Russland

So wenig wie nie zuvor: Russland stellte 2020 bei Weltraumstarts Negativrekord auf

Im nun zu Ende gegangenen Jahr hat Russland lediglich 17 Weltraumstarts absolviert. Das ist wo wenig wie noch nie in der modernen Geschichte des Landes. Experten sprechen von einem langjährigen Trend. Die Spitzenreiter sind in diesem Jahr mit großem Abstand die USA und China.
So wenig wie nie zuvor: Russland stellte 2020 bei Weltraumstarts Negativrekord aufQuelle: Sputnik

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti hat Russland im Jahr 2020 lediglich 17 Weltraumstarts durchgeführt. Dies waren so wenig wie seit dem Jahr 1992 nicht mehr. Allein in den Anfängen der sowjetischen Raumfahrt zwischen 1957 und 1961 hatten mit zwei bis neun Raketenstarts pro Jahr noch weniger stattgefunden.

Laut Statistiken von RIA Nowosti wurden im scheidenden Jahr weltweit 114 Weltraumstarts absolviert. Hiervon fanden 44 in den USA und 39 weitere in China statt. Mit 17 Starts belegt Russland zwar den drittbesten Platz im Ranking, allerdings mit einem großen Abstand zu den Spitzenreitern. Je sieben russische Raketen starteten von den Weltraumbahnhöfen Baikonur und Plessezk, zwei weitere Starts erfolgten vom ESA-Weltraumbahnhof nahe Kourou in Französisch-Guayana und ein weiterer am 18. Dezember vom Kosmodrom Wostotschny.

Der Negativrekord wurde nicht zuletzt durch die im März gemeldete Insolvenz des britischen Kommunikationsunternehmens OneWeb verursacht. Dennoch wurden für OneWeb nach dem Erststart 2019 noch drei weitere Starts im Jahr 2020 von russischen Trägerraketen des Typs Sojus mit 104 Satelliten realisiert. Denn nach der Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit von OneWeb im Herbst und dem dadurch am 18. Dezember 2020 möglich gewordenen Start vom neuen russischen Kosmodrom Wostotschny sind derzeit für die Jahre 2021/2022 weitere zwölf Starts von jeweils 34 bis 36 Satelliten mit russischen Trägerraketen vom Typ Sojus geplant.

Der Start eines südkoreanischen Erdbeobachtungssatelliten musste infolge eines Verzugs bei der Fertigstellung dieser Nutzlast auf das nun begonnene Jahr verschoben werden. Auch weitere Starts mussten aus unterschiedlichen Gründen auf das Jahr 2021 verschoben werden, darunter der Start eines Progress-Frachters zur Internationalen Raumstation ISS sowie der des ersten Wettersatelliten vom Typ Arktika-M.

Iwan Moissejew, Leiter des russischen Instituts für Weltraumpolitik, teilte in einem Kommentar für RIA Nowosti mit, dass sich der negative Trend in Bezug auf die Anzahl russischer Weltraumstarts bereits seit mehreren Jahren abzeichnete:

"Wenn man sich die Grafiken anschaut, so schreitet diese Tendenz – der rasche Rückgang der russischen kommerziellen Starts – seit dem Jahr 2014 stabil fort. Jetzt erreichen wir den Tiefstand. Das ist vor allem mit dem Verlust des internationalen Markts für Weltraumstarts verbunden."

Der Experte wies darauf hin, dass knapp die Hälfte aller russischen Weltraumstarts in den ersten Jahren ab 2010 im Auftrag anderer Länder erfolgte. Ein weiteres "traditionelles" Problem der russischen Raumfahrt ist Moissejew zufolge die Aufschiebung von Starts im Rahmen des Föderalen Weltraumprogramms.

Dennoch gab es für das Jahr 2020 auch positive Meldungen aus der Branche in Russland. Nach einer sechsjährigen Pause fand ein weiterer erfolgreicher Teststart der schweren Trägerrakete vom Typ Angara-5 statt – wiederum vom Kosmodrom Plessezk. Darüber hinaus wurden im zurückliegenden Jahr mehrere russische Kommunikations- und Militärsatelliten in ihre jeweiligen Umlaufbahnen gebracht.

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