Nordamerika

US-Behörde FDA warnt bei Johnson & Johnson vor möglichem Risiko einer seltenen Nervenerkrankung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Warnung für Johnson & Johnson herausgegeben. Bei dem Impfstoff gegen das Coronavirus des US-Herstellers besteht ein "erhöhtes Risiko" einer seltenen Nervenkrankheit. Die meisten Fälle traten bei Männern auf. Eine Person sei gestorben.
US-Behörde FDA warnt bei Johnson & Johnson vor möglichem Risiko einer seltenen NervenerkrankungQuelle: AFP © Angela Weiss

Bei etwa 100 Personen, die kürzlich mit dem Präparat von Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geimpft worden waren, wurde das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom festgestellt. Es handelt sich um eine seltene Autoimmunerkrankung, die die Nerven angreift und zu Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen führen kann. Die meisten Menschen erholen sich wieder. Rund 12,8 Millionen US-Amerikaner bekamen den Impfstoff bislang verabreicht. Bei diesem Präparat ist lediglich eine Dosis erforderlich. 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA aktualisierte am Montag ihren Warnhinweis, wonach Daten ein "erhöhtes Risiko" der seltenen Nervenerkrankung bei dem Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns nahelegten. Die FDA und die US-Gesundheitsbehörde CDC überprüfen jetzt die Berichte über die gemeldeten Fälle. 

Nach Angaben der FDA war bei 95 der Betroffenen ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Eine Person sei gestorben, teilte die US-Behörde mit, ohne weitere Details zu nennen. Viele der Betroffenen waren Männer im Alter von 50 Jahren und älter. Die Symptome hätten sich in den meisten Fällen innerhalb von sechs Wochen nach Verabreichung des Vakzins entwickelt, so die CDC. 

Die FDA erklärte, dass die Beweise für einen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem Guillain-Barré-Syndrom "unzureichend sind, um eine kausale Verbindung herzustellen". In einem Brief an das Unternehmen stufte die FDA die Wahrscheinlichkeit der seltenen Nervenerkrankung nach der Impfung als "sehr gering" ein. Dennoch sollten geimpfte Personen, denen das Vakzin von Johnson & Johnson verabreicht wurde, einen Arzt aufsuchen, wenn sie Symptome wie Schwäche oder Kribbeln etwa in den Beinen oder Armen hätten, Schwierigkeiten beim Gehen oder bei Gesichtsbewegungen wie beispielsweise beim Sprechen, Kauen und Schlucken.

Die FDA hält zugleich an der weiteren Verwendung des Präparats fest und teilte mit, dass auf der Basis einer Auswertung aller verfügbaren Daten "weiterhin die bekannten und potenziellen Vorteile eindeutig die bekannten und potenziellen Risiken überwiegen".

Der US-Pharmakonzern erklärte seinerseits, dass man in Gesprächen mit den Aufsichtsbehörden über die gemeldeten Fälle sei. In einer Stellungnahme des Herstellers heißt es, dass er die "Sensibilisierung" für die "Anzeichen und Symptome seltener Vorkommnisse" stark unterstützt, um sicherzustellen, dass sie schnell identifiziert und richtig behandelt werden können.

Johnson & Johnson betonte zugleich, dass sein Impfstoff "ein wichtiges Instrument im weltweiten Kampf gegen COVID-19" darstelle und verwies auf den Vorteil, dass bei diesem Vakzin nur eine Dosis erforderlich ist.

Doch die neue FDA-Warnung markiert einen weiteren Rückschlag für den Impfstoff, dessen Einsatz im April bereits wegen Bedenken, dass er gefährliche Blutgerinnsel verursachen könnte, vorübergehend ausgesetzt worden war. In Deutschland gibt es die Empfehlung, das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson bei Menschen ab 60 Jahren zu verabreichen. Der Grund für diese Entscheidung waren die zuvor berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sei das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ein schweres neurologisches Krankheitsbild. Etwa drei Viertel aller Fälle treten in Folge von Infektionen auf, sei es durch eine bakterielle Darmentzündung oder nach Infektionen der Atemwege. Im April vergangenen Jahres teilte die Gesellschaft in einer Pressemitteilung mit, dass auch SARS-CoV-2 das Guillain-Barré-Syndrom auslösen kann.

Mehr zum Thema - "Unsichtbare Wand": Kassenärzte-Chef Gassen hält Impfquote von 90 Prozent für "Science-Fiction"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.