"Aktive Arbeit mit Opposition": FSB-Video zeigt Nawalny-Mitstreiter mit britischem Diplomaten
In dem heimlich im Jahr 2012 angefertigten Video ist zu sehen, wie sich Nawalnys rechte Hand und Exekutivdirektor seines Anti-Korruptions-Fonds FBK, Wladimir Aschurkow, mit James William Thomas Ford trifft. Ford ist der ehemalige zweite Sekretär für politische Angelegenheiten an der britischen Botschaft in Russland und wurde vom FSB als MI6-Agent identifiziert.
In dem Gespräch wirbt Aschurkow dafür, mehr Geld zu bekommen. "Hätten wir mehr Geld, würden wir unser Team sicherlich erweitern." Zehn oder zwanzig Millionen Dollar im Jahr "würde ein ganz anderes Bild geben", so der Nawalny-Mitarbeiter, der hinzufügt: "Und für Menschen, für die Milliarden auf dem Spiel stehen, ist das nicht so viel Geld."
Ford stimmt dieser Aussage nickend zu. Aschurkow fährt fort:
"Wir müssen auf diversen Schachfeldern spielen, Massenproteste, Bürgerinitiativen, Propaganda. Wir müssen Kontakte zu den Eliten herstellen und ihnen vermitteln, dass wir vernünftige Leute sind, dass wir nicht alles ruinieren und ihr Vermögen wegnehmen werden."
Neben Geldmitteln möchte Aschurkow von dem Briten auch Material, das sich gegen die russische Regierung verwenden lassen kann. Konkret spricht er die britische Strafverfolgungsbehörde für schwere Betrugsdelikte an, die "Zugang zu einer Menge Informationen hat, die uns nicht zur Verfügung stehen".
Im Gegenzug für die britische Hilfe verspricht Aschurkow, britischen Banken die lästige russische Konkurrenz vom Hals zu schaffen. "In Zusammenarbeit mit der Henry Jackson Society of London werden wir einen Bericht über die VTB Bank veröffentlichen. Es geht darum, dass die VTB in Korruption verwickelt ist, dass ihr Risikomanagementsystem nicht funktioniert, und wir gehen darauf hinaus, dass sie eine Bedrohung für die Finanzmärkte Europas und deren Integrität darstellt, weil sie dort ein bedeutender Akteur ist", so Aschurkow.
Ford macht keine Versprechen bezüglich einer direkten finanziellen Unterstützung. Stattdessen schlägt er als Aushilfslösung vor, mit Transparency International zusammenzuarbeiten – einer Organisation, die bereits von Großbritannien finanziert wird und in Russland in das Register der NGOs aufgenommen wurde, die Funktionen eines ausländischen Agenten ausüben.
Aschurkows Begeisterung für diesen Vorschlag hält sich jedoch in Grenzen:
"Wir sind bereit zur Zusammenarbeit mit ihnen. Wir glauben bloß nicht, dass sie effektiv sein wird."
RT bat das britische Foreign Office, die Botschaft Großbritanniens in Moskau und James William Thomas Ford um eine Stellungnahme. Zum Erscheinen dieses Artikels lagen jedoch keine Antworten vor.
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