Russland

Tourismus: Russland denkt über Visaerleichterungen nach

Die Einreisegenehmigungen für Touristen sollten billiger werden oder ganz abgeschafft werden, sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister. Vor allem im Tourismus aus Asien und dem Nahen Osten sieht das Ministerium die Zukunft.
Tourismus: Russland denkt über Visaerleichterungen nachQuelle: Sputnik © Witali Ankow

Russlands Ministerium für Wirtschaftsentwicklung hat vorgeschlagen, die Erlangung von Touristenvisa für Besucher des Landes deutlich zu vereinfachen, erklärte der stellvertretende Minister Dmitri Wachrukow.

In Russland soll ein Visum bei Ankunft eingeführt werden, "nicht für jedermann, aber für bestimmte Länder, auf die hin wir ausgerichtet sind", kündigte Wachrukow am Donnerstag in Moskau auf dem "Lasst uns Reisen! Russisches Tourismus-Forum" an.

Die Behörden des Landes sollten zudem die "wichtige und grundlegende Entscheidung" treffen, es Russland zu erlauben, Visaanforderungen für andere Nationen einseitig zu vereinfachen, betonte er.

Das ist nötig, damit "wir – nach unserem eigenen Ermessen – unser Land für bestimmte Staaten visafrei machen können", erklärte der stellvertretende Minister für wirtschaftliche Entwicklung.

Wachrukow zufolge diskutieren sein Ministerium und andere Regierungsbehörden darüber, die Gebühren zu senken und die Gültigkeit sowohl regulärer als auch elektronischer Visa zu verlängern, die seit vergangenem August für Russlandreisende zur Verfügung stehen.

Die Einführung eines Visums zur mehrfachen Einreise, das 15 Monate oder gar zwei Jahre gültig bleibt, könnte ebenfalls helfen, den Besucherstrom in das Land zu erhöhen, erläuterte er.

Die Gültigkeitsdauer der Visa, die an Touristen erteilt werden, sollten auch jahreszeitliche Faktoren mit berücksichtigen, betonte er. "Für China und den Nahen Osten gelten beispielsweise verschiedene Zeiträume, in denen der Tourismus nach Russland am stärksten ist", sagte er. Die Chinesen kämen üblicherweise im Januar und Februar, wenn das chinesische Neujahr gefeiert wird, während die Reisenden aus dem Nahen Osten im Dezember, Juli und August kommen, erklärte Wachrukow.

Am Mittwoch hatte Russlands Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow gesagt, der Zustrom von Touristen nach Russland habe in der Zeit von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zugenommen.

Nach Angaben des Ministers haben über 400.000 Ausländer in den letzten zehn Monaten unter Nutzung des elektronischen Visums besucht. Aus China und Iran seien auch visafreie Gruppenreisen möglich, sagte er, und fügte hinzu, es gebe Gespräche, um ein ähnliches Programm für Indien einzuführen.

Infolge der westlichen Sanktionen, die wegen des Ukraine-Konflikts über Moskau verhängt wurden, ist die Zahl der Flüge zwischen Russland und Europa unbedeutend. Die Tourismusindustrie des Landes hat daraufhin ihr Augenmerk auf Asien und den Nahen Osten gerichtet.

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung hatte zuvor verkündet, es wolle die Zahl ausländischer Besucher in Russland bis 2030 auf 16 Millionen erhöhen, vor allem aus diesen Regionen. Reschetnikow hatte im vergangenen Monat erklärt, der beiderseitige Touristenstrom zwischen Russland und China habe im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen betragen; es gibt Pläne, ihn 2024 auf zwei Millionen zu erhöhen.

Mehr zum ThemaTouristen aus dem Nahen Osten kommen massenhaft nach Russland – um "die Hitze abzuwarten"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.