Wirtschaft

Renommierter Wirtschaftsweiser warnt vor globalem Wirtschaftsschock wegen Gaza-Konflikt

Der international bekannte Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini warnt davor, dass die Märkte das Risiko einer Ausweitung des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas außer Acht lassen. Im Falle einer Ausweitung drohten "eine Ölpreisspitze mit enormen wirtschaftlichen Auswirkungen".
Renommierter Wirtschaftsweiser warnt vor globalem Wirtschaftsschock wegen Gaza-KonfliktQuelle: Legion-media.ru

Die globalen Finanzmärkte unterschätzen derzeit die Gefahr eines "massiven Konflikts" im gesamten Nahen Osten, warnt der renommierte Wirtschaftswissenschaftler und Professor der New York University, Nouriel Roubini.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte er am Donnerstag, die meisten Investoren glaubten, dass Israel "keine andere Wahl hat, als in den Gazastreifen einzumarschieren und die Hamas loszuwerden." Dabei gehe er von einem Basisszenario aus, in dem "Israel den Gazastreifen besetzt. Es wird hässlich werden, aber der Konflikt bleibt unter Kontrolle."

Roubini, der die Finanzkrise 2008/09 vorhersagte und von der Wall Street deswegen den Spitznamen "Doctor Doom" erhielt, betonte jedoch, dass es auch ein "Negativszenario" gebe, in dem sich Iran und der Libanon einmischen und ein Konflikt zwischen Israel und Iran aufflammt.

Wenn "Israel versucht, die Hamas zu zerstören, beschließt Iran, der ein wichtiger Unterstützer der Hamas ist, die Hisbollah im Libanon zu entfesseln, und dann gibt es eine zweite Front im Libanon und vielleicht eine dritte im Westjordanland", so der Wirtschaftswissenschaftler.

"Und an diesem Punkt wird Israel Iran angreifen müssen."

"In diesem Fall würden die Öllieferungen aus der Golfregion unterbrochen, und es käme zu einer Ölpreisspitze mit enormen wirtschaftlichen Auswirkungen", sagte er und fügte hinzu, dass dies zwar nicht das Basisszenario sei, aber ein Risiko darstelle.

Ein sprunghafter Anstieg der Ölpreise würde einen "stagflationären Schock" auslösen und die Zentralbanken vor ein "großes Dilemma" stellen, warnte Roubini.

Die weltweiten Ölpreise stiegen in dieser Woche um etwa 4 Prozent, da die erneuten Feindseligkeiten zwischen Israel und bewaffneten palästinensischen Gruppen die Stabilität im Nahen Osten bedrohen. Die internationale Referenzsorte Brent notierte am Donnerstag um die 86 US-Dollar pro Barrel. Während die US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate um die 83 US-Dollar pro Barrel gehandelt wurde.

Das jüngste Aufflammen der Gewalt in Israel begann am vergangenen Samstag, als bewaffnete palästinensische Gruppen einen Überraschungsangriff auf mehrere Orte entlang der Grenze zum Gazastreifen starteten, woraufhin Israel eine Gegenoffensive einleitete.

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