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Medienbericht: Hunter Biden bezahlte Beratungsfirma, um seine Wikipedia-Seite zu säubern

Der Präsidentenspross, der für seinen berüchtigten Laptop und seine schwere Kokain- und Prostitutionssucht bekannt ist, wollte, dass Zeilen über seine Arbeit mit der ukrainischen Gasfirma Burisma und einem zwielichtigen Finanzier entfernt werden.
Medienbericht: Hunter Biden bezahlte Beratungsfirma, um seine Wikipedia-Seite zu säubernQuelle: AFP © Ryan Collerd

Hunter Biden, der Sohn von US-Präsident Joe Biden, hatte 2014 eine hochkarätige Beratungsfirma bezahlt, um seinen Wikipedia-Eintrag zu säubern. Das geht aus E-Mails hervor, die der Journalist Lee Fang von Bidens berüchtigtem Laptop erhalten hat.

Aus den E-Mails geht hervor, dass der jüngere Biden sich an den PR- und Lobbying-Riesen FTI Consulting gewandt hatte, um Änderungen an seiner Seite vorzunehmen. Er listete die gewünschten Änderungen auf und verband seinen Ansprechpartner bei FTI, Ryan Toohey, mit Bidens Partner bei dessen Firma Rosemont Seneca, Eric Schwerin.

Zu den Änderungen gehörte auch die Streichung seiner Verbindungen zum in Ungnade gefallenen Finanzier Allen Stanford, dessen Stanford Financial Group ein Joint Venture mit dem Hedgefonds Paradigm Global Advisors der Familie Biden unterhielt, den Hunter fünf Jahre lang mit Hilfe seines Onkels James Biden als CEO leitete. Stanford verbüßt derzeit eine 110-jährige Haftstrafe wegen eines Sieben-Milliarden-Dollar-Schneeballsystems.

Andere Änderungen umfassten die Entfernung des CIA-Bezugs aus einer Zeile über seine Arbeit mit der CIA-Ausgründung National Endowment for Democracy und die Streichung der Kritik an seiner Arbeit mit dem ukrainischen Energieunternehmen Burisma. Dies ist das Thema, für das er am besten bekannt ist, abgesehen vielleicht von seiner Drogen- und Prostitutionssucht.

Toohey bestätigte in einer E-Mail an Biden und Schwerin, dass die gewünschten Änderungen vorgenommen worden seien, und versprach: "Wir werden sie im Auge behalten und auf Änderungen achten."

Einen Monat, nachdem FTI beauftragt worden war, sein Image aufzupolieren, hatte die Redakteurin "AmeliaChevalier" den Artikel von allen Hinweisen auf Stanford befreit. Dies war die erste einer ganzen Reihe hilfreicher Änderungen gewesen, die die Seite bald wieder in einen Zustand versetzt hatten, auf den jeder Präsidentensprössling stolz sein konnte.

Einer der Redakteure, der Bidens Eintrag aufpoliert hatte, "Earflaps", wurde in einer Enthüllungsgeschichte vor Ort, "The oligarchs socks", als "sockpuppet" (alternativer Account) eines bezahlten Redakteurs genannt. Dessen "Reputationsmanagement"-Dienste seien entweder von russischen Oligarchen oder von PR-Firmen, die für sie arbeiten, in Anspruch genommen worden.

Der Beitrag des jüngeren Biden hat sich seither erheblich vergrößert, ist aber nach wie vor vorteilhaft für Biden. In der Einleitung wird darauf hingewiesen, dass zwar "einige der E-Mails", die auf dem von ihm hinterlassenen Laptop gefunden wurden, "authentisch" waren, dass aber die Dateien, die online gefunden werden konnten, nur "angeblich von dem Laptop stammten und nicht bestätigt wurden". Außerdem wird behauptet, dass Hunter und Joe Biden seit 2019 zu Unrecht "Gegenstand falscher Behauptungen über korrupte Aktivitäten in einer Biden-Ukraine-Verschwörungstheorie" sind.

Die Bearbeitungshistorie des Beitrags zeigt mehrere Redakteure – "Specifico", "Objective3000", "Neutrality" und andere –, die dafür bekannt sind, die Konformität mit dem neoliberalen, zentristischen Standpunkt zu erzwingen. Diesen haben die Wikipedia-Administratoren unter den Artikeln im Themenbereich "Amerikanische Politik" als neutral eingestuft – eine Tendenz, die Wikipedia-Mitbegründer Larry Sanger kürzlich in einem Interview beklagte.

Die Bemühungen der bezahlten Redakteure vor fast einem Jahrzehnt, Stanford und sein Schneeballsystem aus dem Artikel herauszuhalten, scheinen erfolgreich gewesen zu sein, da der Finanzier kein einziges Mal im Text erwähnt wird.

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