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Deutschland: Priorisierung bei Johnson & Johnson aufgehoben – Empfehlung für Menschen ab 60

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Deutschland in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt werden. Der Grund dafür seien "die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen". Nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Jüngere dafür entscheiden.
Deutschland: Priorisierung bei Johnson & Johnson aufgehoben – Empfehlung für Menschen ab 60Quelle: www.globallookpress.com © Bernd Weißbrod / dpa

Erst in der vergangenen Woche hatten die Gesundheitsminister der Bundesländer beschlossen, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca künftig für alle möglich sei, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde bereits für der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmkonzern damit voll aufgehoben.

Nun teilte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag in Berlin mit, dass Bund und Länder die Priorisierung auch für den Impfstoff von Johnson & Johnson aufheben. 

Künftig soll das Präparat vom US-Pharmakonzern in Deutschland in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt werden. Doch nach ärztlicher Aufklärung können sich auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die Minister "die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson" ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von AstraZeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.

Beim Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzerns waren beim Einsatz in jüngeren Altersgruppen zwischen 4 bis 16 Tage nach der Verabreichung selten, aber teils sogar tödlich Blutgerinnsel im Gehirn aufgetreten. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) den Einsatz von AstraZeneca für Menschen ab einem Alter von 60 Jahren. In dieser Altersgruppe falle die Nutzen-Risiko-Abwägung "eindeutig zu Gunsten der Impfung" aus.

Mitte April hatten die US-Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA mitgeteilt, dass in den USA auch nach der Impfung mit Johnson & Johnson bei sechs Menschen zwischen 6 und 13 Tagen Sinusvenenthrombosen diagnostiziert wurden. Bei den Erkrankten handelte es sich ausschließlich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren.

Die Ständige Impfkommission habe vor diesem Hintergrund die Empfehlung einer Verimpfung des Präparats "für Personen im Alter ab 60" vorgeschlagen. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca soll eine Impfung damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch bei unter 60-Jährigen möglich sein. Das Besondere am Impfstoff von Johnson & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden Corona-Präparaten nur eine Spritze davon nötig ist.

Bereits ab diesem Montag ist die Priorisierung für das Präparat in Arztpraxen und bei Betriebsärzten aufgehoben.

Von den 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18.000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller Bundesbürger voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine erste Spritze bekommen, nämlich 32,3 Prozent.

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(rt/dpa)

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