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42 Afghanen aus Deutschland abgeschoben

Ein Flugzeug aus Deutschland mit 42 afghanischen Männern an Bord ist am Mittwoch in Kabul gelandet. Das war der 39. Abschiebeflug seit 2016, als Bund und Länder Sammelabschiebungen zur Praxis machten. Auf diese Weise sind seither mehr als 1.000 Afghanen wieder abgeschoben worden.
42 Afghanen aus Deutschland abgeschobenQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Hardt via www.imago-im/www.imago-images.de

Am Mittwochmorgen (Ortszeit) ist in Kabul ein Flugzeug aus Deutschland mit 42 Afghanen an Bord gelandet. Wie begleitende Beamte der Nachrichtenagentur dpa vor Ort sagten, handelte es sich bei dem Flug um eine Sammelabschiebung.

40 der Männer waren in Deutschland strafrechtlich verurteilt worden, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums gegenüber dpa ergänzte. Bei den strafbaren Delikten handelte es sich beispielsweise um Körperverletzung, Raub, Diebstahl, Sexualdelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Einer der abgeschobenen Männer sagte am Flughafen Kabul, er werde versuchen, wieder nach Deutschland zurückzukehren, denn seine Eltern und Geschwister seien noch weiterhin in Deutschland. Er hätte seit acht Jahren in Deutschland gelebt und zuletzt als Autolackierer gearbeitet. 

Ein anderer Abgeschobener sagte, er wolle sich nun in Afghanistan ein neues Leben aufbauen. Er habe viele Jahre als Flüchtling in Deutschland verbracht, und das sei sehr schwierig gewesen. Er habe nach einem Streit zwei Jahre im Gefängnis verbracht.

Es war die 39. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 1.077 Afghanen in ihre Heimat zurückgebracht. Die Abschiebung im Mai war ausgefallen – nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurde sie verschoben, weil die afghanischen Behörden rund um den 1. Mai die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen gesehen hätten.

Claudia Roth, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, bezeichnete es als "zynisch und absolut unverantwortlich", an den Abschiebungen festzuhalten, während die Taliban nahezu täglich neue Gebiete eroberten und jedem Widerstand mit Hinrichtungen begegneten. Zudem grassiere die Corona-Pandemie in dem Land. Roth forderte Innenminister Horst Seehofer dazu auf, Abschiebungen nach Afghanistan gänzlich einzustellen.

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(rt/dpa)

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