Filmkritikerin: Russland hat im Jahr 2024 eine Menge guter Filme produziert
Verfilmungen russischer Märchen, ein Kassenschlager nach Bulgakows "Der Meister und Margarita" und Sportdramen – das russische Kino hat im Jahr 2024 neue Dimensionen angenommen. Während in den letzten zwanzig Jahren Hollywood-Filme und russisch-US-amerikanische Koproduktionen die russischen Leinwände dominierten, musste das russische Kino im dritten Jahr des Militäreinsatzes in der Ukraine endlich lernen, unabhängig zu sein. Dabei ist es sehr interessant zu beobachten, wohin und wie sich das russische Kino entwickelt.
Im Jahr 2024 haben es laut dem Fachportal Proficinema 184 russische Filmprojekte in die Kinos geschafft. Das Portal schreibt:
"Die Top Ten des russischen Films für das auslaufende Jahr weckt ... in Bezug auf die Zahlen echte Begeisterung ... Im Jahr 2024 spielten acht einheimische Filme mehr als eine Milliarde Rubel ein. In der gesamten Geschichte der Beobachtung wurde diese Grenze von einem bis drei Filmen jährlich überschritten ... Seit Langem waren keine Verfilmungen klassischer russischer Literatur mehr an der Spitze der Kinokassen zu finden, doch das vergangene Jahr hat diesen Rückstand mehr als wettgemacht: Zu den umsatzstärksten Filmen gehören 'Der Meister und Margarita' von Bulgakow, 'Hundert Jahre vorwärts' von Bulytschjow und 'Onegin' von Puschkin."
Die Kolumnistin und Filmkritikerin der Zeitung Rossijskaja Gaseta Susanna Alperina sagte in einem Gespräch mit Radio 1, dass Russland im Jahr 2024 einige gute und hochwertige Filme produziert habe. "Mir hat der Film 'Der Meister und Margarita' besonders gut gefallen – er wurde zu einem echten Ereignis, obwohl sich dieses Buch nicht für eine Verfilmung eignet. Die Filmemacher haben einen guten Weg gefunden", sagte sie. Der Filmkritikerin zufolge sind alle Filme, die heute ins russische Kino gelangen, sehr gut gemacht, mehrdimensional und häufig von großer Tiefe.
Eine neue Renaissance erleben auch Märchenverfilmungen. Einst, zu Sowjetzeiten, wurden Volksmärchen von den damaligen Meistern der Filmregie verfilmt und mit Stars besetzt. Heute gehören mehrere Märchenfilme zu den erfolgreichsten Filmprojekten – "Ogniwo", "Das fliegende Schiff", "Die drei Bogatyr" und "Die Bremer Stadtmusikanten".
Der Erfolg der russischen Filme lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. So erklärte Kulturministerin Olga Ljubimowa der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, dass die russischen Kinoeinnahmen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen sind. Ljubimowa sagte, dass Mitte Dezember das Volumen des russischen Filmverleihs 43 Milliarden Rubel (über 390 Millionen Euro) überstieg, wovon 77 Prozent auf einheimische Filme entfallen. Die Einspielergebnisse russischer Filme im Juni/Juli des Jahres 2024 waren die höchsten in den letzten drei Jahren, berichtete das Kulturministerium im August. Das Volumen des Filmverleihmarktes erreichte in diesem Zeitraum 5,4 Milliarden Rubel (etwa 49 Millionen Euro). Das sind 1,5 Milliarden Rubel (über 13 Millionen Euro) mehr als im Jahr 2023 und drei Milliarden Rubel (über 26 Millionen Euro) mehr als im Jahr 2022.
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