Meinung

"Make America Florida" – Gouverneur DeSantis, die neue Hoffnung der Konservativen

Floridas Gouverneur Ron DeSantis gilt bei vielen Anhängern der Republikaner bereits als der "neue Trump". Er ist gegen Lockdowns und Maskenpflicht, gegen Abtreibungen und bekämpft die ultralinke Woke-Ideologie. Zudem schickte er Flüchtlinge in die Orte der Reichen. Liberalen und Linken ist er bereits zum Feind geworden, den Konservativen gilt er als neuer Heilsbringer.
"Make America Florida" – Gouverneur DeSantis, die neue Hoffnung der KonservativenQuelle: www.globallookpress.com © Paul Hennessy

Von Thomas Frank

Für Trump wird es eng

Donald Trump liebäugelt zwar damit, für die Präsidenten-Wahlen 2024 wieder zu kandidieren, aber in Wirklichkeit wird es eng für ihn. Immer neue Vorwürfe, von der unerlaubten Dokumentenarchivierung bis zum Steuerbetrug, machen es ihm immer schwerer, sich noch als geeigneter Kandidat zu positionieren. Das Establishment der Demokraten scheint zurückzuschlagen und Trump 2.0 auf Teufel komm raus verhindern zu wollen. So sieht es jedenfalls der Ex-Präsident.

DeSantis – die neue Hoffnung der Republikaner

Doch in Trumps Windschatten steht schon ein neuer Kandidat: der republikanische Gouverneur von Florida, der 43-jährige, italienischstämmige, dreifache Familienvater Ron DeSantis.

Dieser ist ein Konservativer wie aus dem Bilderbuch: Er wuchs an Floridas Westküste auf, besuchte die Bibelschule, spielte Baseball und studierte in Yale und Harvard. Danach trat er in die Marine ein, arbeitete als Militärjurist auch im US-Terroristenlager Guantanamo Bay, und beriet im Irakkrieg schließlich die Navy Seals. Während seiner Militärzeit wurde DeSantis mit verschiedenen Orden ausgezeichnet: mit der Bronze Star Medal, der Navy & Marine Corps Commendation Medal, der Global War on Terrorism Service Medal und der Iraq Campaign Medal.

DeSantis hat zudem politische Erfahrung als Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten (2013-1028) und als Gouverneur von Florida (seit 8. Januar 2019). DeSantis hat also vieles, was Trump nicht bieten kann.

Die rechtskonservative Kolumnistin Ann Coulter konstatierte nüchtern, dass DeSantis "kein Hochstapler und kein Lügner" sei wie der Ex-Präsident.

Schon jetzt haben die Demokraten mehr Respekt vor dem jungen "Wahrscheinlich-Kandidaten", als vor Trump. Das gilt auch im Hinblick auf das greise Alter von Joe Biden.

DeSantis gilt als "Trump mit Gehirn"

DeSantis ist jung, intelligent, gut aussehend, agil und macht eine ganz andere Figur als der schlürfende, sich oft verhaspelnde US-Präsident oder dessen polterndem Vorgänger.

DeSantis hat den inoffiziellen Wahlkampf bereits begonnen und lässt keine Gelegenheit aus, Joe Biden für die Fehlentwicklungen in Florida verantwortlich zu machen. Als dieser an COVID erkrankte, verkündete DeSantis: "Ich möchte dem Präsidenten eine schnelle Genesung von COVID-19 wünschen und Amerika eine schnelle Genesung von Biden."

"Wir haben Florida befreit!"

DeSantis hat Florida in den Augen seiner Anhänger bereits "befreit" – befreit von restriktiven Coronaauflagen und ärgerlichen Impfpässen, was ihm bei den Demokraten schnell den Schimpfnamen "DeathSantis" einbrachte. Befreit hat er die Menschen in seinem Staat auch vor LGBTQ*. DeSantis erließ nämlich das "Don't Say Gay"-Gesetz. Dieses verbietet die Erwähnung von Gender-Themen an Kindergärten und Grundschulen. Lehrer, die dagegen verstoßen, können entlassen werden. Als der Walt-Disney-Konzern (immerhin der größte Arbeitgeber in Florida) dies kritisierte (Bezahlschranke), reagierte DeSantis nicht wie ein Weichei und knickte ein, sondern verhängte (Bezahlschranke), ganz im Gegenteil, Sanktionen gegen den Konzern.

DeSantis ist ein Mann der Tat und fackelt nicht lange. Er setzte dieses Jahr auch den "Stop W.O.K.E"-Gesetz in Kraft, das die Vermittlung der Critical Race Theory (CRT) an Schulen verbietet. Der Grund: Steuergelder sollten nicht verwendet werden, um Kinder psychisch zu belasten, weil Angehörige derselben "Rasse, Hautfarbe, Herkunft oder desselben Geschlechts" in der Vergangenheit Untaten begangen hätten.

DeSantis ist auch ein scharfer Kritiker der Migrationspolitik von Joe Biden. Im September 2022 ließ er eigens mehrere Dutzend Geflüchtete in den von Demokraten regierten Bundesstaat auf die Ferieninsel Martha’s Vineyard fliegen. Ein Coup, der weltweit Schlagzeilen machte. DeSantis Büro bezeichnete die Aktion als Teil eines "Umsiedlungsprogramms, um illegale Einwanderer in Schutzzonen zu transportieren", was von Joe Biden scharf kritisiert wurde. Die venezolanischen Flüchtlinge reichten Klage gegen DeSantis ein, weil er anscheinend die Not schutzbedürftiger Menschen für eigene politische Interessen missbraucht hätte.

Auf seinen Veranstaltungen ruft DeSantis der jubelnden Menge seinen Wahlspruch zu: "Wir haben Florida befreit" und erklärt ganz pragmatisch: "Viele Amerikaner fliehen vor den Demokraten – nach Florida".

Und tatsächlich steht Florida nicht schlecht (Bezahlschranke) da: niedrige Arbeitslosigkeit, niedrige Steuern, viel Sonne und ein Bevölkerungsboom. Schon sind T-Shirts, Mützen und Flaggen mit der Aufschrift "DeSantis 2024: Make America Florida" zu kaufen.

DeSantis ist im deutschen Mainstream jetzt schon der Feind

Natürlich reagiert der deutsche Mainstream auf DeSantis. So beschrieb ihn (Bezahlschranke) das linke Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL als "roboterhaft" und "unecht perfekt","ideologisch hart rechts" und "viel gefährlicher" als Trump. DeSantis wirke "meist unbeholfen, braust schnell auf und verbreitet kühle Arroganz".

Auch am Bundesstaat Florida wird nichts Gutes gelassen, sondern als "Land der Narren und Narkotika" bezeichnet. DeSantis würde "Kulturkriege um Sex, Gender und Schulbücher" führen.

Im linken, woke-kriecherischen, LGBTQ*-hörigen deutschen Mainstream ist DeSantis jetzt schon ein Feind, weil er all das verkörpert, was eine liberale Gesellschaft in ihren Augen wohl verachtet. Doch bei den Konservativen, die auf Werte und Moral setzen, ist der Gouverneur von Florida bereits ein Held: Trump reloaded.

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