Kreml: Diktat und Belehrung untergraben Versuche, Dialog zwischen Russland und USA aufzubauen
Im Vorfeld des Gipfeltreffens zwischen den Präsidenten Russlands und der USA in Genf am 16. Juni hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg den gegenseitigen Respekt und die Berücksichtigung der Interessen der jeweils anderen Seite als notwendige Bedingungen für die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Washington und Moskau genannt. Dagegen würden sich Diktat und Belehrung auf den Aufbau eines Dialogs negativ auswirken.
Der Sprecher versicherte, dass sich Putin dafür einsetze, den aktuellen Stand der Beziehungen zwischen Russland und den USA zu verbessern. Trotzdem verwies er darauf, dass es unmöglich sei, ein gutes zwischenstaatliches Verhältnis ohne gegenseitigen Respekt und Achtung vor den Interessen aufzubauen. Peskow wörtlich:
"Jegliche Versuche, Regeln zu diktieren oder die andere Seite zu belehren, sind zum Scheitern verurteilt. Überdies haben sie eine negative Auswirkung auf die wechselnde Dynamik des Dialogs."
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten warnte außerdem vor überzogenen Erwartungen vom Gipfeltreffen der Staatschefs Russland und der USA in Genf. Dennoch betonte er, dass der Beginn eines Dialogs schon ein positiver Schritt sei. Peskow zufolge sind die Differenzen zwischen Moskau und Washington derzeit so groß, dass bei dem Gipfel Fortschritte zur Erlangung eines weitgehenden Verständnisses kaum zu erwarten seien:
"Jeder von ihnen wird die Themen ansprechen, die er für sein Land als von höchster Priorität ansieht. Und auf jeden Fall ist selbst jede Art des Beginns eines Dialogs auf höchster Ebene, trotz des beklagenswerten Zustands der bilateralen Beziehungen, ein sehr positiver Schritt."
Der Gipfel in Genf wird das erste persönliche Treffen zwischen Putin und Biden seit dem Amtsantritt des 46. US-Präsidenten sein. Nach Angaben des Kremls werden die Staatschefs die Bedingungen und Perspektiven für die weitere Förderung der russisch-US-amerikanischen Beziehungen, Fragen der strategischen Stabilität und Sicherheit sowie drängende Fragen der internationalen Agenda erörtern, darunter die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie und die Regelung regionaler Konflikte. Außerdem erklärte Biden in einer Rede zum Memorial Day, er werde während des Gipfels das Thema Menschenrechte auf den Tisch bringen.
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