Nordamerika

Jetzt sind die Tiere dran: Corona-Impfung in US-Zoos

Längst gilt die Sorge der Menschen vor einer Ansteckung mit COVID-19 nicht mehr allein ihnen selbst. Auch Tieren soll die Gabe experimenteller Impfstoffe zugutekommen, um für deren Wohlergehen zu sorgen. In der US-Stadt Detroit wurde eine Impfkampagne von Zoo-Tieren gestartet.
Jetzt sind die Tiere dran: Corona-Impfung in US-ZoosQuelle: AP © /Jens Meyer

Die Impfkampagne gegen COVID-19 hat in den USA an Fahrt verloren. Aktuell gelten 52 Prozent der US-Bürger als vollständig geimpft. Nun startete die Detroit Zoological Society (DZS) im US-Bundesstaat Michigan eine Kampagne zur Impfung ihrer Tiere gegen COVID-19. Die Gorillas, Löwen, Schimpansen und andere Tiere, die als besonders anfällig für das Virus gelten, werden dabei mit einem speziell entwickelten Vakzin behandelt.

Scott Carter, der Leiter der Abteilung für Biowissenschaften der zoologischen Gesellschaft, freut sich darüber, dass es nun endlich losgehen kann. Ohnehin erhielten die Tiere bereits routinemäßig andere Impfungen. Nun sei man "dankbar und erleichtert, dass jetzt ein spezieller Impfstoff zum Schutz gegen COVID-19 zur Verfügung steht."

Der Impfstoff, der zunächst für die Verwendung bei Katzen und Hunden entwickelt wurde, ist bisher nur für den experimentellen Einsatz bei Tieren zugelassen. Zoos und Tierheime müssen beim US-Landwirtschaftsministerium (USDA) und den Tierärzten der einzelnen Bundesstaaten eine Genehmigung für den Erhalt von Dosen des Impfstoffs beantragen, die dann von Zoetis gespendet werden. Für die Tiere, wissen die Zoologen in Detroit zu berichten, sei Impfen kein Thema:

"Viele der Säugetiere sind darauf trainiert, sich unseren Tierpflegern für kleinere medizinische Eingriffe, einschließlich Impfungen, zur Verfügung zu stellen."

Wie es in der entsprechenden Erklärung des Zoos in Detroit zudem heißt, hätten sich mehrere Löwen, Tiger, Leoparden und Gorillas bereits in anderen US-Zoos mit dem Coronavirus infiziert. In europäischen und indischen Zoos seien ein Tiger bzw. ein Löwe an dem Virus gestorben.

Bislang sei im eigenen Zoo noch kein Tier einer COVID-19-Infektion anheimgefallen, gleichzeitig habe man jedoch "zahllose Sicherheitsmaßnahmen ergriffen". Dazu zählen nach eigenem Bekunden "eine vollständige PSA (Persönliche Schutzausrüstung) für das Personal sowie öffentliche Absperrungen, um eine soziale Distanzierung zu gewährleisten".

Zum Hintergrund der Corona-Impfung für Gorilla und Co. heißt es zudem von Dr. Ann Duncan, DZS-Direktorin für Tiergesundheit:

"Ähnlich wie wir Hunde gegen Parvovirose, Staupe oder Tollwut impfen, ist dies zum Schutz der Tiere im Zoo notwendig."

Bei Zoetis handelt es sich um eine Tochterfirma des Pharmakonzerns Pfizer. 2013 brachte Pfizer Zoetis und seine noch im eigenen Besitz verbliebenen 17 Prozent der Anteile an die Börse. Es handelte sich um den größten Börsengang der US-Geschichte seit Facebook im Jahr 2012. Auf der Zoetis-Webseite heißt es zum Vakzin für Tiere gegen COVID-19:

"Wir sind uns der schwerwiegenden Auswirkungen bewusst, die COVID-19 auf unsere geschätzten Kunden und die Tiere, die Sie versorgen, hat."

Der Impfstoff des weltweit größten Tiergesundheitsunternehmens wurde Anfang des Jahres erstmals im San Diego Zoo Safari Park für Mensch und Tier vorgestellt. Für vier Orang-Utans und fünf Bonobos hieß es im Februar, sich als allererste Primaten gegen COVID-19 impfen zu lassen. Zuvor, hieß es, wurden acht Gorillas desselben Zoos positiv auf das Virus getestet. Auf eine Impfung wurde zu jenem Zeitpunkt verzichtet, da man von einer ausreichend entwickelten natürlichen Immunität ausging.

Zoetis ist jedoch nicht das einzige ambitionierte Pharmaunternehmen im Segment  COVID-Impfstoffe für Tiere. Der in Russland entwickelte Impfstoff Carnivac-Cov wurde im vergangenen März von den russischen Behörden offiziell zugelassen und gilt damit als der weltweit erste seiner Art. Zuvor sei das Vakzin unter anderem bei Hunden, Katzen, Polarfüchsen und Nerzen erfolgreich getestet worden.

Derweil ist Dr. Jonathan Epstein, Vizepräsident für Wissenschaft und Forschung bei der EcoHealth Alliance überzeugt:

"Große Menschenaffen sind anfällig für COVID-19. Es gibt echte, berechtigte Bedenken hinsichtlich des Schutzes vor dieser Infektionskrankheit."

Mehr als 70 Zoos, Tierheime und andere Einrichtungen haben in den USA Impfdosen angefordert. Mehr als ein Dutzend Zoos sollen bereits damit begonnen haben, Menschenaffen, Bären, Otter und andere Tiere zu impfen.

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