Europa

Ein dänisches Alcatraz: Kopenhagen will Gefängnisinsel für kriminelle Migranten errichten

Bereits die Vorgängerregierung hatte ähnliche Pläne: Eine dänische Insel soll ausländische Kriminelle und Gefährder, die abgeschoben werden sollen, beherbergen. Der Bürgermeister einer nahe gelegenen Stadt ist darüber nicht erfreut.
Ein dänisches Alcatraz: Kopenhagen will Gefängnisinsel für kriminelle Migranten errichtenQuelle: www.globallookpress.com © Uwe Kraft via imagebroker.com

Die dänische Regierung hat angekündigt, auf einer Insel ein Abschiebungsgefängnis für ausländische Straftäter, die auf ihre Abschiebung warten, errichten zu wollen. Bereits die Vorgängerregierung plante ein ähnliches Projekt.

An der Südspitze der Insel Langeland, die etwa 20 Kilometer von der nächsten Stadt mit über 1.000 Einwohnern entfernt liegt, soll innerhalb eines Jahres das "Zentrum Holmegaard" entstehen.

Das Gefängnis soll Kriminelle und Gefährder beherbergen, die wegen schwerer Verbrechen oder als Sicherheitsrisiko aus Dänemark abgeschoben werden sollen. Zurzeit gibt es 130 Personen, die diese Kriterien erfüllen und für eine Inhaftierung in dem Gefängnis in Frage kommen. Der Integrations- und Einwanderungsminister Mattias Tesfaye erklärte dazu:

"Wir arbeiten an einer Verschärfung der Regeln für diese Gruppe. Unter anderem arbeitet die Regierung daran, die Strafe für bestimmte Personen, die auf ihre Abschiebung warten, zu verschärfen, wenn sie neue Straftaten begehen."

Diese Maßnahme wird als Teil von Dänemarks Bestrebungen angesehen, seine Einwanderungsgesetze weiter zu verschärfen. Diese Pläne werden bereits von mehreren aufeinanderfolgenden Regierungen getragen. 

Der Bürgermeister von Langeland, Tonni Hansen, zeigte sich jedoch gegenüber dem Dänischen Rundfunk nicht begeistert:

"Es ist ein Haufen Mist und eine völlig falsche Platzierung. Es ist weder eine weise Entscheidung noch eine, die ich unterstütze."

Er warf der Regierung vor, Probleme "direkt in ein Tourismusgebiet" zu exportieren. Hansen selbst schlug im Jahr 2019 die Insel als Standort für ein Zentrum vor, aber eines, das eher Familien beherbergen sollte.

Bezeichnenderweise gab Tesfaye selbst zu, dass auf der Insel Menschen untergebracht werden sollen, die er selbst nicht "gerne als Nachbarn hätte".

Die vorherige liberal-konservative Mitte-Rechts-Regierung des "Blauen Blocks" hatte ähnliche Pläne, um abgelehnte Asylsuchende auf der Insel Lindholm zwischen Südseeland und der Insel Møn unterzubringen. Daraufhin bekam die Insel den Spitznamen "Alcatraz". Sie wurden jedoch von der aktuellen sozialdemokratischen Regierung unter Ministerpräsidentin Mette Frederiksen als unmenschlich abgelehnt, als sie im Juni 2019 ins Amt kam.

Die Erklärung der Regierung, warum sie nun doch einen ähnlichen Plan umsetzt, ist, dass das Gefängnis auf Langeland nur die Hälfte kosten wird als der geplante Bau auf Lindholm. Dort wurden die Kosten für die Unterbringung eines Ausländers für ein Jahr auf über eine Million Dänische Kronen (134.500 Euro) geschätzt.

Mehr zum Thema - Dänemark plant IS-Rückholaktionen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.