Wirtschaft

Corona-Maßnahmen in der Eurozone: Stärkerer Abschwung und höhere Verbraucherpreise

Der wirtschaftliche Abschwung in der Eurozone hat sich im Januar mit den Corona-Eindämmungsmaßnahmen vertieft, wie Reuters berichtet. Gleichzeitig steigen laut Eurostat die Verbraucherpreise in Europa deutlich – vor allem in Deutschland.
Corona-Maßnahmen in der Eurozone: Stärkerer Abschwung und höhere VerbraucherpreiseQuelle: www.globallookpress.com © Antonio Pisacreta/Keystone Press Agency/ Global Look Press

Die Zahlen der positiven Corona-Befunde sind weiterhin hoch. Im Zuge dessen haben Regierungen auf dem gesamten Kontinent erneut harte Maßnahmen ergriffen, die das öffentliche Leben einschränken und Gaststätten und Unterhaltungseinrichtungen zwingen, ihre Türen zu schließen. 

Laut Melanie Debono von Capital Economics hat die Wirtschaft der Eurozone das neue Jahr mit einem Rückschlag begonnen. Sie stützt diese Annahme auf aktuelle Zahlen des sogenannten Composite Purchasing Managers Index (PMI) von IHS Markit für Januar, der als guter Indikator für die wirtschaftliche Gesundheit gilt. Im Dezember fiel der PMI von 49,1 auf 47,8. Alles, was unter 50 liegt, deutet auf eine Kontraktion hin.

Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel im Dezember von 46,4  gar auf 45,4, lag damit aber über der Vorabschätzung von 45,0. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe zeigte am Montag, dass das Wachstum in den Fabriken zu Beginn des Jahres robust blieb, das Tempo jedoch nachließ.

Auch Prognosen für eine Erholung gegen Ende des zweiten Quartals seien deutlich nach unten gerichtet, weil die Einführung von Impfstoffen ins Stocken geraten sei und neue Virenstämme im Umlauf seien, so Debono.

Deutschland: Vierten Monat in Folge schrumpfende Geschäftsaktivität

Im deutschen Dienstleistungssektor schrumpfte die Geschäftsaktivität im Januar den vierten Monat in Folge, da eine strengere Abriegelung die Unternehmen traf und die größte europäische Volkswirtschaft auf eine Kontraktion im ersten Quartal zusteuerte.

In Frankreich verlangsamte sich die Aktivität im Dienstleistungssektor, wenn auch nicht so stark wie zunächst angenommen. Dies führte zu einer Belastung der allgemeinen Entwicklung im Privatsektor. Auch in Italien und Spanien schrumpfte der Dienstleistungssektor. In Großbritannien, außerhalb der Europäischen Union, hat ein dritter nationaler Corona-Lockdown die Wirtschaft Anfang 2021 auf einen starken Rückgang zugesteuert. Die Dienstleistungsunternehmen – gestützt durch Fortschritte bei den Impfungen – waren jedoch zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft erholen würde.


"Ihr Optimismus ist gerechtfertigt, da das britische Impfprogramm zügig voranschreitet", meint Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics.

Die Wirtschaft der Eurozone ist im letzten Quartal um 0,7 Prozent geschrumpft, wie offizielle Daten am Dienstag zeigten. Einer Reuters-Umfrage vom Januar zufolge könnte es bis zu zwei Jahre dauern, bis die Wirtschaft wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht.

Da die Geschäfte geschlossen waren, fiel wenig überraschend auch die Nachfrage im Dienstleistungsbereich. Der Index für das Neugeschäft sank von 46,6 auf 45,4.

In der Hoffnung, dass Impfungen eine gewisse Rückkehr zur Normalität ermöglichen würden, blieb der allgemeine Optimismus für das kommende Jahr laut Reuters ungebrochen. Der zusammengesetzte Index für die künftige Produktion sank im Dezember nur geringfügig von 64,5 auf 64,2 – der höchste Wert seit April 2018.

Das Statistikamt der Europäischen Union, Eurostat, schätzt, dass die Verbraucherpreise in den 19 Euroländern im Januar um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind. Dies entspricht einem Anstieg von 0,9 Prozent im Jahresvergleich. Der schnellere Anstieg der Verbraucherpreise im Januar war laut Reuters vor allem in der größten Volkswirtschaft Deutschland zu beobachten, wo die Preise im Jahresvergleich um 1,6 Prozent stiegen, sowie in den Niederlanden, wo sie im Jahresvergleich um 1,7 Prozent zulegten.

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(reuters/ rt de)

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