US-Präsident Biden gibt zu, dass die Preise zu hoch sind, und will Weihnachten retten
Die Inflation in den USA ist so hoch wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1990. Vor allem Energie, Mieten und Lebensmittel seien demnach deutlich teurer geworden.
US-Präsident Joe Biden räumte ein, dass vom Benzin bis zum Brot alles teurer werde, versprach aber, dies und die Engpässe bei den Lieferketten mithilfe des kürzlich beschlossenen Infrastrukturpakets in Höhe von 1,2 Billionen Dollar zu bewältigen. Das Paket sieht Milliardeninvestitionen in Straßen, Brücken, Tunnel, Wasserleitungen und das Breitband-Internet vor.
Bei einem Besuch im Hafen von Baltimore am Mittwoch, bei dem Biden für das Infrastrukturgesetz warb, forderte er den Kongress auf, das noch größere und umfassendere Paket mit dem Namen "Build Back Better" (Besser Wiederaufbauen) zu verabschieden. Dieses 1,75 Billionen Dollar teure Vorhaben sieht unter anderem Investitionen in Kinderbetreuung, Altenpflege oder Steuersenkungen für Familien vor.
Obwohl Biden in Baltimore betonte, dass die USA die "höchste Wachstumsrate seit Jahrzehnten und den schnellsten Rückgang der Arbeitslosigkeit aller Zeiten" erlebten, räumte er ein, dass die meisten US-Amerikaner nur die steigenden Preise sähen. Er sagte:
"Alles, von einer Gallone Benzin bis zu einem Laib Brot, kostet mehr."
Und das sei besorgniserregend, "auch wenn die Löhne steigen", ergänzte Biden. Das US-Arbeitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Inflationsrate den Anstieg der Löhne übertreffe.
Bei seiner Rede am Hafen kam er auch auf die Engpässe bei den Lieferketten zu sprechen – besonders mit Hinblick auf die kommende Weihnachtszeit. Laut Biden sei man etwa bei einer Bestellung von Turnschuhen oder einem Fahrrad oder Weihnachtsgeschenken für die Familie nun plötzlich mit höheren Preisen und langen Wartezeiten konfrontiert. "Oder sie sagen, dass sie einfach gar keine haben", so Biden. Er ergänzte:
"Gestern... habe ich mit den Vorstandsvorsitzenden der großen Handelsketten Walmart und Target, sowie mit den führenden Paketdiensten FedEx und UPS gesprochen. Sie versicherten mir, dass die Regale in den Geschäften dieses Jahr an den Feiertagen gefüllt sein werden, weil sie nun auf Rund-um-die-Uhr-Service umstellen ."
Biden erklärte, seine Regierung habe einen Plan, um die Preise zu senken, dafür zu sorgen, dass die Regale vollständig gefüllt seien, und die US-Amerikaner wieder in Arbeit zu bringen. Allerdings sagte er nicht, wie dieser genau aussehen soll. Letzte Woche hatte etwa Energieministerin Jennifer Granholm noch gelacht, als sie nach einem Plan zur Senkung der Gaspreise gefragt wurde.
"Viele Menschen sind nach wie vor verunsichert, was die Wirtschaft angeht. Und wir alle wissen, warum. Sie sehen höhere Preise", betonte Biden nun. Wenn sie in ein Geschäft oder online gehen, "können sie nicht finden, was auch immer sie wollen und wann sie es wollen. Wir verfolgen diese Probleme und versuchen herauszufinden, wie wir sie am besten angehen können", fuhr der US-Präsident fort.
Er wies darauf hin, dass das 1,2 Billionen Dollar schwere Infrastrukturgesetz den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene, den Straßen und Brücken, in den Häfen und Flughäfen sowie den öffentlichen Nahverkehr in den USA wiederbeleben werde. Das Paket werde auch "gute, von der Gewerkschaft anerkannte Arbeitsplätze" mit 45 Dollar pro Stunde und mit guten Sozialleistungen schaffen, "die nicht ausgelagert werden können." Der Rückstau in den US-Häfen würde dadurch beseitigt und die Engpässe bei Konsumgütern beendet. Zugleich werde dies die Inflation eindämmen.
Vor dem Eingang zum Hafen von Baltimore stehend, einem der meistfrequentierten des Landes, der auch von den Milliarden aus dem Paket profitieren soll, erklärte Biden, dass die USA aus jeder Krise gestärkt hervorgingen. "Wir haben uns in den letzten zehn Jahren irgendwie selbst unterschätzt", betonte er, obwohl er in der ersten Hälfte dieses Zeitraums selbst Vizepräsident von Barack Obama war. Biden fügte hinzu:
"Wir müssen wieder etwas aufbauen, das besser ist als das, was war."
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