARS-CoV-2 ist ein solch eng verwandtes Virus", so Yeadon.

Der nun allgemein hin verwendete PCR-Test zum Nachweis von Corona-"Fällen" könne durchaus positiv ausfallen, wenn eine Person mit einem der herkömmlichen Erkältungs-Coronaviren infiziert sei.

"Übrigens, wegen des Spike-Proteins, das nur bei Coronaviren vorkommt, aber weitgehend innerhalb der Familie (der Coronaviren) geteilt wird, könnte jeder PCR-Test, der auf Primern für die Sequenzen, die das Spike-Protein kodieren, beruht, durchaus kreuzreagieren und jeden, der zum Zeitpunkt der Probenahme eine Coronavirus-Schnupfenerkrankung hat, erfassen und als SARS-CoV-2-Fall nachweisen", so Yeadon. 

Das Glykoprotein Spike verleiht dem Coronavirus seinen Namen, denn wie Zacken einer Krone stehen die Moleküle von der Virushülle ab.

Das Coronavirus braucht das Spike-Protein, damit es eine Zelle befallen kann. Das Protein bindet vor allem an einen Rezeptor namens ACE2 auf der Oberfläche menschlicher Zellen. Das Virus kann dann mit der Zellmembran verschmelzen und sein Erbgut ins Zellinnere entlassen, erläutert das Max-Planck-Institut.

"Kurz gesagt: Die Pandemie war im Juni vorbei, und die Herdenimmunität war die Hauptkraft, die die Pandemie zum Rückzug zwang. Im Herbst sind die behaupteten 'Fälle' ein Artefakt eines gestörten Testsystems", ist der Experte überzeugt.

Ein Indiz für das Vorhandensein einer Pseudo-Pandemie sei zudem das Nichtvorhandensein einer entsprechenden Übersterblichkeit.

"Das Schlüsselmerkmal einer PCR-falsch-positiven Pseudo-Epidemie ist der relative Mangel an einer Exzessmortalität, die der angeblich durch den tödlichen Infektionserreger verursachten Todesfällen entspräche. Dieses Schlüsselzeichen ist vorhanden", erläutert Yeadon.

Wenn das Zurückgreifen auf Massentests nicht beendet werde, werde weiterhin von Zehntausenden COVID-Fällen und mutmaßlich an SARS-CoV-2 verstorbenen, vorwiegend sehr betagten Menschen die Rede sein.

Bereits im November wandte sich Yeadon, der auf über 30 Jahre Erfahrung in der Medikamentenforschung bei Pfizer zurückblicken kann, als "Corona-Skeptiker" ebenfalls gegen den Einsatz von Impfstoffen zur Bekämpfung einer Pandemie, die es seiner Ansicht nach gar nicht gebe.

"Es gibt absolut keinen Bedarf an Impfstoffen, um die Pandemie zu beenden. Ich habe noch nie einen solchen Unsinn über Impfstoffe gehört. Man impft keine Menschen, die nicht durch eine Krankheit gefährdet sind. Man plant auch nicht, Millionen von gesunden Menschen mit einem Impfstoff zu impfen, der noch nicht ausgiebig an Menschen getestet wurde", erklärte Yeadon.

Alle Vorschläge "einer flächendeckenden Impfung" seien nicht nur völlig unnötig, sondern, wenn sie unter Anwendung irgendeiner Art von Zwang erfolgten, zudem illegal.

"(...) Andere Pläne haben für mich den Hauch des Bösen an sich, und ich werde mich ihnen genauso energisch widersetzen, wie ich die Pandemie bisher verfolgt habe", erklärt Yeadon.

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