Europa

Afghanistan-Konferenz in Genf: Weitere Millionen an Hilfsgeldern von der EU

Auf der Afghanistan-Konferenz geht es um die Sicherheitslage, die Armut und die Hoffnung auf Investoren. Die EU versprach 535 Millionen Dollar. Neben humanitärer Hilfe sollen die Gelder in die "Reform Agenda" fließen, um die Abhängigkeit von Hilfsgeldern zu reduzieren.
Afghanistan-Konferenz in Genf: Weitere Millionen an Hilfsgeldern von der EU Quelle: Reuters © Denis Balibouse

Zwei Tage dauert die Afghanistan-Konferenz in Genf. Dabei geht es um die Reformen im Land, die positiven Entwicklungen und die weiterhin schwierige Sicherheitslage. Derzeit hat die afghanische Regierung die Kontrolle über knapp mehr als die Hälfte des Landes. Der Rest ist unter der Kontrolle der Taliban. Vorgespräche für Friedensverhandlungen zwischen den USA und den Taliban waren in Katar gescheitert.

Dennoch gab sich der afghanische Präsident Aschraf Ghani in Genf optimistisch und betonte die positiven Entwicklungen zum Schutz von Investoren und dem wirtschaftlichen Engagement. Die Wirtschaftsreformen kämen voran. Ashraf Ghani zu Beginn der Konferenz am Dienstag: 

Wir sind für Geschäfte bereit. Ich hoffe, Sie stehen für Partnerschaften zur Verfügung. 

Ghani will auf erneuerbare Energien setzen und hofft auf Kreditgeber. Gastgeber der Konferenz sind die Vereinten Nationen gemeinsam mit der afghanischen Regierung. Anwesend sind Vertreter von rund 60 Ländern, darunter aus Deutschland, dem Iran und Russland. Die Geberländer fordern Ergebnisse für die finanziellen Mittel, welche 2016 zugesagt wurden. Diese beliefen sich auf 15,2 Milliarden Dollar. 

Nach 17 Jahren Krieg ist das Land noch immer auf Hilfsgelder angewiesen. Dies soll sich, so Neven Mimica, Kommissar für Internationale Kooperation und Entwicklung, bald ändern: 

Die EU steht an der Seite von Afghanistan und seinen Leuten, um eine stärkere Zukunft für das Land zu schaffen. Durch gemeinsame Anstrengungen gedenken wir, die Abhängigkeit von Hilfsgeldern zu reduzieren und zum Vorteil aller Bürger des Landes in eine demokratische Regierung zu investieren.

Vereinte Nationen warnen vor Hungersnot 

Rund 311 Millionen Euro der neuen Hilfsgelder für Afghanistan werden in die afghanische "Reform Agenda" fließen, 80 Millionen Euro in die Gesundheit. Eine halbe Million Kinder in Afghanistan gelten als unterernährt. 3,6 Millionen Menschen sind durch die Dürre von Hunger bedroht. Kinder würden aus der Not heraus verkauft, Mädchen zu früh verheiratet. 

Rund 5.000 Kinder wurden in den ersten drei Quartalen 2018 getötet oder verstümmelt. Dennoch sieht die UNO-Mission in Afghanistan (Unama) auch positive Entwicklungen. Toby Panzer, stellvertretender Chef der Mission: 

Bei den Reformvorhaben ist der Fortschritt schneller und besser als erwartet. 

15,5 Millionen Euro fließen in die anstehenden Präsidentschafts- und Provinzwahlen im kommenden Jahr. Unterzeichnet wurde ein neues Abkommen in Höhe von 37 Millionen Euro zwischen der EU und Afghanistan, welches den geflüchteten Afghanen zu Gute kommen soll.

Dem Optimismus widersprach Jawad Nader, Koordinator für britische und irische Unterstützergruppen. Dieser sieht Afghanistan kurz vor dem Zusammenbruch. Am Mittwoch geht es um den Weg zum Frieden in Afghanistan. Anwesend sein wird auch Bundesaußenminister Heiko Maas. 

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