Jemen-Krise: Ölpreis steigt nach Angriffen der Huthi-Bewegung auf saudische Ölanlagen
Seit 2015 herrscht im Jemen ein Bürgerkrieg, mehr als 230.000 Menschen sind nach Schätzungen der UNO bereits ums Leben gekommen. In Ma'rib findet seit Tagen eine wohl entscheidende Schlacht des Krieges statt. Die Kämpfe zwischen der Ansarullah-Bewegung (Huthi-Milizen) und der von Saudi-Arabien geführten Koalition im Jemen spitzen sich vor allem zu, weil die Huthi-Rebellen erneut eine Reihe von Angriffen auf die Anlagen des saudischen Ölkonzerns Aramco gestartet haben.
Saudi-Arabien werde Maßnahmen ergreifen, um Angriffe auf seine Ölindustrie abzuwehren, sagte der saudische Außenminister am Mittwoch, nachdem die Ansarullah-Bewegung im Jemen diese Woche das Herz der Branche mehrfach angegriffen hatte.
Prinz Faisal bin Farhan Al Saud erklärte auf einer Pressekonferenz mit dem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow, Riad werde auch weiterhin mit Moskau im Rahmen der OPEC+ zusammenarbeiten, um einen "fairen Ölpreis" für Produzenten und Verbraucher zu gewährleisten, hieß es auf Reuters.
"Das Königreich wird die notwendigen Abschreckungsmaßnahmen ergreifen, um seine nationalen Fähigkeiten zu schützen."
Die Ölpreise legten mittlerweile zum Wochenstart nach einem weiteren Angriff auf Produktionsanlagen des saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco zu. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg am Montag erstmals seit Januar 2020 auf mehr als 70 US-Dollar.
Der jüngste Angriff der Huthi-Bewegung auf Ölanlagen sorgte für Verunsicherung unter den Investoren. Am Wochenende bestätigte Saudi-Arabien auch, dass ein Öllager im Hafen Ra's Tanura vom Meer aus mit Drohnen angegriffen worden wäre.
Ma'rib ist das einzige bedeutende Gebiet im Norden des Jemen, das die Huthi-Rebellen bislang nicht einnehmen konnten. Die Stadt ist von enormer strategischer Bedeutung, da dort die letzte verbliebene Straße auf Regierungsgebiet nach Saudi-Arabien verläuft. Wenn die Stadt an die Huthis fällt, ist die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition faktisch in ihrer Mission im umkämpften Jemen gescheitert. Als Reaktion lancierte Saudi-Arabien in den letzten Tagen gewaltige Luftschläge gegen die jemenitische Hauptstadt Sanaa, wobei Zivilisten nicht verschont blieben.
Erst kürzlich startete der russische Außenminister Sergei Lawrow eine Reise in der Region am Persischen Golf. Aufgrund der guten Beziehungen zwischen Teheran und Moskau hoffen die Golfstaaten, dass Russland Iran dazu bewegen kann, die Huthis zurück an den Verhandlungstisch zu bringen.
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