Nahost

Jemen: Huthi-Rebellen erobern weitere strategisch wichtige Region

Die Huthi-Rebellen haben im Jemen während einer Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Ma'rib eine wichtige Bergkette erobert. Auch in anderen Gebieten ist die Rebellengruppe laut Medienberichten auf dem Vormarsch.
Jemen: Huthi-Rebellen erobern weitere strategisch wichtige RegionQuelle: www.globallookpress.com © Hani Al-Ansi/dpa

Huthi-Kräfte und mit ihnen verbündete Milizen haben das strategisch wichtige Gebiet der al-Fuqara-Berge, die letzte Hochburg der prosaudischen Kräfte in der südlichen jemenitischen Provinz Ma'rib, nach schweren Kämpfen erobert. Das berichteten Medien aus dem Umfeld der Huthis. Auch in den Provinzen Sanaa und Schabwa soll die Rebellengruppe erhebliche Fortschritte gemacht haben.

Derzeit läuft ein konzentrierter Angriff der Huthis auf die Stadt Ma'rib, die für beide Seiten als strategisch gilt, da sie als letzte Hochburg der von Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen im Nordjemen ist. Die Stadt beherbergt außerdem Hunderttausende vertriebene Zivilisten, und die Intensivierung der Kämpfe in der Region hat in der internationalen Gemeinschaft Sorgen hinsichtlich ihres Schicksals geweckt.

Ebenfalls am Mittwoch starteten Kampfflugzeuge der saudischen Koalition Berichten zufolge 16 Angriffe in den Provinzen Ma'rib und al-Dschauf. Örtliche Quellen berichteten der Yemen Press Agency, dass an den westlichen und nordwestlichen Zufahrtsstraßen nach Ma'rib Kämpfe stattgefunden hatten und die Stadt sich nun in einem "nicht erklärten Ausnahmezustand" befinde.

Am Dienstag berichteten regionale Medien, dass eine "massive Explosion" ein Hauptquartier der saudischen Koalition in der Provinz Ma'rib erschüttert habe. Es wurden keine weiteren Informationen übermittelt, und keine Gruppe bekannte sich zu dem Vorfall. Die Koalition, der eine Reihe arabischer Staaten angehören, äußerte sich nicht zu den Berichten.

Am Samstag hatten die saudisch geführten Kräfte die Zerstörung dreier Huthi-Drohnen gemeldet, die Ziele in Saudi-Arabien anvisiert hätten.

Im Jemen, dem ärmsten Land des Nahen Ostens, herrscht seit 2014 ein vom Ausland unterstützter Bürgerkrieg, nachdem Huthi-Milizen in einem durch die Streichung von Treibstoffsubventionen ausgelösten Volksaufstand die Kontrolle über die jemenitische Hauptstadt Sanaa übernommen hatten. Der jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi floh aus dem Land nach Saudi-Arabien. Im März 2015 intervenierten Riad und eine Koalition von Verbündeten aus den Golfstaaten, um ihn wieder an die Macht zu bringen – bisher ohne Erfolg.

Im März 2021, nach dem Abzug der direkten militärischen Unterstützung durch die USA, schlug Saudi-Arabien eine neue Friedensinitiative vor, die auch einen landesweiten Waffenstillstand vorsah, um die Angriffe zu beenden. Die Huthis verlangten jedoch, dass Riad zunächst die Wirtschaftsblockade gegen jemenitische Häfen und Flughäfen aufhebt, um die katastrophale humanitäre Lage in den von ihnen kontrollierten Gebieten zu verbessern.

Schätzungen zufolge könnte der Krieg im Jemen bis zu 233.000 Menschen das Leben gekostet haben. Dabei werden die Toten durch die humanitäre Krise, den Konflikt sowie die Blockade der Saudi-Koalition berücksichtigt. Die Vereinten Nationen schätzen, dass drei Viertel der jemenitischen Bevölkerung dringend auf Hilfe für Grundnahrungsmittel und medizinische Versorgung angewiesen ist.

Die Huthis sind eine gemäßigt islamistische politische und militante Bewegung, die aus dem Stamm der Huthi hervorgegangen ist, der im Norden des Jemen vorherrscht. Mit ihren Kampagnen gegen Korruption und soziale Gerechtigkeit hat die Gruppe eine gewisse Popularität erlangt und setzt sich offiziell für eine nicht sektiererische und demokratische Form der republikanischen Regierung im Jemen ein. Zudem bekennt sich die Gruppe zum Antiimperialismus, Antizionismus und jemenitischen Nationalismus.

Mit Unterstützung seiner ausländischen Sponsoren stellte Exilpräsident Hadi Ende 2020 eine sogenannte Koalition der Einheit zusammen, die sich aus Vertretern seiner Regierung, die zu jener Zeit in Riad saß, und dem sogenannten Südlichen Übergangsrat zusammensetzt, einer separatistischen politischen im Südjemen, die früher zuvor sowohl die Huthis als auch Hadis Kräfte bekämpft hatte.

Die Mitglieder der neuen Regierung trafen im Dezember in Aden ein, wo sie von einem massiven Raketenangriff auf den Flughafen getroffen wurden. Im März stürmten Demonstranten den Präsidentenpalast der Regierung Hadi. Die Regierungstruppen und ihre ausländischen Verbündeten mussten ihre Präsenz in der Region verstärken. In den letzten Wochen haben sich Hadi, der weiterhin im Exil in Riad lebt, und die der Südliche Übergangsrat gegenseitig beschuldigt, ein Ende 2019 geschlossenes Abkommen über die Teilung der Macht nicht eingehalten zu haben, was zu erneuten Auseinandersetzungen führte.

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