Asien

Südkorea: Mehr als 80 Prozent der Besatzung eines Kriegsschiffs positiv auf Corona getestet

Auf einem südkoreanischen Zerstörer wurden rund 80 Prozent der Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet und daraufhin evakuiert. Laut dem Premierminister des Landes seien es 250 Seeleute, 12 davon würden sich gar in einem kritischen Zustand befinden.
Südkorea: Mehr als 80 Prozent der Besatzung eines Kriegsschiffs positiv auf Corona getestetQuelle: AFP © George Calvelo

Das südkoreanische Militär erlebt den bislang schwersten Ausbruch des Coronavirus seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Die Besatzung einer Anti-Piraterie-Marineeinheit vor der Küste Afrikas mussten zurück nach Seoul evakuiert werden. Mehr als 80 Prozent der Besatzungsmitglieder des Zerstörers "Munmu der Große" wurden bislang positiv auf das SARS-CoV-2 getestet.

Sowohl der Premierminister als auch der Verteidigungsminister Südkoreas entschuldigten sich inzwischen für Versäumnisse der Regierung. Ministerpräsident Kim Boo-kyum versprach zudem am Dienstag bei einer Kabinettssitzung der Regierung, der betroffenen Besatzung die nötige Unterstützung bei der Genesung zukommen zu lassen.

Bislang sind offiziellen Angaben zufolge 250 der insgesamt 301 Mann starken Cheonghae-Einheit positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Zwölf von ihnen würden sich in einem kritischen Zustand befinden. Die gesamte Besatzung war am Dienstag im Rahmen einer Notfall-Evakuierung auf dem Luftweg nach Südkorea zurückgeholt worden, hieß es seitens des Verteidigungsministeriums des Landes.

Die Schwerkranken wurden ins Krankenhaus eingeliefert, während die anderen in Behandlungs- und Isolationszentren untergebracht wurden. Die Ursache des Virus-Ausbruchs ist derzeit nicht klar. In einigen südkoreanischen Medienberichten spekuliert man als mögliche Ursache über verunreinigte Lebensmittel, die an Bord gebracht wurden, während das Schiff im Golf von Aden ankerte.

Das Kriegsschiff "Munmu der Große" war mit 301 ungeimpften Besatzungsmitgliedern Anfang Februar dieses Jahres in den Golf von Aden ausgelaufen, Wochen bevor die südkoreanischen Behörden ihre nationale Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 gestartet hatten. Verteidigungsminister Suh Wook entschuldigte sich auch dafür, dass die Matrosen nicht geimpft wurden, bevor sie zu ihrer achtmonatigen Mission nach Afrika aufgebrochen waren.

Nach Angaben des Verteidigungsministers hatte man zwar eine Impfung von Truppenangehörigen in Übersee in Erwägung gezogen, sich dann aber dagegen entschieden, da dies angesichts der begrenzten Ressourcen sowie der Anforderungen bezüglich der Kühlkette für Impfstoffe nicht durchführbar gewesen wäre. Suh ergänzte jedoch, dass das Ministerium nun die Politik des Landes für alle militärischen Einheiten in Übersee im Zusammenhang mit dem Coronavirus erneut überprüfen werde.

Angesichts des politischen Drucks, den Verteidigungsminister zu entlassen, erklärte der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, er akzeptiere die Kritik am "unzureichenden, selbstgefälligen" Umgang mit dem Problem und habe eine Neubewertung der Maßnahmen gegen das Coronavirus für das Militär und den diplomatischen Dienst in Übersee angeordnet.

Ursprünglich sollte die "Munmu der Große" erst Mitte August durch einen anderen Zerstörer abgelöst werden. Die Cheonghae-Einheit hat auf ihrer Mission im Golf von Aden – zwischen dem Jemen und dem Norden Somalias – vor allem die Aufgabe, dort für die sichere Durchfahrt südkoreanischer Schiffe zu sorgen.

Die Seeleute wurden nun durch eine fast 200-köpfige vollständig geimpfte Mannschaft ersetzt, die das Kriegsschiff in den nächsten 50 Tagen zurück zu seinem Heimathafen in Südkorea steuern soll.

Mehr zum Thema - USA verlegen Flugzeugträger-Gruppe nach Somalia und Hunderte Soldaten in andere Teile Ostafrikas

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.