Russland

Sacharowa: Spiegel sollte globale Liste deutscher Geheimdienstagenten publik machen

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat sich gegenüber der Nachrichtenagentur TASS zum Bericht des Magazins Der Spiegel geäußert, wonach Kirill Logwinow, der Ständige Vertreter Russlands bei der Europäischen Union, als Geheimdienstspion tätig sein soll.
Sacharowa: Spiegel sollte globale Liste deutscher Geheimdienstagenten publik machenQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images / Contributor

Das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat am Dienstag einen Bericht mit dem Titel "Höchster Vertreter Russlands bei der EU soll Spion sein" veröffentlicht. Darin wird gemutmaßt, dass Kirill Logwinow, der Ständige Vertreter Russlands bei der Europäischen Union, als Agent des russischen Geheimdienstes tätig sein soll. Wie es heißt, verdächtigt der belgische Staatssicherheitsdienst VSSE Russlands höchsten Diplomaten in Brüssel, für den russischen Auslandsnachrichtendienst SWR zu arbeiten. Der Spiegel berufe sich dabei auf gemeinsame Recherchen mehrerer europäischer Medien. Zu konkreten Operationen oder Indizien soll es jedoch keine Angaben geben.

Nun gibt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS einen Kommentar zu dem Bericht ab. Hierzu wird sie mit den Worten zitiert:

"Ich empfehle dem Spiegel, eine wesentliche Sache anzupacken: Eine Liste deutscher Geheimdienstagenten zu veröffentlichen, die weltweit tätig sind. Wie man das machen kann? Eine Anfrage an die Bundesregierung stellen und eigene Recherchen durchführen."

"Wenn russische Diplomaten in den westlichen Medien schikaniert werden, werden westliche Diplomaten am eigenen Leib erleben, wie sich das anfühlt."

Nach dem Beginn der Militäroperation in der Ukraine hatten mehrere westliche Staaten russische Diplomaten ausgewiesen. Ihnen wurden unter anderem angebliche Spionageaktivitäten vorgeworfen. Ende April 2023 hatte das Außenministerium in Moskau in einer Stellungnahme erklärt, dass die deutschen Behörden eine weitere Massenausweisung von Mitgliedern der russischen diplomatischen Vertretungen in Deutschland beschlossen hätten.

Berlin sei dabei, die gesamte Bandbreite der russisch-deutschen Beziehungen, einschließlich ihrer diplomatischen Dimension, zu zerstören, hieß es damals. Außerdem gab Moskau als Reaktion bekannt, deutsche Diplomaten auf die gleiche Weise ausweisen zu wollen.

Mehr zum Thema - Berlin will 30 russische Diplomaten ausweisen – Russland spricht von "Spionagewahn" bei Baerbock

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.