Wirtschaft

Russische Zentralbank erhöht Leitzins auf 15 Prozent

Aufgrund des hohen Inflationsdrucks hat die russische Zentralbank den Leitzins überraschend von 13 auf 15 Prozent erhöht. Dies ist die vierte Erhöhung in Folge. Die Regulierungsbehörde verschlechterte auch ihre Inflationsprognose.
Russische Zentralbank erhöht Leitzins auf 15 ProzentQuelle: Sputnik © Marija Dewachina

Die russische Zentralbank hat bei einer Sitzung am Freitag den Leitzins von 13 auf 15 Prozent erhöht. Die Regulierungsbehörde erklärte auf ihrer Webseite: "Der aktuelle Inflationsdruck hat erheblich zugenommen und liegt über den Erwartungen der Zentralbank." Das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteige demnach die Möglichkeiten zur Ausweitung der Produktion von Waren und Dienstleistungen. Auch die Inflationserwartungen und die Kreditwachstumsraten blieben auf einem hohem Niveau.

Elwira Nabiullina, die Vorsitzende der Zentralbank, erklärte, dass "die Preise schneller steigen als erwartet". "Die Inflationsbeschleunigung im September übertraf unsere Schätzungen deutlich", sagte sie. Ihre Behörde sei bereit, den Leitzins bei Bedarf weiter anzuheben. 

Weitere Entscheidungen würden je nach Inflationsdynamik, der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Bewertung von Risiken aus internen und externen Bedingungen getroffen.

Dies ist die vierte Erhöhung in Folge. Am 15. September hatte die Zentralbank den Leitzins von 12 auf 13 Prozent erhöht. Aufgrund des Rubelverfalls seien Sofortmaßnahmen erforderlich gewesen, hieß es damals.

Zudem verschlechterte die Zentralbank auch ihre Inflationsprognose bis Ende 2023 auf 7,0–7,5 Prozent statt der bisher erwarteten 6–7 Prozent. Es sei notwendig, für eine weitere Verschärfung der Geldpolitik zu sorgen und die Inflation im Jahr 2024 auf das Ziel von vier Prozent zurückzubringen, betonte die Behörde.

Falls die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen, wird die Zentralbank auf der nächsten Sitzung, die für den 15. Dezember geplant ist, den Leitzins nicht weiter erhöhen, schätzen Experten. Aber auch eine Senkung vor dem zweiten Quartal 2024 sei unwahrscheinlich. Nabiullina hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der hohe Leitzins "für lange Zeit" bestehen werde.

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