German Angst siegt: Fast die Hälfte aller Deutschen wollen "nach der Pandemie" weiter Maske tragen

Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl, eingeschränktes Sichtfeld, Kommunikationsprobleme, geschwächtes Immunsystem, Treppenstürze, verstörte Kinder und beschlagene Brillen. Trotz dieser Beschwerden möchte fast die Hälfte der Deutschen "nach der Pandemie" weiter Maske tragen.

Von Kaspar Sachse

Wer kennt es mittlerweile nicht? Man steht an der Supermarktkasse seit Januar vielerorts nicht mehr mit OP-, sondern mit FFP2-Maske. Genau wie die Kassiererin, die durch Plexiglas noch einmal extra "geschützt" ist: "Wieviel kostet das?" "Achso, nein, ich habe keine Deutschland-Karte!" War das jetzt ein Lächeln wegen des "Hädsch Fongs ...müsst ich ni arbeidn gehn"-Shirts oder ist sie sauer, da man keinen Einkaufswagen für seine drei Produkte dabei hat?

Sauer war auf jeden Fall die ältere Dame vor dem engen Kühlregal, die man so wenig wie sie einen selbst dank Maske und beschlagener Brille gesehen hat und aus Versehen den Ellenbogen zu spüren bekam. Auch das Treppenhinuntersteigen hat sich wegen des fehlenden unteren Sichtfelds durch die "weißen Beschützer" zu einer neuen Herausforderung entwickelt. Die Zahl der Bänderrisse dürfte seit vergangenem Jahr enorm gestiegen sein. Besonders Gastronomen können ein Lied davon singen und auch Frau Klöckner kennt sich damit aus:

Wie in Ostasien zeichnet sich trotz dieser Erfahrungen ein interessantes Bild ab. Laut einer repräsentativen Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeinen sprachen sich 44,7 Prozent der Befragten dafür aus, auch "nach der Pandemie" (wann immer das sein wird) weiterhin Maske tragen zu wollen, 41,9 Prozent der Befragten wollen zukünftig dauerhaft darauf verzichten. Der kleine Rest ist unentschieden. Begründet wird das unter anderem damit, dass die Grippesaison 2020/21 ausfiel und es fast keine Grippetoten, dafür aber viele mit oder an Corona-Gestorbene gab. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

 

Besonders Anhänger von AfD und FDP wollen "nach Corona" größtenteils auf die Masken verzichten. Rund zwei Drittel der FDP-Anhänger und 80 Prozent der AfD-Wähler sagen das. SPD- und Grüne-Wähler sehen das dagegen ganz anders: Jeweils eine knappe Mehrheit will wieder am Stoff hängen, wenn beispielsweise die Grippesaison ansteht oder diesen "im Alltag" auch generell tragen.

Gerade bei den Grünen ist das besonders bemerkenswert. Seit Beginn der Maskenpflicht scheint man damit auch Augen und Ohren zu bedecken, anders lässt sich das völlige Ignorieren dieser unvorstellbaren Umweltverschmutzung nicht erklären. Denn schätzungsweise 129 Milliarden (!) Masken werden seit Corona weltweit monatlich "verbraucht" und landen früher oder später im Meer - mitsamt giftiger, im Wasser gelösten Substanzen. 

 

Wer dagegen Augen und Ohren im Bekanntenkreis aufhält, wird mitunter das Folgende feststellen: Leute, die den ganzen Tag aus beruflichen Gründen FFP2-Masken tragen müssen (obwohl diese bekanntlich nur für 75 Minuten Tragezeit ausgelegt sind), klagen über Kurzatmigkeit und/oder darüber, dass beim Ausdauersport in der Freizeit bestimmte Resultate nicht mehr erreicht werden. Manche Politiker*innen, die noch nie acht Stunden oder länger mit so einer Maske hantieren, geschweige denn überhaupt im Schweiße ihres angesichts Geld verdienen mussten, bilden sich freilich ein, mit Forderungen nach einer Pflicht danach, den Arbeitern noch etwas Gutes zu tun.

Selbige Politiker*in erklärte auch im Sommer vergangenen Jahres begeistert, wie sie ihrer 8-jährigen Tochter das Maskentragen beibringt. Dass (nicht nur) Kinder massive Kommunikations-, sondern auch soziale und psychische Probleme entwickeln, wenn sie selbst und sämtliche Erwachsene um sie herum fast nur mit Maske im öffentlichen Raum agieren, darauf kommt die Fraktion der unbeirrten Maskenanhänger nicht. Auf die Spätfolgen darf man gespannt sein. Auch gibt es Hinweise darauf, dass Social Distancing und alles was dazu gehört gerade bei Kindern dazu führen kann, dass die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen Krankheitserreger wie Rhinoviren nachlassen könnte. 

Der Virologe Hendrik Streeck erklärte bereits im Januar dem Sender NTV, warum er von einer generellen FFP2-Maskenpflicht wenig hält. Er sieht in der breiten Nutzung von FFP2-Masken keinen entscheidenden Faktor im Kampf gegen die Corona-Pandemie und resümiert:

"Generell rate ich davon ab, dass jeder die FFP2-Maske nutzt”

Das hat freilich weder den stets besorgten bayrischen Landesvater, von dem der ein oder andere Parteifreund für den ein oder anderen handfesten Maskendeal bekannt wurde und der selbst auf der Zugspitze "auf Nummer sicher" geht, noch den fachkundigen Senat von Berlin interessiert.

 

Vielmehr scheinen hinter der unbedingten Faszination des Maskentragens auch tiefenpsychologische Aspekte zu stehen, wie es der Psychiater und Psychologe Hans-Joachim Maaz beschreibt

"Der Mundschutz ist ein Symbol für Un-mündigkeit, für Un-säglichkeit und als Maulkorb für Un-Bissigkeit.

Außerdem und besonders störend verbirgt die Maske unsere Mimik. So wird mit einer Gesichtsmaske sehr wirksam der verbale Ausdruck, die Lebensenergie durch die Atmung und unsere Kommunikationsmöglichkeit eingeschränkt. Damit ist Maskenpflicht ein erhebliches Machtmittel zur Einschüchterung, Schwächung und Hemmung. Und für die Maskenträger eine hervorragende Möglichkeit zu gehorchen und sich zu unterwerfen."

Das meint der Autor zahlreicher Bücher über die psychische Verfassung der Bundesbürger bewusst nicht ironisch und erläutert es näher. Man kann dies durchaus auch auf andere "Corona-Maßnahmen" und das willfährige und nicht hinterfragende Gehorchen zahlreicher Untertanen beziehen:

"Bezogen auf die Maskenpflicht müssen wir leider davon ausgehen, dass sehr viele Menschen diese Maßnahme nicht als Unterwerfung erleben, sondern als befreiende Hilfe, um nicht "Gesicht zeigen" zu müssen, nicht reden und lebendig kommunizieren zu müssen, nicht frei aufatmen zu können und vom Ausdruck der Gefühle entlastet zu sein. Alle sozial phobischen, alle gehemmten und selbstunsicheren, alle schizoid-misstrauischen Menschen können in der Maskenpflicht eine erhebliche Entlastung ihrer Persönlichkeitsschwäche erfahren. Die Unterwerfung wird als relative Befreiung erlebt!"

Doch da die Bundesregierung aktuell und ganz überraschend sowieso plant, die "epidemische Notlage" nach Auslaufen Ende Juni um weitere drei Monate zu verlängern, könnte es freilich noch ewig dauern, bis die Masken endgültig fallen – und die German Angst kann weiterhin ungehemmt ausgelebt werden.

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