Deutschland

Gesundheitsminister Lauterbach prognostiziert Omikron-Welle zum Jahreswechsel

In einem Radiointerview beantwortete der Minister Hörerfragen. Vorrangig ging es um das Thema Impfungen. Er rechne zum Jahreswechsel mit einer "großen Welle" der Omikron-Variante. Die Prognose für den Winter 2022 sei jedoch "ein Blick in die Kristallkugel."
Gesundheitsminister Lauterbach prognostiziert Omikron-Welle zum Jahreswechsel© Reiner Zensen via www.imago-imag

In der dreistündigen Sendung Morgenmagazin seines Heimatsenders WDR-2 beantwortete Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 23. Dezember Fragen von Radio-Hörerinnen und Hörern "rund um die Themen Corona und Impfen." Die Fragen wurden nicht live gestellt, sondern konnten zuvor dem Sender per Sprachnachricht oder Mail mitgeteilt werden. Eine Zusammenfassung von knapp 20 Minuten findet sich auf der Homepage des Senders.

Auf die Frage eines Hörers, zum Thema einer sich anbahnenden "Häufigkeit" von Booster-Impfungen, antwortete der Minister, dass "wir jetzt eine Booster-Impfung benötigen, um der Omikron-Variante zu begegnen". Es sei aber "wissenschaftlich noch nicht gesichert, dass es noch einmal eine spezifische Omikron-Impfung geben wird." Er gehe daher "persönlich" davon aus, dass eine "vierte Impfung" nötig wird. Dies sei laut dem Minister, aber "noch nicht der gesicherte wissenschaftliche Kenntnisstand". Man müsse sich auf jeden Fall "Flexibilität" bewahren.

Die Problematik einer "Impfroutine" würde sich dahingehend beantworten, dass im kommenden Jahr "neue Impfstoffe versuchen würden, die alten und die neuen Varianten gleichzeitig abzudecken". Von dieser Möglichkeit sei es dann "abhängig", wie lange der "der Impfschutz gilt".

Eine Hörerin, die im September "sich boostern ließ" fragte, wie lange sie "nun geschützt sei". "Das kann man nicht sagen" lautete die Antwort von Lauterbach, ergänzte aber mit dem Hinweis: "auf jeden Fall ist die Booster-Impfung eine gute Schutzimpfung vor der Omikron-Variante." Die "Verwirrung" bezüglich der Anpassung von "Booster-Abständen" sei den neuen "Erkenntnissen geschuldet", die man vorher nicht gehabt hätte und auf die man "jetzt reagieren würde".

Ein weiterer Hörer wollte wissen, ob sein 12-jähriger Sohn, ohne Vorerkrankungen, theoretisch auch schon geboostert werden könnte. Lauterbach erläuterte, dies sei noch nicht "zugelassen", daher wäre das eine "individuelle Entscheidung" nach Rücksprache mit einem Arzt.

Die Haftungsfrage nach vollzogener "Boosterung" von Minderjährigen sei jedoch gesichert, da der Impfstoff ein "zugelassener Impfstoff" sei" und dadurch wäre geklärt – "der Bund übernimmt die Haftung", so die Darlegung des Ministers. Bei der Situation einer Impfung von Unter-5-Jährigen, sehe dies laut dem Minister wiederum anders aus, da es eine "Off-Label-Use"-Situation wäre, also die Nutzung ohne Erlaubnis. Dort sei die "Haftungsfrage deutlich komplizierter". Lauterbach würde "in der Tendenz davon abraten".

Der Moderator wollte dann den Vorwurf "diverser Hörerinnen und Hörer" erläutert bekommen, Lauterbach sei, seit dem er Minister wurde, "weichgespült in seine Aussagen". Warum nicht "sofort" strengere Maßnahmen, wie vom RKI ausgesprochen, erfolgen würden. Das stimme so nicht, da er die "Booster-Kampagne" erst initiiert habe.

Er wolle generell nichts ausschließen, "es gäbe keine roten Linien", aber "er glaube zum jetzigen Zeitpunkt, dass man mit Kontaktbeschränkungen und Booster-Impfungen um einen Lockdown herumkommen könne." Lauterbach bestätigte seine eigene Aussage, dass eine "fünfte Welle" kommen wird. Zur Zeit wäre diese nicht zu "sehen", aber spätestens zum "Jahreswechsel und dann im Januar".

Zu dieser Thematik veröffentlichte das ZDF am 23. Dezember folgende Meldung: "Daten bis Januar wohl wenig aussagekräftig. Alle warten auf die Omikron-Welle. Doch der Blick auf Infektionszahlen könnte in den nächsten Tagen trügen, befürchten Fachleute." Eine Bild-Schlagzeile des gleichen Tages lautet: "Zahl der Neuinfektionen sinkt seit drei Wochen" und informierte: "Die Krankenhaus-Inzidenz in Deutschland lag am Donnerstag bei 4,55. Zum Vergleich: Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,75".

Beim Thema "Sequenzierungen" ausgehend von Testungen, befände sich Deutschland im Europavergleich "mit an der Spitze". In Deutschland käme der sogenannte "Varianten-PCR" zum Einsatz – "in dem kann man im Routine-PCR schon sehen, was wahrscheinlich schon Varianten sind".

Bezugnehmend auf eine Hörerfrage zum Medikament Paxlovid informierte der Minister, dass es noch keine Zulassung gäbe, aber größere "Bestellungen vorbereitet wären". Lauterbach twitterte zu diesem Thema am 17. Dezember:

Nein, er hätte den "Job", des Ministers nicht unterschätzt, da er ihn "ganz gut kenne", durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Ministern. Er würde jedoch versuchen, seinen "eigenen Stil, seinen eigenen Zugang zum Amt aufzubauen".

Zur Verbesserung der Situation in den Krankenhäusern, erwähnte Lauterbach die geplante Bonus-Zahlung, welche "mehr als überfällig" sei. Zudem "müsse der Personalschlüssel so verändert werden, dass mehr Menschen in der Pflege arbeiten".

Wie es in einem Jahr aussehen würde, beantwortete Lauterbach so: "Das weiß niemand. Das wäre ein Blick in die Kristallkugel. Ich gehe aber davon aus, dass sich neue Varianten bilden werden. Ob sie gefährlicher werden, kann niemand sagen".

Er freue sich nun auf das Weihnachtsfest im Kreise der Familie. Stichwort Silvester: "Ich werde in ganz kleiner Runde feiern. Weniger als fünf Leute. Ich werde ein besinnliches Fest feiern und das rate ich auch allen", so Gesundheitsminister Lauterbachs Empfehlung an die Hörer von WDR-2.

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