Asien

"Müssen uns auf halbem Wege entgegenkommen" – Chinas Indien-Botschafter zu Grenzstreit

Im Mai letzten Jahres kam es zu einer drastischen Eskalation entlang der Grenze zwischen Indien und China, bei der nach Berichten mehrere Dutzend Soldaten auf beiden Seiten starben. Die Wurzeln des Grenzstreites gehen auf die 1950er Jahre zurück. Im Jahr 1962 kam es zu einem einmonatigen Krieg.
"Müssen uns auf halbem Wege entgegenkommen" – Chinas Indien-Botschafter zu GrenzstreitQuelle: www.globallookpress.com © Partha Sarkar/XinHua

Der chinesische Botschafter in Indien, Sun Weidong, hat zu gemeinsamen Anstrengungen aufgerufen, um die Beziehungen zwischen China und Indien wieder auf den Weg einer gesunden und stabilen Entwicklung zu bringen, von der beide Länder und ihre Völker profitieren würden. Das berichtete die chinesische Agentur Xinhua. Der chinesische Diplomat erklärte am Dienstag auf einer Videokonferenz aus Anlass des 72. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik China:

"Wir sollten das Vertrauen stärken, den Dialog und die Zusammenarbeit intensivieren und die bilateralen Beziehungen wieder auf den richtigen Weg bringen."

Die Beziehungen zwischen China und Indien seien zwar derzeit von Problemen geplagt, dieser Umstand führe aber nicht zu einer Veränderung der "grundlegenden Einschätzung der Beziehungen" seitens China, versicherte er.

Aufgrund der Bedeutung beider Staaten als größte Entwicklungs- und Schwellenländer der Welt werde eine harmonische Beziehung zwischen China und Indien nicht nur dem Wohlergehen der Einwohner Chinas und Indiens – also zwei Fünfteln der Weltbevölkerung – zugutekommen, sondern auch von großer Bedeutung für Asien und den gesamten Globus sein, so der chinesische Botschafter.

Sun rief beide Seiten dazu auf, die bilateral vorteilhafte Zusammenarbeit auszubauen, mit den bestehenden politischen Unterschieden angemessen umzugehen und als Grundlage der Beziehungen die zwischenmenschliche Freundschaft zu stärken. Er erklärte:

"Unter Berücksichtigung der grundlegenden Interessen unserer beiden Länder sollten wir die bilateralen Beziehungen aus einer historischen und strategischen Perspektive betrachten und den strategischen Konsens aufrechterhalten, dass China und Indien Entwicklungsmöglichkeiten und Kooperationspartner füreinander sind, anstatt Bedrohungen oder konkurrierende Rivalen zu sein."

Es sei normal, dass es zwischen den beiden Nachbarländern Differenzen gebe, sagte Sun und fügte hinzu, dass es von entscheidender Bedeutung sei, diese Differenzen zu bewältigen und nicht zuzulassen, dass ein einzelnes Problem zu einer Behinderung der Gesamtentwicklung der bilateralen Beziehungen führe.

Der chinesische Diplomat forderte beide Seiten auf, die zwischen Indien und China bestehende Grenzfrage durch Dialog und diplomatische Verhandlungen auf eine faire, vernünftige und für beide Seiten akzeptable Lösung zu überwinden. Er sagte:

"In Zukunft müssen beide Seiten einander auf halbem Wege entgegenkommen, um die Situation zu stabilisieren und von einer dringenden Streitbeilegung zu einer regelmäßigen Verwaltung und Kontrolle überzugehen, um gemeinsam den Frieden und die Ruhe im Grenzgebiet zu wahren." 

An dem virtuellen Treffen nahmen über 100 Vertreter aus allen Bereichen des Lebens in Indien teil.

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