Altersweisheit? Rumsfeld im Interview: "US-Demokratieexport in den Irak war ein Fehler"

Der ehemalige US-amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat in einem umfassenden Interview sowohl den ehemaligen Präsidenten George W. Bush für dessen Idee des Demokratieexports in den Irak als auch die US-Luftangriffe auf Libyen kritisiert. Zudem sprach er sich für einen neuen Kalten Krieg, diesmal allerdings gegen den Islamischen Staat (IS) aus.
Altersweisheit? Rumsfeld im Interview: "US-Demokratieexport in den Irak war ein Fehler"

Ungeachtet der nunmehrigen Bedenken des Republikaners Rumsfeld, hatte sich jener in seiner Amtszeit als Verteidigungsminister von 2001 bis 2006 in keinster Form gege jene Art des US-Demokratieexportes ausgesprochen. Ganz im Gegenteil.  Doch nun klingt das alles wesentlich anders:

"Ich gehöre nicht zu denen, die glauben, dass unsere Demokratie-Vorlage für andere Länder zu jeder Zeit ihrer Geschichte angemessen ist. Die Idee, ein demokratisches System im Irak aufzubauen, schien mir unrealistisch. Ich war darüber besorgt, als ich diese Worte hörte."

Zudem räumte Rumsfeld ein, dass die NATO und UN nicht mehr in der Lage seien, den Bedrohungen und Problemen durch den islamischen Extremismus, Chemiewaffen, den Iran und den Menschenhandel Herr zu werden. Stattdessen forderte er eine globale Koalition der "richtig denkenden" Nationen.

Auch äußerte der Republikaner dahingehend Zweifel, dass der Westen, den Erfolg des Islamischen Staates (IS) in Syrien und Irak stoppen könne. Vielmehr sei eine Offensive gegen die Gruppe im Stile des Kalten Krieges gefordert, um den IS nachhaltig zu besiegen.

Er warnte, dass zahlreiche arabische Staaten zu zerfallen drohen, und räumte ein, dass die Luftangriffe des Westens auf Libyen die Region noch weiter destabilisiert hätten.

"Der Drang nach einem Kalifat und die zeitgleiche Bewegung gegen Nationalstaaten sind zentral und grundlegend, doch keiner spricht darüber. Haben Sie jemals gehört, dass irgendjemand in der UN über dieses Konzept jemals gesprochen hätte?", fragte Rumsfeld rhetorisch, um die Problematik des Westens mit der islamischen Welt aufzuzeigen.

Auch kritisierte er offen den noch amtierenden Präsidenten Obama für dessen Versäumnis "Führungsstärke zu zeigen". Das habe sich im Nahen Osten, aber auch auf die Ukraine-Krise laut Rumsfeld negativ ausgewirkt.

Rumsfeld prophezeite zudem, dass der Kampf gegen den selbsternannten "Islamischen Staat" Jahrzehnte dauern könnte, schließlich "geht es nicht darum, die Bewegung militärisch mit Kugeln und Luftangriffen zu besiegen, sondern ihre Ideologie zu bekämpfen".

In diesem Kontext warb er für einen neuen Kalten Krieg:

"Du fängst an, an diese Sache nicht einfach wie an einen Krieg ranzugehen, sondern vielmehr wie an einen Kalten Krieg […] Es ist ein Wettbewerb der Ideen."
 

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