Früherer US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist tot
Donald Rumsfeld war sowohl der jüngste als auch der zweitälteste US-Verteidigungsminister und hatte den Posten zweimal inne - zunächst während der Ford-Regierung (1975-1977) und dann unter George W. Bush (2001-2006). In dieser Funktion setzte er sich für den Globalen Krieg gegen den Terror nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und die Invasion des Irak im Jahr 2003 ein - die der amerikanischen Öffentlichkeit fälschlicherweise als zusammenhängend dargestellt wurde, zusammen mit der inzwischen widerlegten Behauptung, Bagdad habe über "Massenvernichtungswaffen" verfügt.
Rumsfeld diente auch als Stabschef des Weißen Hauses (1974-75), als US-Gesandter bei der NATO (1973-74) und neben anderen öffentlichen Ämtern auch als Kongressabgeordneter aus Illinois (1963-69). Er war auch Mentor von Dick Cheney, der später Verteidigungsminister in der Regierung von George H.W. Bush und Vizepräsident unter Bush dem Jüngeren wurde.
Inmitten des wachsenden öffentlichen Aufruhrs über den Krieg im Irak, den Enthüllungen über den Einsatz von Folter im dort vom US-Militär errichteten Gefangenenlager Abu Ghuraib und einer Niederlage der Republikaner bei den Zwischenwahlen zum Kongress trat Rumsfeld 2006 zurück. Rumsfeld hatte zahlreiche Kritiker. Der ehemalige US-Senator John McCain sagte 2007 über seinen Partei-Kollegen, dieser werden als "einer der schlechtesten Verteidigungsminister überhaupt in die Geschichte eingehen".
2008 warf der US-Senat Rumsfeld eine Mitverantwortung für Menschenrechtsverletzungen in US-Haftlagern vor. Insbesondere der Skandal um das Gefängnis in Abu Ghuraib bei Bagdad brachte Rumsfeld in Bedrängnis. Ihm haftete zudem der Vorwurf an, 2002 mit der Genehmigung "aggressiver Verhörtechniken" bei mutmaßlichen Terroristen im US-Gefangenenlager Guantánamo zu späteren Misshandlungen beigetragen zu haben.
Nach seiner politischen Karriere wechselte Rumsfeld in die Privatwirtschaft. Später schien er einige seiner früheren Überzeugungen widerrufen zu haben. In einem Interview argumentierte er, dass der Versuch, im Irak eine Demokratie durchzusetzen, "unrealistisch" gewesen sei, und dass die UN und die NATO überholt seien.
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