Russland

Russische Zentralbank dementiert Rücktrittsgesuch ihrer Chefin wegen Ukraine-Krise

Berichte, wonach die Chefin der russischen Zentralbank ihre Kündigung einreichen wollte, sind falsch. Dies teilte die Regulierungsbehörde mit. In den Medien war spekuliert worden, dass Nabiullina aufgrund des russischen Einsatzes in der Ukraine ihr Amt niederlegen wolle.
Russische Zentralbank dementiert Rücktrittsgesuch ihrer Chefin wegen Ukraine-Krise© Igor Russak/NurPhoto via Getty Images

Entgegen aller Gerüchte wollte Elwira Nabiullina, die Leiterin der russischen Zentralbank, nicht angesichts der Ukraine-Krise von ihrem Amt zurücktreten. Das erklärte die Regulierungsbehörde am Mittwoch und bekräftigte, dass die von der Nachrichtenagentur Bloomberg diesbezüglich gelieferten Informationen unwahr seien. Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow den Interessierten empfohlen, sich bei Nabiullina selbst zu erkundigen.

In dem Medienbericht wurden vier anonyme Personen zitiert, die Kenntnis von den Gesprächen zwischen Putin und Nabiullina haben wollen. Sie behaupteten, die Zentralbankchefin habe nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine aus Angst vor einer drohenden wirtschaftlichen Katastrophe zurücktreten wollen, sei dann aber vom russischen Präsidenten aufgefordert worden, zu bleiben.

Bloomberg räumte ein, dass es unmöglich sei, Nabiullinas "aktuelle Absichten" in Erfahrung zu bringen, und fügte hinzu, dass es nach fast 20 Jahren Zusammenarbeit mit Putin als Verrat angesehen würde, wenn die Behördenchefin jetzt ihren Posten räumte.

Bisher hat sich Nabiullina weder öffentlich zu ihrer Position, ihrer Ernennung für eine weitere fünfjährige Amtszeit noch zu ihrer Meinung über den Ukraine-Konflikt geäußert. Anzeichen, dass sie ihr Amt niederlegen wollte, gab es zudem nie.

Nabiullina hat die Mitarbeiter der Zentralbank aufgefordert, sich aus der Politik herauszuhalten, und Anfang des Monats ein kurzes Video veröffentlicht, in dem sie ihre Kollegen bittet, "politische Debatten zu vermeiden, die nur unsere Energie verbrauchen, die wir benötigen, um unsere Arbeit zu machen".

Nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine und den darauf folgenden zahlreichen Sanktionsrunden hat die Zentralbankchefin den Leitzins mehr als verdoppelt und Kapitalkontrollen eingeführt, um den Geldfluss aus Russland zu stoppen.

Bloomberg würdigte Nabiullinas Karriere und lobte sie dafür, die Inflation in Russland unter Kontrolle gebracht und "einen der größten Devisen- und Goldbestände der Welt" angehäuft zu haben. Allerdings liege ein großer Teil der Goldreserven der Russischen Föderation unerreichbar bei Banken in Ländern, die Russland ablehnend gegenüberstehen. Die USA wollten diese Bestände einfrieren.

Nabiullina wird auch nachgesagt, dass sie die Kapitalverkehrskontrollen bekämpft, die sie kürzlich selbst in Russland eingeführt hatte. Die Vorgaben erlauben es Nicht-Russen, mit russischen Vermögenswerten wie Öl- und Gasaktien zu handeln, deren Wert im Zuge der Sanktionen stark gesunken ist. Dies ermöglicht es Privatpersonen aus Russland, Geld auf ausländischen Märkten anzuhäufen.

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