Medienberichte: USA halten russischen Truppenabzug für "Ausflucht"
Den US-Behörden lägen Informationen vor, wonach der Rückzug der russischen Truppen auch von den westlichen Grenzen eine "Ausflucht" sei, um die USA und andere Staaten in die Irre zu führen. Dies hat die Zeitung The Washington Post (WP) unter Berufung auf vier ungenannte Beamte berichtet. Einer von ihnen erklärte:
"Washington hat glaubwürdige Informationen erhalten, wonach die russischen Behauptungen über einen Truppenabzug möglicherweise Teil einer Desinformationskampagne sind, mit der die USA in die Irre geführt werden sollen."
Zwei Gesprächspartner der Zeitung berichteten außerdem von zusätzlichen Erkenntnissen, die auf die angebliche Absicht Russlands hindeuten, einen chemischen Angriff auf Zivilisten im Donbass zu inszenieren und die Schuld dafür der US-Regierung zu geben.
WP-Quellen zufolge baue Russland seine Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine weiter auf, während der Beschuss im Osten des Landes zunehme. Darüber hinaus sei Washington besorgt über die laufende russisch-weißrussische Übung "Sojusnaja Reschimost 2022" (zu Deutsch "Entschlossenheit der Union 2022") auf weißrussischem Territorium "in erreichbarer Entfernung von der ukrainischen Grenze". Geheimdienstberichten zufolge könnten diese Manöver als Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine dienen, so WP.
Am 15. Februar hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die Streitkräfte einen Teil ihrer militärischen Übungen abgeschlossen hätten und damit beginnen würden, Truppen zu ihren ständigen Einsatzorten zurückzuschicken.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, er sehe durch den Abzug der russischen Truppen keine Anzeichen für eine Deeskalation der Krise in der Ukraine. Er betonte, dass das russische Militär, selbst wenn es sich von der Grenze zurückziehe, Ausrüstung dort zurücklassen könne. Der Generalsekretär fügte hinzu, dass Russland nicht nur Truppen, sondern auch schweres Gerät von der Grenze zur Ukraine abziehen müsse.
Einen Tag später erklärte Stoltenberg, die NATO sehe, dass Russland an der Grenze zur Ukraine militärisch aufrüste.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am 17. Februar, westliche Massenmedien hätten Daten über eine russische "Invasion" in der Ukraine veröffentlicht. Er stellte fest, dass es sich dabei um unverantwortliche Fälschungen handelte, deren Urheber die Unrichtigkeit nicht einmal zugeben würden.
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