Russland

New York Times und Bloomberg sprechen sich für Impfung mit russischem Impfstoff Sputnik V aus

Seit Anfang Dezember wird in Russland massenhaft gegen das Coronavirus geimpft. Nach der Registrierung im August hat fast eine Million Russen den Impfstoff Sputnik V bekommen. Die New York Times und Bloomberg zählen Gründe auf, warum man dem Vakzin trauen kann.
New York Times und Bloomberg sprechen sich für Impfung mit russischem Impfstoff Sputnik V ausQuelle: Sputnik © PAWEL BEDNJAKOW

Der Reporter der New York Times, Andrew E. Kramer, hat sich mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gegen den Erreger SARS-CoV-2 impfen lassen. In seinem am 8. Januar veröffentlichten Artikel berichtet der Journalist von seinen Beweggründen und Erfahrungen. Er habe die erste Dosis des Impfstoffs am vergangenen Montag in einer Moskauer Poliklinik erhalten und nichts von solchen Nebenwirkungen wie Fieber oder Kopfschmerzen mitbekommen.

Kramer weist in seinem Artikel darauf hin, dass die westliche Kritik sich vor allem auf die frühe Registrierung des Präparats im August gerichtet habe, nicht aber auf das "Design des Impfstoffs", das dem des von der University of Oxford und AstraZeneca entwickelten Vakzins ähnele.

Der NYT-Journalist betont auch, dass der Impfstoff Sputnik V nicht nur in Russland verabreicht wird und dass ungefähr eine Million russische Bürger das Präparat verabreicht bekommen haben:

"Die russische Regierung hat schon über eine Million eigene Bürger geimpft und Sputnik V nach Weißrussland, Argentinien und in andere Länder exportiert. Sollten gewisse gefährliche Nebenwirkungen während der Testphase übersehen worden sein, wären sie daher schon ans Licht gekommen."

Ein Vorteil des russischen Vakzins gegenüber den westlichen Pendants ist seine Zugänglichkeit. Es gebe keine langen Schlangen und kein Chaos bei der Logistik.

Der Bloomberg-Analyst Sam Fazeli listet seinerseits weitere Gründe auf, warum man dem in Russland entwickelten Impfstoff trauen kann. Ihm zufolge gehöre das Präparat zu den Top Five in Bezug auf die Anzahl der vorbestellten Impfdosen. Obwohl Russland bislang keine umfassenden Daten zur dritten Phase der klinischen Studie veröffentlicht habe, gebe das "Design des Vakzins" ein gewisses Maß an Vertrauen. Aus Pressemitteilungen wisse man, dass Sputnik V die dritte Phase absolviert habe und dass seine Wirksamkeit bei 90 Prozent liege. Nach der Impfung habe es bei den Patienten keine schweren COVID-19-Erkrankungen gegeben.

Fazeli weist darauf hin, dass der russische Hersteller eine ähnliche Technologie wie die westlichen Pharmakonzerne AstraZeneca und Johnson & Johnson verwende. Dabei gebe es einen "schlauen" Unterschied: Das russische Vakzin bestehe aus zwei Dosen mit zwei unterschiedlichen Adenoviren, was eine Immunisierung gegen den Vektor in der ersten Dose ausschließe:

"Zusammen geben mir alle diese Einzelheiten – selbst ohne veröffentlichte Phase-III-Ergebnisse – den Grund zur Annahme, dass der Impfstoff Sputnik V ein genauso starker Kandidat wie seine in westlichen Labors entwickelten Pendants sein kann."

Anschließend schreibt der Bloomberg-Analyst, er würde sich für das russische Vakzin entscheiden, wenn er zwischen Sputnik V und dem chinesischen Präparat CoronaVac wählen müsste.

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