Im Zuge der Huthi-Angriffe: USA ziehen Patriot-Batterien aus Saudi-Arabien ab
Nach dem chaotischen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan zeigt sich immer mehr, dass die USA offenbar kein "verlässlicher Verbündeter" in der Region sind. Die USA zogen in den letzten Wochen ihr fortschrittlichstes Raketenabwehrsystem und Patriot-Batterien aus Saudi-Arabien ab, obwohl das Königreich in letzter Zeit den anhaltenden Luftangriffen der Ansarollah (besser bekannt als "Huthis") vom Jemen aus ausgesetzt ist.
Von der Nachrichtenagentur AP analysierte Satellitenbilder zeigten, dass Ende August nicht mehr alle auf dem Luftwaffenstützpunkt Prinz Sultan stationierten Patriot- und THAAD-Systeme aufgestellt waren. Am vergangenen Freitag waren die Lager für Raketenbatterien völlig leer, und es gab im Gegensatz zum August auch keine Aktivitäten mehr.
Der Abzug der Luftverteidigung erfolgte, nachdem die US-Verbündeten im Nahen Osten nervös den chaotischen Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan beobachtet hatten, einschließlich ihrer Evakuierungen in letzter Minute vom belagerten internationalen Flughafen von Kabul. Die Spannungen bleiben in der Region unter anderem deshalb weiterhin hoch, da die Verhandlungen in Wien über die Wiederbelebung des Atomabkommens zwischen Iran und den Supermächten ins Stocken zu geraten scheinen.
Seit dem Raketen- und Drohnenangriff der Ansarollah auf das Herz der Ölproduktion des Königreichs im Jahr 2019 hat der Luftwaffenstützpunkt Prinz Sultan, der sich 115 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Riad befindet, mehrere Tausend US-Soldaten beherbergt.
Seit Monaten machen Berichte die Runde, dass der drohende Großmacht-Konflikt mit China und Russland ausschlaggebend für die Verlegung der Abwehrraketen der USA ist, berichtet AP. US-Sicherheitsbeamte haben in letzter Zeit mehrfach angedeutet, dass die USA sich auf den geopolitischen Aufstieg Chinas und Russlands fokussieren wollen.
Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte "die Verlegung bestimmter Luftverteidigungsanlagen". Er betonte zugleich, die USA hätten ein "breites und tiefes" Engagement gegenüber ihren Verbündeten im Nahen Osten aufrechterhalten.
Das saudische Verteidigungsministerium bezeichnete die Beziehungen des Königreichs zu den USA in einer Erklärung als "stark, langjährig und historisch", obwohl es den Abzug der US-amerikanischen Raketenabwehrsysteme bestätigte. In der Erklärung heißt es, das saudische Militär sei "in der Lage, sein Land, seine Meere und seinen Luftraum zu verteidigen und seine Bevölkerung zu schützen".
Der ehemalige Geheimdienstchef des Königreichs, der saudische Prinz Turki al-Faisal, sagte CNBC diesbezüglich jedoch, die Verlegung der Patriot-Raketen aus dem Königreich sei "kein Hinweis auf die erklärte Absicht der USA, Saudi-Arabien zu helfen, sich gegen äußere Feinde zu verteidigen".
Das Königreich hat auch eigene Patriot-Raketenbatterien und feuert Berichten zufolge zwei Raketen auf ein abgefeuertes Ziel ab. Während der Ansarollah-Militäroffensive ist es allerdings zu einem teuren Unterfangen geworden, da jede Patriot-Rakete mehr als drei Millionen Dollar kostet.
"Ich denke, wir haben in Bidens Erklärungen zu Afghanistan gesehen, wie er Dinge gesagt hat, dass er eindeutig die US-Interessen an die erste Stelle setzen wird, und dies war offensichtlich eine ziemliche Enttäuschung für Partner und Verbündete auf der ganzen Welt, die sich nach Trump vielleicht etwas anderes erhofft hatten", erklärte der Forscher Kristian Ulrichsen vom James A. Baker III Institute for Public Policy an der Rice University.
Frederick Kempe, Präsident des Atlantic Council, schrieb bereits in einem Kommentar für CNBC, dass die Situation in Afghanistan das Narrativ von US-Präsident Joe Biden gefährdet, dass Washington "nach der Trump-Ära wieder ein zuverlässiger Verbündeter und Partner" sei.
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