Meinung

Corona-Maßnahmen: Solidarität ist keine Einbahnstraße

Im Superwahljahr, gestresst von ständigen Lockdown-Botschaften, ist der Autor als Mitglied der geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1961 und 1967 langsam, aber sicher um seine wirtschaftliche Existenz besorgt. Im Schlaglicht sieht er die desaströse Corona-Politik der SPD-/Unionsregierung.
Corona-Maßnahmen: Solidarität ist keine EinbahnstraßeQuelle: www.globallookpress.com © Filip Singer / Pool

Ein Meinungsbeitrag von Stephan Fein

"Solidarität ist …" Es ist keine Glückskeks-Weisheit. Für eine Generation wurde der Satz zur Dauerschleife. Für meine. Ich wurde geboren, als der Krieg am kältesten war, kurz nach der Kuba-Krise. Habe "Frieden" mit dem Gewehr verteidigen müssen, die deutsche Einheit finanziert, musste Banken retten und mit seltsamen Abwrackprämien auch französische Autokonzerne. Jetzt sind das Klima und vulnerable Gruppen dran. Letztere haben keine gebrochenen Erwerbsbiografien wie viele meiner Generation.

Mein Sportklub wurde geschlossen, das Skifahren verboten. Meine Segeljolle ist 41 Jahre alt. Ihr wurde Osmose diagnostiziert, mir Krebs. Als weißer Mann mittleren Alters bin ich noch nicht vulnerabel genug, um geimpft zu werden. Meine Zitrone hat – nach der Berliner Schauspielerin Lotti Huber – noch etwas Saft. Und der wird gnadenlos rausgequetscht. Ich zahle Spitzensteuern, berappe Tausende jedes Jahr für Schlagloch-Straßen und marode, jetzt geschlossene Schulen, bezahle Spitzenpreise für Strom, weil Angela Merkel und ihr neuer grüner Freund "Rooobert" Habeck aus der Kohle keine Energie mehr machen wollen und Atomstrom nur aus Frankreich teuer einkaufen.

Sie sagte, sie schaffe das. Sie gab auch rund 375 Millionen für die Firma BioNTech aus, die ein Präparat gegen ein Virus erfand und damit Milliarden macht. Sie schaffte es nicht, das Steuergeld in Form von Aktien dort anzulegen. Dann hätte der Staat jetzt mehr Geld. Sie wuchs im Sozialismus auf – ohne Sinn für Kapital. Uns alle eine Spritze mit dem Wunderstoff zu verpassen, schaffte sie bis heute nicht. Sie machte ohne sozialistischen Gemeinsinn im Kapitalismus Karriere.

Stattdessen schloss sie das Land mehrfach ab. Abschließen kannte sie. Als vor sechs Jahren junge Männer aus der ganzen Welt das Land fluteten, sperrte sie auf. Eine Integration dieser oft Alleinreisenden schaffte sie nicht.

Solidarität wird hierzulande oft von jenen gefordert, die sich durch selbst verschuldete Krisen lavieren und nicht nur meine Generation in die sichere Altersarmut mit einem unbezahlbaren Gesundheitssystem schicken.

Ein Ethikrat, das moralische Feigenblatt der Feigen und Unfähigen, gibt im Zeitalter endloser Lockdowns den Takt an. Doch langsam ist der Puls der Wirtschaft, des Handels, des Miteinanders kaum noch zu spüren.

Vielleicht sollte ich in mein Boot steigen, wie einst der an der DDR leidende junge Werther bei Ulrich Plenzdorf durch Brandenburg dümpeln. Wahrscheinlich wird mein Boot noch vor mir geimpft. Schließlich ist es 41 und Bootsjahre zählen doppelt. Mein Auto ist 10. In diesem Land wird es nicht mehr 20. Im Jahr 2030 wird der Verbrennungsmotor von Robert Habeck stillgelegt. Also sollte ich das Boot mit AstraZeneca einreiben und hoffen, dass es mich noch ein wenig trägt. Schließlich war es in mageren Jahren mein Haus, mein Urlaubs- und Rückzugsort. Mit ihm bin ich gerne solidarisch. Es hat mich nie verlassen. Ich verstehe den Neuseeländer, wenn er sagt: "Nimm mein Haus, meine Frau, mein Auto. Aber fasse mein Boot nicht an."

Bald gilt auch hier wieder die 15-Kilometer-Grenze von daheim. Dann sind auch auf dem Nachen keine zwei Menschen aus drei Hausständen mehr erlaubt. Egal, der Fluss ist weit. Er führt durch die Hauptstadt dieses Landes, dass seine Knechter immer schon besser behandelte als die Geknechteten. Ein Indianer-Sprichwort sagt: "Ich warte an der Biege des Flusses. Dann sehe ich meine Feinde eines Tages vorbei treiben." Wie lange, glaubt ihr, spielt meine Generation noch den Shylock Shakespeares? Der sagte im Kaufmann von Venedig, dritter Akt, erste Szene lakonisch: "Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen?"

Im September wird Verantwortung eingefordert von Krisen-Managern, Milliarden-Verschuldern, Masken-Dealern und Pop-up-Politikern. Da Solidarität keine Einbahnstraße ist, fordere mal zur Abwechslung ich am 26., dem Wahltag, Solidarität für die Gebliebenen und – gegendert und gerundiviert – Draufzahlenden.

Frau Merkel weiß: Wir können Mauern stürzen. Wir haben das schon einmal geschafft. Samt Aufbau. Für sie wird es danach nix mit Friday for Future. An diesem Tag wird aus einem Lockdown ein Lockout für Verantwortliche und Nassauer. Das schaffen wir. Versprochen.

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