Medienberichte: Russische Hackergruppe soll deutsche Parlamentarier ausspioniert haben
Laut einem Spiegel-Bericht vom Freitag wurden die Rechner von mindestens sieben Bundestagsabgeordneten gehackt. Der Angriff soll über sogenannte Phishing-E-Mails an die privaten Mailadressen der Politiker erfolgt sein, also E-Mails von vermeintlich vertrauenswürdigen Absendern, deren Ziel es ist, den gesamten Account zu kapern.
Laut Spiegel soll eine Hackergruppe namens "Ghostwriter" für die Attacke verantwortlich sein, hinter der namentlich nicht genannte "Sicherheitsexperten" den russischen Militärgeheimdienst GRU vermuten. In Deutschland wurden "laut Regierungskreisen" neben Abgeordneten auch "politische Aktivisten" in Hamburg und Bremen angegriffen, insgesamt sollen einige Dutzend Personen betroffen sein. Offizielle Kommentare liegen von keiner Seite vor.
Bereits am Montag berichtete der Spiegel von einem angeblich "spektakulären Hackerangriff", der 300 Ziele in Deutschland gefährdet habe. Auch in diesem Fall wurde die Spur ohne konkrete Belege nach Russland gelegt. Moskau bestreitet, damit etwas zu tun zu haben.
Während das Hamburger Nachrichtenmagazin im Zusammenhang mit der jüngsten Attacke Begriffe wie "mutmaßlich", "offenbar" und "soll" verwendet, erhebt die Bild-Zeitung die vermeintliche russische Spur zu einem Faktum und will auch bereits den Auftraggeber ermittelt haben.
Am Freitagnachmittag schrieb das Springer-Blatt:
"In den vergangenen Tagen und Wochen hat es einen groß angelegten Hacker-Angriff auf die Politik und wichtige Infrastrukturen in Deutschland gegeben. Durchgeführt vom russischen Militärgeheimdienst GRU und dessen Hackergruppe 'Ghostwriter'! Auftraggeber: der Kreml – also Präsident Wladimir Putin (68)!"
Als Ziel der Angriffe gibt die Bild an: "Mindestens 200 bis 300 Deutsche! Darunter mindestens 7 Bundestagsabgeordnete und 31 Landtagsabgeordnete sowie politische Aktivisten und Nichtregierungsorganisationen (NGOs)!"
Dabei beruft sich das Blatt auf "zwei voneinander unabhängige Quellen in Kreisen westlicher Nachrichtendienste und aus dem für die Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) des Bundestages. Die PKGr war am Mittwoch über Teilaspekte des Angriffs informiert worden."
Aus sogenannten deutschen Sicherheitskreisen hieß es angeblich gegenüber der Bild, man habe jüngst einen geplanten Phishing-Angriff (Späh-Angriff auf Computer über gefälschte E-Mails) gegen verschiedene Bundestagsabgeordnete aufgedeckt.
"Laut anderen westlichen Nachrichtendiensten handelt es sich um einen Großangriff", so die Bild, die abschließend schreibt:
"Wer genau im Zentrum des Angriffs stand und seit wann er lief und ob er beendet ist, wurde zunächst nicht bekannt. Die Bundestagsabgeordneten, die auf der Russen-Liste gefunden wurden, von denen die deutschen Sicherheitsbehörden berichten, wurden persönlich gewarnt."
Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti kommentiert der Verfassungsschutz die neuen Hackerangriffe auf den Bundestag nicht. Der Bundestag teilte der Agentur mit, dass es keinen direkten Angriff auf die Infrastruktur des Parlamentes gegeben habe.
Nachtrag vom 29.03.2021: Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wollten auf Anfrage von RT DE die Medienberichterstattung nicht kommentieren. Der Deutsche Bundestag reagierte auf die Anfrage von RT DE so:
"Es hat nach den bislang vorliegenden Informationen keinen unmittelbaren Angriff auf die Infrastruktur des Deutschen Bundestages gegeben. Die Verwaltung des Deutschen Bundestages wurde zeitnah durch die zuständigen Behörden der Regierung über den Sachverhalt informiert. Alle betroffenen Abgeordneten wurden sowohl von den Sicherheitsorganen, als auch von der Verwaltung des Deutschen Bundestages über den Angriff und die entsprechenden Maßnahmen in Kenntnis gesetzt. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an das BSI."
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