Pakistan: Massenproteste für Todesstrafe für Christin - Angeblich redete sie schlecht über Mohammed
Einer der Demonstranten, Ghulam Nabi Farooq, sagte: "Es ist eine Schande. Diese Frau ist blasphemisch, also muss ein muslimischer Gelehrter über ihr Schicksal entscheiden."
“I can't believe what I am hearing, will I go out now? Will they let me out, really?" Asia Bibi, a Pakistan Christian said from prison after her dramatic acquittal of blasphemy charges. “I just don't know what to say, I am very happy, I can't believe it." pic.twitter.com/KWYuLhVTRa
— George Thomas (@GTReporting) 31. Oktober 2018
Ein heißer Tag im Juni 2009 kostete Bibi beinahe das Leben. Sie war gerade Beeren pflücken und entschied sich, aus einem Brunnen einen Becher Wasser zu trinken. Nachdem sie einen Schluck kaltes Wasser getrunken hatte, bot sie einer anderen muslimischen Frau den Becher an und plötzlich rief eine der Landarbeiterinnen, dass das Wasser durch Bibi, die "schmutzige Christin", verseucht sei, erinnert sie sich in ihrer Autobiographie.
"Ich glaube, Jesus hätte einen anderen Standpunkt als Muhammad gehabt", antwortete Bibi demnach darauf. Die Frauen rieten ihr, zum Islam zu konvertieren, aber Bibi lehnte ab und sagte: "Ich glaube an meine Religion und an Jesus Christus, der am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Was hat sein Prophet Muhammad getan, um die Menschheit zu retten?", fragte sie.
Daraufhin soll eine "Blasphemie!" gebrüllt haben, ein Wort, das in Pakistan zum Tode führen kann, denn dieses Verbrechen wird mit dem Todesurteil bestraft. Die muslimischen Landarbeiterinnen beschwerten sich dann beim Dorfprediger, der wiederum die Polizei alarmierte.
#AasiaBibi کی رہائی کے بعدپنجاب اسمبلی کےباہر احتجاجی دھرنا!انعام الحق،عبدالشکور سیالوی صاحب کی قیادت میں جامعہ نظامیہ رضویہ لاہور سےایک بہت بڑا قافلہ دھرنے میں شریک!آسیہ ملعونہ کوچھوڑ کرحساس اداروں اورججز نےپاکستانیوں کے مذہبی جذبات کو مجروح کیا!جسکی ذمہ داری ان پر ہے! pic.twitter.com/3JYpQydm1k
— Rizvi Media (@RizviMedia92) 31. Oktober 2018
Bibi hat immer bestritten, blasphemisch gewesen zu sein. Sie wurde 2010 zum Tod durch Erhängen verurteilt und hat die letzten acht Jahre in Einzelhaft verbracht. Das Gericht hat nun die Freilassung der Frau unter der Bedingung angeordnet, dass ihr keine andere Straftat vorgeworfen wird.
Die Gerichtsentscheidung löste Massendemonstrationen aus, auf denen der Tod der Frau gefordert wird. Die Partei der islamischen Ideologie Tehreek-e-Labaik Pakistan (TLP) soll all jene, die die Freilassung der Frau befürworten würden, „des Todes würdig“ erklärt haben.
مردان اپڈیٹ مردان میں عاشقان رسولﷺ احتجاج کرتے ہوئےتحریک لبیک پاکستان pic.twitter.com/Ri4u3Lrg5A
— TLP (@TheTLPofficial) 31. Oktober 2018
Proteste gab es auch in Lahore, Karachi und Peshawar. In der Vergangenheit wurden zwei Politiker, die sich für Bibi eingesetzt hatten, ermordet. Deshalb traut sich kaum jemand, öffentlich Kritik an dem Blasphemiegesetz zu äußern.
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