Nahost

Mindestens 30 Tote und viele Verletzte nach Raketenangriff im Jemen

Seit 2015 herrscht im Jemen ein verheerender Bürgerkrieg, nachdem ein Jahr zuvor Huthi-Rebellen das Land überrannten. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Situation als die weltweit schwerste humanitäre Krise. Am Sonntag gab es erneut einen Raketenangriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Anad.
Mindestens 30 Tote und viele Verletzte nach Raketenangriff im JemenQuelle: AFP © Nabil HASAN / AFPTV / AFP

Im Jemen sind medizinischen Kreisen zufolge mindestens 30 Menschen durch einen Raketenangriff getötet worden. 40 weitere sollen verletzt worden sein, berichtete die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Krankenhausmitarbeiter in der südlichen Provinz Lahidsch.

Drei Raketen schlugen laut Augenzeugenberichten auf dem von Regierungstruppen genutzten Luftwaffenstützpunkt Al-Anad ein. Die meisten Opfer sollen Soldaten einer regierungsnahen Brigade sein, berichtete die Nachrichtenseite Adan al-Ghad unter Berufung auf Militärkreise.

Eine ballistische Rakete landete auf dem Truppenübungsplatz des Stützpunktes, wo Dutzende von Soldaten Morgenübungen abhielten, so die Behörden. Sanitäter berichteten von einer chaotischen Situation auf dem Stützpunkt nach den Explosionen, als Soldaten ihre verwundeten Kollegen in Sicherheit brachten und einen weiteren Anschlag befürchteten.

In dem Bürgerkriegsland, in dem die Huthi-Rebellen gegen Truppen der Regierung kämpfen, ist Al-Anad der größte Luftwaffenstützpunkt. Die Regierung wird von einem Militärbündnis unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt.

Die Aufständischen hatten den strategisch wichtigen Stützpunkt nördlich der Hafenstadt Aden bereits Anfang 2019 mit einer Drohne angegriffen und dabei mehrere hochrangige Offiziere verletzt. Laut Al Jazeera waren die am Sonntag stattfindenden Raketenangriffe unter Zuhilfenahme bewaffneter Drohnen sowie ballistischer Raketen ausgeführt worden. Erneut richtete sich daher der Verdacht gegen die Huthi-Rebellen, die von Iran unterstützt werden.

Bewohner der umstrittenen zentralen Stadt Taizz sagten auch, dass sie ballistische Raketen gehört hätten, die von Abschussrampen in den von den Huthis kontrollierten östlichen Vororten der Stadt abgefeuert worden seien. Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke.

Der Angriff vom Sonntag erfolgte zu einer Zeit, in der die Friedensgespräche zwischen der von Saudi-Arabien geführten Koalition und den Huthis ins Stocken geraten sind, nachdem beide Seiten keine Kompromisslösung gefunden haben. Bei den Gesprächen geht es um die Aufhebung der Blockade der von den Huthis kontrollierten Häfen und des Flughafens von Sanaa.

Im Gegenzug wird eine Zusage der mit Iran verbündeten Gruppe erwartet, Gespräche über einen Waffenstillstand zu führen. Die Vereinten Nationen und die USA unterstützten die Verhandlungen.

Im stark verarmten Jemen tobt seit 2015 ein verheerender Bürgerkrieg. 2014 hatten die Huthis das Land überrannt und kontrollieren heute den Nordjemen inklusive der Hauptstadt Sanaa. Laut den Vereinten Nationen spielt sich im Jemen derzeit die schwerste humanitäre Krise weltweit ab.

Rund 70 Prozent der Bevölkerung sollen auf humanitäre Hilfe oder Schutz angewiesen sein. 16 Millionen Menschen leiden unter Lebensmittelknappheit, bei über der Hälfte handelt es sich um Kinder.

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