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Trotz Online-Petition: WDR-Programmchef lehnt Corona-kritische Talkshow ab

In einer Online-Petition forderten 63.000 Menschen, den Virologen Christian Drosten und kritische Wissenschaftler in einer Sendung miteinander zu konfrontieren. "Es wird nicht dazu kommen, dass wir eine Sendung machen, wie sie gefordert ist", erklärte nun der WDR-Programmchef.
Trotz Online-Petition: WDR-Programmchef lehnt Corona-kritische Talkshow ab© Sandro Halank/Wikimedia Commons

Einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge schloss WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn eine von Kritikern der Corona-Berichterstattung geforderte Talkshow im Fernsehen aus. Am Mittwoch erklärte Schönenborn in München: "Es wird nicht dazu kommen, dass wir eine Sendung machen, wie sie gefordert ist."

Er persönlich sei der Meinung, dass eine Talkshow nicht der richtige Ort sei, um über wissenschaftliche Fakten zu diskutieren:

"Unsere Botschaft ist klar: Wir sind eng in Fakten, aber breit in Meinungen und Perspektiven."

Zuvor hatten Menschen über eine Online-Petition mehr als 63.000 Unterschriften zusammengetragen und eine Sondersendung mit Wissenschaftlern gefordert, die abweichende Meinungen vertreten. Die Petition wurde der ARD Ende September übergeben. Der Initiator Bastian Barucker teilte dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit, er wolle, dass die Kritiker mit dem Virologen Christian Drosten öffentlich diskutieren, damit die Menschen in diesem Land verstünden, dass die Einschätzung Drostens oder des Chefs des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, "keineswegs wissenschaftlicher Konsens ist, sondern es eine breite Debatte gibt". Laut Barucker kämen Kritiker nicht adäquat zu Wort.

In einer Videokonferenz vergangene Woche sollen sich Barucker und andere Kritiker der Maßnahmen sowie mehrere ranghohe ARD-Vertreter ausgetauscht haben. Eine ARD-Sprecherin erklärte:

"Wir haben das Hintergrundgespräch angeboten, damit wir zu Kritik, Sorgen und Vorschlägen der Petenten in einen Dialog kommen und miteinander reden statt übereinander – das ist für uns als öffentlich-rechtliche Sender, die dem Gemeinwohl dienen, wichtig."

Der Austausch sei sachlich und ernsthaft gewesen. Zu den Vorschlägen werde sich der Senderverbund im Nachgang eine Meinung bilden, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland weiter. Im Hinblick auf die Forderung nach einer Sondersendung verwies die ARD-Sprecherin auf die Programmautonomie der Sender. Die Redakteure handelten in Programmfragen unabhängig.

Die Absage von Schönenborn überrascht. Denn wie das Redaktionsnetzwerk weiter berichtet, soll der WDR-Programmchef selbst vor einigen Wochen beim WDR intern eine Diskussion darüber angestoßen haben, ob bestimmte Standpunkte renommierter Wissenschaftler in der Corona-Berichterstattung totgeschwiegen würden. Derartige Vorwürfe hätten Bekannte von ihm geäußert, bei denen es sich nicht um Menschen handele, "die Corona leugnen oder andere Fakten ignorieren", sondern um solche, die Maßnahmen und Einschränkungen für unangemessen und übertrieben hielten. Viele Redakteurinnen und Redakteure hätten ihm von ähnlichen Begegnungen berichtet.

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