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Puschilin: Die Ukraine hat im Donbass 120.000 Soldaten zusammengezogen

Der Chef der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk Denis Puschilin hat im russischen Fernsehen die Truppenstärke der ukrainischen Armee in der Region mit 120.000 Soldaten beziffert. Er ist sich sicher, dass Kiew eine Offensive im Donbass vorbereitet.
Puschilin: Die Ukraine hat im Donbass 120.000 Soldaten zusammengezogenQuelle: Sputnik © Sergey Averin

Der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk Denis Puschilin hat am Sonntag im russischen Fernsehen von intensiven Aktivitäten der ukrainischen Streitkräfte in der Region berichtet.

Vor ungefähr drei Monaten habe Kiew die im Osten des Landes stationierten Regierungstruppen auf 120.000 Soldaten aufgestockt. Diese Gruppierung sei, so Puschilin, nach wie vor in voller Kampfbereitschaft präsent, was man sicher wisse und täglich beobachte.

Unter den in den Osten des Landes verlegten Truppen befänden sich auch ausländische Instrukteure sowie Söldner privater Militärunternehmen ausländischer Herkunft.

Die Regierung der Volksrepublik Donezk ist überzeugt, dass Kiew eine Offensive gegen die abtrünnigen Republiken plant:

"Die Art der Aktivitäten, die auf ukrainischer Seite stattfinden, ist die Vorbereitung einer Offensive. Ich spreche davon, dass die Ausrüstung herbeigeschafft wird, dass die Panzerbesatzungen vorbereitet werden und dass Artillerie- und Panzerbesatzungen an den Orten konzentriert werden, von denen sie einst abgezogen wurden",

sagte Puschilin dem Sender Rossija 1.

Er fügte hinzu, dass die beobachtete Stationierung raketenbasierter Artilleriesysteme Smertsch und Uragan Anlass zu ernster Sorge gibt. Die US-Panzerabwehrraketen Javelin, die unter der Bedingung, sie nicht in der ostukrainischen Krisenregion einzusetzen, an die Ukraine geliefert worden waren, seien ebenfalls in der Region gesichtet worden. Allerdings nicht unmittelbar an der Berührungslinie, die die Bürgerkriegsparteien trennt, ergänzte der Republikchef.

Zudem spreche seiner Auffassung nach die intensive mediale Begleitung für Kriegsabsichten der ukrainischen Regierung:

"Die Medienlast, die all diese Ereignisse begleitet, ist ebenfalls wichtig – ich meine das Heranholen ausländischer Journalisten an die Kontaktlinie durch die Ukraine. Natürlich gibt es auch Ausbilder aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien, die fast offen Fotos machen und sie ins Internet stellen."

Die Verteidigungskräfte der DVR befänden sich derzeit "in höchster Bereitschaft", sagte der im November 2018 zum Staatschef der nicht anerkannten Republik gewählte Politiker. 

Am 24. Januar erklärte das Verteidigungsministerium der Volksrepublik Donezk, dass es Vorbereitungen des ukrainischen Militärs auf aktive Kampfhandlungen im Donbass registriere. Die Verlegung von acht Raketensystemen der Typen Smertsch und Uragan mit Streumunition in den Donbass sei beobachtet und dokumentiert worden.

Eduard Bassurin, Sprecher der DVR-Volksmiliz, rief ukrainische Soldaten und Offiziere auf, sich nicht an Kampfhandlungen im Donbass zu beteiligen.

Am 21. Januar hatte Bassurin die Öffentlichkeit über die Verlegung von britischem Kriegsgerät in die Bürgerkriegsregion informiert. Die USA hatten Mitte des Monats Waffenlieferungen aus den baltischen Staaten an die Ukraine genehmigt und lieferten selbst kürzlich Radarsysteme im Wert von 200 Millionen Dollar. Spanien entsandte ein Kriegsschiff ins Schwarze Meer.

Die Sprecherin des Außenministeriums der Russischen Föderation Maria Sacharowa hatte bereits Anfang Dezember die Anwesenheit 125.000 ukrainischer Regierungstruppen im Donbass öffentlich mitgeteilt. Dabei handelt es sich laut Analysen des Akademikers und Militärexperten Konstantin Siwkow im Grunde um die kampffähigsten Verbände der ukrainischen Streitkräfte mit dem höchsten Grad an Einsatzbereitschaft.

Der Westen wirft Russland vor, Truppen mit einer Stärke von etwa 100.000 Mann "an der Grenze zur Ukraine" zusammengezogen zu haben. Dabei werden in dieser Zahl offenkundig auch Verbände berücksichtigt, die sich in 300 bis 400 Kilometern Entfernung von der ukrainischen Grenze am Ort ihrer regulären Stationierung befinden.

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