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Argentinische Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von Sputnik V für Ältere

Eine in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires durchgeführte Praxisstudie hat die hohe Wirksamkeit des russischen Impfstoffs Sputnik V gegen COVID-19 bei Personen über 60 Jahren bewiesen. Das vermeldete der Russische Staatsfonds, der die Entwicklung des Impfstoffs finanzierte. Anfängliche Lieferprobleme gelten als überwunden.
Argentinische Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von Sputnik V für ÄltereQuelle: Sputnik © Aerolíneas Argentinas

Die Ergebnisse einer groß angelegten Impfstoffwirksamkeitsstudie der Abteilung des argentinischen Gesundheitsministeriums für Buenos Aires-Stadt wurden letzte Woche in der renommierten Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.

Die Studie erfasste über 660.000 ältere Einwohner von Buenos Aires-Stadt, die zwischen dem 1. und 15. Juni 2021 die Impfstoffe Sputnik V, AstraZeneca und Sinopharm verabreicht bekamen.

Der Studie zufolge gingen die erfassten Infektionsraten bei den vollständig Geimpften um über 88 Prozent zurück, während die Sterblichkeit um 96,6 Prozent sank.

Die Impfung mit zwei Dosen half zudem die Anzahl der Todesfälle zu verringern, die unmittelbar mit den Auswirkungen des Virus in Zusammenhang gebracht werden. Bei den über 80-Jährigen sank die Todesrate demnach um 94,2 Prozent, und bei den 70- bis 79-Jährigen um 98,2 Prozent.

Die argentinische Studie hatte drei Vakzine auf ihre Wirksamkeit hin untersucht: Sinopharm, AstraZeneca und Sputnik V. Sie kam dabei zu dem Schluss, dass zwischen den drei analysierten Vakzinen im Hinblick auf die Minderung des Todesrisikos keine nennenswerten Unterschiede bestehen. Lediglich hinsichtlich der Minderung des Infektionsrisikos zeigte sich das Sinopharm-Präparat deutlich schlechter als Sputnik V und das AstraZeneca-Vakzin. Der vierte Impfstoff, der bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Argentinien eine wichtige Rolle spielt – der des Herstellers Moderna – wurde bei der Studie nicht berücksichtigt.

Die wissenschaftliche Untersuchung aus Argentinien "bestätigt erneut die große Wirksamkeit von Sputnik V beim Schutz älterer Menschen", kommentierte der Russische Direktinvestitionsfonds (RDIF), der die Entwicklung des russischen Impfstoffs finanziert hatte und nun ihren Vertrieb überwacht, in einer Erklärung.

Der RDIF verwies zudem auf eine weitere Studie des Gesundheitsministeriums von Buenos Aires, die im Juni 2021 veröffentlicht wurde. Diese hatte ergeben, dass der Sputnik-Light-Eindosenimpfstoff bei Menschen zwischen 60 und 79 Jahren eine Wirksamkeit von 78,6 bis 83,7 Prozent aufweist.

Sputnik V ist einer der Hauptimpfstoffe, die bei der argentinischen Immunisierungskampagne eingesetzt werden. Das russische Vakzin habe dazu beigetragen, dass die Zahl der COVID-19-Fälle in der Hauptstadt des Landes in den letzten fünf Monaten "mindestens 15 Mal" gesunken ist, so das RDIF.

Die hohe Wirksamkeit von 97,6 Prozent bei den vollständig Geimpften und das Fehlen signifikanter bekannter Nebenwirkungen wurden von der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft gelobt, unter anderem von der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet.

Der russische Impfstoff ist bereits in 70 Ländern zugelassen, aber es fehlen noch die Genehmigungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ende Oktober 2021 teilte die WHO mit, dass sie das Zulassungsverfahren nach einer einmonatigen Pause wieder aufnehmen werde. Diese war durch die angebliche Entdeckung von Unregelmäßigkeiten in einem der Werke, wo Sputnik V hergestellt wird, hervorgerufen worden.

In der Vergangenheit waren Lieferengpässe vor allem der zweiten, aber auch der ersten Komponente von Sputnik V nach Argentinien aufgetreten. Diese machten sich im Juli 2021 ernsthaft bemerkbar und bremsten das Impfprogramm des Landes signifikant aus. Bis zum 16. Oktober 2021 konnten allerdings gut 10 Millionen Dosen der ersten und viereinhalb Millionen Dosen der zweiten Sputnik-V-Komponente aus Russland in das südamerikanische Land geliefert werden. Die jüngste Lieferung umfasste dabei 500.000 Dosen der zweiten Komponente, wie das argentinische Gesundheitsministerium auf seiner Internetpräsenz im sozialen Netzwerk Twitter schrieb:

"Die Lieferung wird es ermöglichen, die  Impfpläne im Rahmen des Strategischen Impfprogramms weiter umzusetzen."

In Argentinien selbst ist ferner ein Laboratorium aktiv, das aus den russischen Wirkstoffen das verimpfbare Präparat herstellt und abfüllt: Diese Institution brachte es bisher auf gut eine Million Dosen der ersten und dreieinhalb Millionen Dosen der zweiten Sputnik-V-Komponente, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete.

Der bisherige Mangel an der zweiten Sputnik-V-Komponente hatte das Gesundheitsministerium des Landes zeitweilig dazu bewogen, den mit der ersten Komponente Geimpften ersatzweise die Impfstoffe von AstraZeneca und Moderna als Zweitdosis zu verabreichen.

Insgesamt hat Argentiniens Gesundheitsministerium bisher über 81,6 Millionen Dosen Impfstoffe gegen COVID-19 von unterschiedlichen Herstellern erhalten. AstraZeneca liegt dabei ein Stück weit vor Sputnik V und Sinopharm, die sich beide in etwa den zweiten Platz teilen. In der Hauptstadt Buenos Aires ist Sputnik V aber der eindeutige Favorit: 69 Prozent aller geimpften Probanden der erstgenannten Studie hatten sich das russische Vakzin verabreichen lassen.

In seiner Rede auf dem G20-Gipfel am Wochenende forderte der russische Präsident Wladimir Putin die führenden Nationen der Welt auf, einen Mechanismus zur effizienten Aktualisierung der Impfstoffe gegen COVID-19 im Hinblick auf die neuen Varianten auszuarbeiten und die gegenseitige Anerkennung der Impfstoffe zu beschleunigen.

Der Wettbewerb im Bereich der Vakzine untergrabe nur die weltweiten Impfbemühungen und verschärfe die Ungleichheit beim Zugang zur Impfung, betonte er.

Putin hob erneut die hohe Wirksamkeit von Sputnik V hervor und erklärte, die Einkomponentenversion könne als Auffrischungsimpfung für die von anderen Ländern hergestellten Impfstoffe verwendet werden.

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