Merck berechnet das 40-Fache der Kosten für die Herstellung der staatlich finanzierten COVID-Pille
Eine Behandlung mit dem COVID-19-Medikament Molnupiravir des US-Pharmaunternehmens Merck & Co. (MSD) kostet in der Herstellung 17,74 US-Dollar. Dennoch stellt das Unternehmen der US-Regierung 712 US-Dollar für die Behandlung in Rechnung – ein 40-facher Aufschlag. Das berichtete die US-Nachrichtenseite The Intercept unter Berufung auf einen Report, der letzte Woche von der Harvard School of Public Health und dem King's College Krankenhaus in London veröffentlicht wurde.
Die Pille, die die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Vergleich zu den Patienten, die ein Placebo erhielten, um die Hälfte reduzierte, sollte eine Wende herbeiführen. Denn sie ist einfacher zu verabreichen als monoklonale Antikörperbehandlungen, die eine Infusion erfordern. Der exorbitante Preis könnte jedoch dazu führen, dass das Medikament gerade für die Patienten unerreichbar bleibt, die es am dringendsten benötigen.
Molnupiravir ist ein antivirales Therapeutikum, das an der Emory-Universität in Atlanta, Georgia, von dem universitätseigenen Unternehmen für Arzneimittelinnovation, Drug Innovation Ventures at Emory (DRIVE), entwickelt und 2020 von der Firma Ridgeback Biotherapeutics lizenziert wurde. Ridgeback verkaufte später die weltweiten Rechte an Merck & Co. (Merck Sharp & Dohme; MSD) für einen Betrag in unbekannter Höhe.
Im Juni 2021 unterzeichneten die US-Regierung und MSD einen Vertrag im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar über die Durchführung von 1,7 Millionen medikamentösen Behandlungen, sobald es von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) als Notfallmedikament zugelassen ist. Für die Entwicklung des Therapeutikums hatte die US-Regierung 29 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, wie The Intercept berichtet.
Das US-Verteidigungsministerium habe dem Institut der Emory-Universität 10 Millionen US-Dollar bereitgestellt, und die US National Institutes of Health hätten Zuschüsse in Höhe von 19 Millionen US-Dollar gewährt. Luis Gil Abinader, ein leitender Forscher der NRO Knowledge Ecology International, erklärte gegenüber The Intercept, die US-Regierung sei aufgrund der von ihr bereitgestellten Mittel verpflichtet, dafür zu sorgen, dass das Medikament erschwinglich sei. Abinader sagte:
"Die Öffentlichkeit hat dieses Medikament finanziert. Und deshalb hat die Öffentlichkeit einige Rechte. Einschließlich des Rechts, dass es zu angemessenen Bedingungen verfügbar ist."
In einem Interview mit dem US-Finanzsender CNBC sagte Wendy Holman, eine Mitbegründerin von Ridgeback, dass die 29 Millionen der Regierung an den Entwickler Emory ging, und nicht an Ridgeback, als dieses Molnupiravir dann herstellte. Abinader meinte dazu:
"Was sie anscheinend tun wollen, ist, die Geschichte darüber zu formen, wer für die Entwicklung dieses Medikaments bezahlt hat, um Forderungen der Öffentlichkeit zu vermeiden, es zu vernünftigen Preisen verfügbar zu machen."
Experten sagen, der Preis von 712 US-Dollar bedeute letztlich, dass das Medikament für einige unerschwinglich sein wird und andere es sich zwar leisten können, aber wegen des Preises nicht einnehmen wollen, wenn sie krank werden. Dr. Dzintars Gotham, Arzt am King's College Krankenhaus in London und Mitverfasser des Berichtes über die Herstellungskosten von Molnupiravir, sagte:
"Jemandem eine 700-Dollar-Behandlung anzubieten, wenn er sich noch nicht so krank fühlt, wird bedeuten, dass viele Menschen sie nicht nehmen werden."
In dem Bericht schrieben er und sein Kollege, dass MSD bei einem Preis von 19,99 US-Dollar für Molnupiravir immer noch einen Gewinn von 10 Prozent erzielen würde.
Molnupiravir war ursprünglich zur Behandlung der Grippe gedacht und verhindert, dass das Virus Kopien von sich selbst erstellt, indem es Fehler bei der viralen RNA-Replikation verursacht. Im Jahr 2020 durchgeführte Tierstudien ergaben, dass Molnupiravir die Virusübertragung vollständig unterdrücken und schwere Lungenschäden verhindern bzw. verringern kann.
In der neuen Studie wurden 775 Erwachsene mit leichter bis mittelschwerer COVID-19-Erkrankung untersucht, die aufgrund von Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Herzerkrankungen ein höheres Risiko für eine schwere Erkrankung hatten. Von den Patienten, die Molnupiravir einnahmen, wurden 7,3 Prozent entweder ins Krankenhaus eingeliefert oder starben nach 30 Tagen – verglichen mit 14,1 Prozent der Patienten, die die Placebopille erhielten.
Nach dieser Zeitspanne gab es in der Medikamentengruppe keine Todesfäll, im Vergleich zu acht Todesfällen in der Placebogruppe, so MSD. Die Ergebnisse wurden von dem Unternehmen veröffentlicht und sind bisher nicht von Fachleuten überprüft worden. MSD sagt jedoch, es plane diese auf einer zukünftigen medizinischen Tagung zu präsentieren.
Eine unabhängige Gruppe medizinischer Experten, die die Studie überwachte, empfahl deren vorzeitigen Abbruch. Denn die Zwischenergebnisse waren sehr überzeugend. Die Unternehmensleitung erklärte, sie befinde sich aktuell in Gesprächen mit der US-Zulassungsbehörde FDA und plane, die Daten in den kommenden Tagen zur Prüfung vorzulegen. Dr. Dean Li, Vizepräsident der MSD-Forschung, sagte gegenüber der Associated Press:
"Die Ergebnisse haben das übertroffen, was ich dem Medikament in dieser klinischen Studie zugetraut hätte. Wenn man eine 50-prozentige Verringerung von Krankenhausaufenthalten oder Todesfällen feststellt, ist das eine erhebliche klinische Auswirkung."
In der MSD-Studie wurden von beiden Gruppen Nebenwirkungen gemeldet, die jedoch in der Gruppe, die ein Placebo erhielt, etwas häufiger auftraten. Das Unternehmen gab nicht an, um welche Nebenwirkungen es sich handelte.
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Anmerkung der Redaktion: In der ersten Fassung des Artikels hieß es "Eine Behandlung mit dem COVID-19-Medikament des deutschen
Pharmaunternehmens Merck, Molnupiravir, kostet in der Herstellung 17,74 US-Dollar." Bei dem Unternehmen handelt es sich aber nicht um das deutsche Pharmaunternehmen "Merck KGaA" sondern um das davon unabhängige US-Unternehmen "Merck & Co." (Merck Sharp & Dohme; MSD). Wir bitten diese nicht korrekte Darstellung zu entschuldigen.
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