Meinung

Ein Millionär mit vielen Häusern fordert uns auf, Opfer zu bringen – um den Planeten zu retten

Die Energiepreise in den USA werden in diesem Winter voraussichtlich um über 50 Prozent steigen. Joe Biden will die Versorgung noch weiter verknappen, während Barack Obama dafür plädiert, die einfachen Leute sollten ihren Lebensstil ändern – etwas ärmlicher und weniger mollig leben.
Ein Millionär mit vielen Häusern fordert uns auf, Opfer zu bringen – um den Planeten zu rettenQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder / dpa

Ein Kommentar von John Ransom

Nachdem die USA mit der Aussicht konfrontiert sind, dass die Heizkosten in diesem Winter die höchsten jeher verzeichneten werden könnten – dank einer Inflation bei den Energiepreisen, die laut der Regierung 54 Prozent erreichen könnte –, empfiehlt Präsident Biden ein für US-Demokraten wahrhaft edles Heilmittel: Er will die Gesamtenergie, die dem Land zur Verfügung steht, noch mehr kürzen, wodurch die Preise noch weiter steigen werden.

"Die Biden-Regierung erwägt, eine Ölpipeline in Michigan stillzulegen, um die USA noch mehr von den fossilen Brennstoffen abzukoppeln, trotz Warnungen von Abgeordneten der Republikaner, dass ein solcher Schritt zu einem Preisschock bei den Kraftstoffen im gesamten Mittleren Westen führen wird", berichtete die Daily Mail.

Dieses Allheilmittel fand Präsident Joe nun letzte Woche in Schottland, wohin er – wie seine Partner der amerikanisch-europäischen liberalen Eliten – in einem mit fossilem Treibstoff angetriebenen Jet düste, um dort in einer langwierigen, schier endlos erscheinenden Klimakonferenz zu planen, wie wir als "der Rest" die notwendigen Opfer bringen werden, damit sie unser Leben auch weiterhin besser machen können.

Nachdem er vermutlich Pizza mit pikanten Waldpilzen, schottischen Fisch mit Chips oder besonders nachhaltige Nudelsuppe gegessen hatte, kam Präsident Biden also die geniale Lösung in den Sinn: Ihr bekommt weniger, während die amerikanisch-europäischen liberalen Eliten mehr bekommen. Vielleicht sollten wir aber auch einfach nur dankbar sein, dass Joe uns nicht schon wieder einmal die Steuern erhöht hat. Aber keine Sorge, denn Biden hatte den ehemaligen Präsidenten Barack Obama im Schlepptau, um uns alle wissen zu lassen, dass sie mit den Opfergaben noch nicht fertig sind, die sie von uns verlangen werden, um unser Leben zu verbessern.

"Wir alle haben eine Rolle zu spielen. Wir alle müssen daran arbeiten. Wir alle müssen Opfer bringen", versprach Obama. "Aber diejenigen von uns, die in wohlhabenden Ländern leben, diejenigen von uns, die dazu beigetragen haben, dieses Problem herbeizuführen, … wir tragen eine zusätzliche Last." Und wenn er "wir" sagt, meint er Wirklichkeit "ihr". Und wenn er "Last tragen" sagt, meint er ebenfalls "euch": "Ihr werdet die vielen Lasten tragen müssen." Denn was auch immer die amerikanisch-europäischen liberalen Eliten fordern, während sie die Welt von Krise zu Krise führen – ihr eigenes Leben wollen sie nicht ändern – es sei denn, hin zum Besseren.

"Der große Mann [gemeint war Obama] kündigte an, dass er bereit ist, große Opfer für den Planeten zu bringen. Vergessen wir dabei nicht sein Ferienhaus auf Hawaii, das auf dem Gelände gebaut wird, das für die 1980er Fernsehserie 'Magnum, P.I.' [Privatdetektiv Magnum mit Tom Selleck] genutzt wurde", lästerte Sky News-Moderatorin Rita Panahi über Obamas Aufruf zu Opfergaben. "Weil – Sie wissen schon – Klimanotstand herrscht und so… was für ein Heuchler."

Das ist derselbe Heuchler, der sich weigerte, die Party für seinen 60. Geburtstag auf seinem anderen Anwesen auf Martha's Vineyard abzusagen, während seine Demokraten wegen COVID-19 landesweit umfassende Lockdowns forderten.

Obama konnte die Fete nämlich gar nicht absagen, weil es nicht wirklich eine Geburtstagsfeier war, sondern eine Spendensammlung, die ausschließlich für die verschiedenen Obama-Stiftungen veranstaltet wurde, welche es ihm ermöglichen, seine Aktivitäten zu organisieren und zu finanzieren – einschließlich einer Anzahlung von 485 Millionen US-Dollar für sein schätzungsweise 700 Millionen US-Dollar teures Hauptquartier in Chicago, das durch anonyme Spenden finanziert in der Nähe seines anderen Anwesens gebaut werden soll. Für jene, die mitzählen wollen, wie viele Opfer der ehemalige Präsident erbracht hat – das sind bis jetzt drei Anwesen.

Aber der amtierende Präsident war noch lange nicht fertig damit, seine Argumente festzuklopfen, wie schlimm unser Leben werden muss, damit er am Ende die Welt im Super-Biden-Stil retten kann. Er entsandte auch Energieministerin Jennifer Granholm zu einer TV-Charme-Offensive durch Amerika, um mehr Unterstützung für Papa Joe's Energiepolitik zu gewinnen. Auf Bloomberg-TV fragte Moderator Tom Keene die Ministerin, was denn ihr Plan sei, um die Benzinpreise für normale Amerikaner zu senken: "Was ist der Granholm-Plan, um die Ölproduktion in Amerika zu steigern?" Als Antwort lachte Granholm, sie lachte. Und sie lachte nochmal und nochmal. Granholm lachte, bis es peinlich wurde, ihr zuzusehen. Apropos Opfer: Sie hat bei diesem TV-Auftritt viel von ihrer Würde und fast ihre gesamte Selbstachtung geopfert. Aber das ist wahrscheinlich nicht jene Art von Opfern, von denen Obama gesprochen hatte.

"Das ist urkomisch", antwortete Granholm endlich, obwohl allerdings sie für die Energiepolitik des größten Energieerzeugers und -verbrauchers dieser Welt zuständig ist: "Hätte ich bloß den magischen Zauberstab dafür."

Nach Angaben der Agentur für Energie-Information zahlen die US-Amerikaner für Benzin unter der Präsidentschaft von Biden täglich 144 Millionen US-Dollar mehr (ja: pro Tag) als unter der Präsidentschaft von Trump – obwohl sie weniger Benzin verbrauchen. Es braucht keine Energieministerin mit Zauberstab, sondern eine mit einer Politik, die außer Tränen und Gelächter noch etwas mehr zustande bringt. Aber Moment, sie war noch nicht fertig.

Als sie später auf CNN erschien, wurde Granholm gefragt, was die Regierung für den bevorstehenden Wärmebedarf im Winter unternehmen will, damit die Nachfrage nach Gas zum Heizen der Häuser und der Betriebe bedient werden kann.

Ihre Antwort darauf war buchstäblich: "Nichts."

"Folgendes wird passieren", sagte Granholm gegenüber Dana Bash von CNN über die steigenden Heizkosten: "Es wird…", zögerte Granholm erst noch, bevor sie fortsetzte "…dieses Jahr teurer werden als letztes Jahr." Rückblickend erscheint diese Antwort von Granholm schon deutlich vernünftiger, als diejenige, die sie noch bei Bloomberg gegeben hatte.

Vielleicht ahnte Granholm, dass es mit Bidens Lösung – mit der Stilllegung einer weiteren Ölpipeline – noch schlimmer kommen wird, also noch schlimmer, als gar nichts zu tun, um die Energiekrise des kommenden Winters zu lösen. Denn Onkel Joe würde noch weniger als gar nichts tun – und also das Problem sogar noch verschlimmern.

Es läuft einem kalt den Rücken herunter, in jeder Hinsicht.

So, fühlen Sie sich schon besser, und sind bereit für weitere Opfer? Ich hoffe es, denn die Eliten sind noch nicht damit fertig, nach Opfern zu fragen, von denen viele wahrscheinlich dazu führen werden, dass Sie sich schlechter fühlen. Und kälter. Und ärmer.

Es wird ein langer, dunkler Winter.

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Übersetzt aus dem Englischen.

John Ransom ist ein Autor und Redakteur, der sich mit Themen der Politik und der Finanz befasst und dessen Arbeiten bei townhall.com, Newsmax, dem Daily Caller und IBT erschienen sind. Er lebt und arbeitet teils in den USA und teils in Asien.

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