Deutschland

Deutsche Exporte gehen weiter zurück

Für ein Land mit einer derart exportorientierten Wirtschaft wie Deutschland sind das die entscheidenden ökonomischen Zahlen. Aber die Exporte sinken seit Monaten, und es ist keine Kehrtwende in Sicht ‒ die Hauptabnehmer, die EU-Länder, stecken in der gleichen Krise.
Deutsche Exporte gehen weiter zurückQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Bockwoldt

Das statistische Bundesamt veröffentlichte seine monatlichen Zahlen zum deutschen Außenhandel. Danach gingen die deutschen Exporte im September im Vergleich zum August um 2,4 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zurück. Die Importe liegen um 1,6 Prozent unter dem Augustwert, aber um 16,6 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Diese Werte sind deshalb besonders wichtig, weil die deutsche Industrie extrem exportabhängig ist. Die ganze Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte setzte auf niedrige Löhne in Deutschland, um damit die Exporte zu erhöhen ‒ beim Höchststand wurden über 60 Prozent der gesamten deutschen Produktion exportiert. Gleichzeitig wurde für diese Exporterfolge ein extrem schwacher Binnenmarkt in Kauf genommen.

Güter im Wert von 69,8 Milliarden Euro wurden in EU-Länder exportiert, das ist mehr als die Hälfte der Gesamtexporte im Wert von 126,5 Milliarden. 48,4 Milliarden davon entfielen auf die Länder der Eurozone. In die Vereinigten Staaten gingen Güter im Wert von nur 12,8 Milliarden Euro, nach China für 7,7 Milliarden Euro und nach Großbritannien für 6,3 Milliarden Euro.

Die Exporte nach Russland sind im Vergleich zum September 2022 noch einmal um 89,4 Prozent gefallen und liegen nur noch bei 0,6 Milliarden Euro.

Der Rückgang deutscher Exporte dürfte damit noch lange nicht beendet sein. Die starke Orientierung auf die EU bringt es automatisch mit sich, dass die ökonomischen Probleme durch die Energiepreise, die nicht nur Deutschland, sondern auch den Rest der EU betreffen und überall zu einem Rückgang des Konsums führen, unmittelbar auf diese Exporte zurückschlagen.

Der Außenhandelsüberschuss, der immer noch bei 16,5 Milliarden Euro liegt, beruht mittlerweile zu großen Teilen darauf, dass die Importe, die vor allem Vorprodukte und Rohwaren sind, noch stärker zurückgehen als die Exporte. Gleichzeitig führt die Steigerung bei den Energiepreisen dazu, dass dieser Geldwert für eine weit geringere Warenmenge steht. Ähnlich verhält es sich in der Gegenrichtung bei den Exporten in Länder außerhalb der Eurozone. Nachdem der Eurokurs seit dem September 2022 sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem chinesischen Yuan wieder leicht gestiegen ist, steht derselbe Betrag an Exporteinnahmen für eine geringere Menge realer Waren.

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