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Trump-Versprechen: IS wird "nächste Woche" besiegt – US-Generäle sehen das anders

Die Nahostpolitik der USA wird immer verwirrender. Donald Trump versicherte seinen Verbündeten, dass der "Islamische Staat" (IS) in der "nächsten Woche" zu "100 Prozent" besiegt werde. Das US-Militär warnt jedoch, dass dieser nach wie vor eine echte Gefahr darstelle.
Trump-Versprechen: IS wird "nächste Woche" besiegt – US-Generäle sehen das anders

Vertreter einer 79 Mitglieder zählenden, von den USA geführten Koalition im Kampf gegen den IS versammelten sich am Mittwoch in Washington, um sich Donald Trumps Vision von der Terrorismusbekämpfung im Nahen Osten anzuhören. Der US-Präsident lobte die US-Streitkräfte, aber die Koalitionsmitglieder bekamen fast nichts Neues zu hören.

In seiner Rede behauptete Trump, dass "unsere Koalitionspartner und die Syrischen Demokratischen Kräfte praktisch das gesamte Gebiet befreit haben, das der IS zuvor in Syrien und im Irak besaß". Was er jedoch zu erklären vergaß, ist, dass die SDF, die überwiegend aus kurdische YPG Kämpfern besteht, zwar Teile Nordsyriens kontrollieren – aber nicht den Rest des Landes.

Die Großstädte Aleppo, Palmyra, Homs und andere wurden in der Tat von syrischen Regierungskräften befreit. Abgesehen davon gab es zahlreiche vernichtende Berichte darüber, dass die SDF beim Eindringen in vom IS kontrollierte Bereiche tatsächlich auf keinerlei Widerstand stießen. Andere Berichte deuten darauf hin, dass US-Spezialeinheiten und Hardware aus den USA an den Positionen des "Islamischen Staates" gesichtet wurden.

Trump behauptete, dass "es irgendwann, wahrscheinlich nächste Woche offiziell verkündet werden sollte, dass wir 100 Prozent des Kalifats haben werden". Seine Untergebenen waren angesichts der Situation vor Ort jedoch vorsichtiger. "Der Kampf gegen den IS und gewalttätige Extremisten ist noch nicht vorbei, und unsere Mission hat sich nicht geändert", erklärte General Joseph Votel, Leiter des US-Zentralkommandos, in dieser Woche.

Er warnte davor, dass die Terrorgruppe allein in Syrien immer noch etwa 1.000 bis 1.500 Kämpfer befehligt, und fügte hinzu, dass er "nicht unter Druck steht", die 2.000 Soldaten abzuziehen, die ohne die Zustimmung der Regierung von Damaskus auf syrischem Boden stationiert sind.

Anfang dieser Woche sorgte Außenminister Mike Pompeo für noch mehr Verwirrung in der Nahostpolitik Washingtons. Vor Kongressabgeordneten erklärte er, der Rückzug der USA aus Syrien, den Trump im vergangenen Dezember angekündigt hatte, sei "nicht das Ende des Kampfes der USA".

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