Russland

Zahl der Toten beim Grubenunglück in Russland steigt auf über 50 – ein Vermisster lebend geborgen

Nach der Katastrophe in einem russischen Kohlebergwerk haben die lokalen Behörden insgesamt über 50 Menschen für tot erklärt, darunter 46 Bergleute sowie auch 6 Rettungskräfte. Zunächst hatten 35 Grubenarbeiter über mehrere Stunden als vermisst gegolten. Ein Arbeiter wurde nun gerettet.
Zahl der Toten beim Grubenunglück in Russland steigt auf über 50 – ein Vermisster lebend geborgenQuelle: Sputnik © Alexander Krjaschew

Laut vorläufigen Angaben sind bei einer schweren Havarie im Kohlebergwerk Listwjaschnaja im russischen Gebiet Kemerowo 52 Menschen ums Leben gekommen. Zu den Todesopfern zählen 46 Bergleute sowie mittlerweile 6 Rettungskräfte. Dies bestätigten am Freitagmorgen der Gouverneur Sergei Ziwiljow und der Leiter des lokalen Rettungskommandos Juri Sche. Somit wurden die zuvor als vermisst gemeldeten 35 Grubenarbeiter für tot erklärt. Am Donnerstag hatten die Behörden noch über bis zu 11 Todesopfer berichtet.

Update: Ein Retter, der zuvor für tot erklärt worden war, wurde doch noch lebend gerettet. Dies meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf den geschäftsführenden russischen Katastrophenschutzminister Alexander Tschuprijan. Laut Gouverneur Ziwiljow wird der Überlebende derzeit in ein Krankenhaus befördert.

Die Zahl der Verletzten wurde inzwischen auf 57 nach oben korrigiert, in den Krankenhäusern befinden sich den Behörden zufolge 49 Bergleute und Rettungskräfte, die meisten von ihnen mit Vergiftungsanzeichen.

Die Suche nach den verunglückten Bergleuten war am Donnerstag nur wenige Stunden nach dem Unfall wegen Explosionsgefahr unterbrochen worden. Laut Ziwiljow soll ein spezialisiertes Rettungsteam den betroffenen Teil des Kohlebergwerks nun isolieren, damit es sich auf natürliche Weise mit Methan füllen kann, was die Explosionsgefahr verringern soll. Diese Arbeiten sollen drei Tage in Anspruch nehmen. Nach dem Abschluss des Einsatzes werde der Krisenstab über die Fortsetzung der Sucharbeiten entscheiden, so der Gouverneur. Gleichzeitig sollen die Zivilschützer einen zusätzlichen Schacht am Unfallort bohren, um mögliche Brände zu beseitigen.

Nach dem Unglück leitete das russische Ermittlungskomitee ein Strafverfahren wegen der Verletzung der Arbeitssicherheitsvorschriften in gefährlichen Produktionsanlagen ein. Im Rahmen der Ermittlung wurden drei Personen festgenommen: der Bergwerksdirektor, sein Stellvertreter und ein Abteilungsleiter.

Am Donnerstagmorgen gegen 8:30 Uhr Ortszeit kam es im Kohlebergwerk Listwjaschnaja im Kusnezker Becken (Kusbass) in Westsibirien aus bisher nicht bestätigtem Grund zu einer Rauchentwicklung. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich insgesamt 285 Menschen unter Tage. Die meisten von ihnen konnten zeitnah aus dem Bergwerk befreit werden.

Laut Dmitri Demeschin, dem stellvertretenden russischen Generalstaatsanwalt, soll die Havarie nach vorläufigen Erkenntnissen durch eine Methangasexplosion ausgelöst worden sein. Die genaue Ursache muss eine Ermittlungskommission noch endgültig klären.

Der russische Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer des Unglücks sein Beileid aus. Die Behörden der Region setzten eine dreitägige Trauer an.

In dem Bergwerk war es bereits in den Jahren 1981 und 2004 zu schweren Unfällen gekommen. Im ersten Fall wurden fünf Menschen durch eine Methangasexplosion getötet, die durch einen Kurzschluss verursacht worden war. Im Jahr 2004 kamen bei einer Explosion eines Methangasgemisches 13 Menschen ums Leben. Die Untersuchung ergab, dass das Bergwerk nicht richtig belüftet wurde.

Mehr zum ThemaDonbass: Bergleute bei Drahtseilbruch in Bergwerk nahe Swerdlowsk getötet

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.