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Ankara und Moskau wollen Abrechnung in nationalen Währungen ausweiten

Die Türkei und Russland führen rege Gespräche über den Ausbau der Bereiche, die im Rahmen gegenseitiger Transaktionen auf nationale Währungen umgestellt werden können. Dies berichten Quellen in Erdoğans Regierung. Dadurch sollen die Zahlungen in US-Dollar und Euro reduziert werden.
Ankara und Moskau wollen Abrechnung in nationalen Währungen ausweitenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Was schon seit langer Zeit geplant war, nimmt nun konkrete Formen an: Eine informierte Quelle in der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan teilte der Nachrichtenagentur RIA Nowostimit, dass die Türkei und Russland aktive Gespräche über die Ausweitung der Bereiche für die Umstellung auf nationale Währungen bei gegenseitigen Transaktionen aufgenommen haben.

Der Informant betonte gegenüber der Agentur:

"Wir besprechen jetzt intensiv mit unseren russischen Partnern, in welchen Bereichen wir zu nationalen Währungen übergehen können. Sie wissen, dass der Prozess im Energiesektor, bei unserer Zusammenarbeit beim Gaseinkauf, begonnen hat. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern entwickeln sich in allen Bereichen, und wir erfüllen die Anweisungen unserer Staats- und Regierungschefs, die auf die Wirksamkeit dieses Schrittes hingewiesen haben. Der Vorgang wird nicht einfach sein, aber die Hauptsache ist, dass es einen politischen Willen und konkrete Aufgaben gibt."

Die Umstellung des Zahlungsverkehrs zwischen Russland und der Türkei auf nationale Währungen wird dazu beitragen, die Nachfrage nach der türkischen Lira und dem russischen Rubel zu steigern, so Maxim Tschirkow, außerordentlicher Professor an der Abteilung für politische Ökonomie der Wirtschaftsfakultät der Universität der Völkerfreundschaft Russlands. In einem Interview mit der Zeitung Iswestija stellte er fest:

"Diese Initiative ist sehr richtig. Denn die Türkei verdient sehr gut an den Beziehungen zu Russland, an der Organisation von Importen, Parallelimporten und normalen Importen. Außerdem sollten wir die Energielieferungen, die großen gemeinsamen Projekte, wie den Bau des Kernkraftwerks Akkuyu, nicht vergessen. Das heißt, wir haben mit der Türkei sehr umfangreiche Beziehungen, Kontakte. Und natürlich müssen wir die Risiken auf verschiedene Weise diversifizieren."

Bis zum Februar des Jahres 2022 sei ein Großteil der Abrechnungen in den Währungen unfreundlicher Staaten – in US-Dollar und Euro – vorgenommen worden, so der Experte. Jetzt aber seien diese Währungen aufgrund möglicher Sanktionen toxisch geworden. "Die Risiken bei der Verwendung dieser Währungen sind sehr hoch: Es besteht die Gefahr, kein Geld für erfüllte Verträge zu erhalten, und das Risiko, dass internationale Transaktionen gestoppt werden", erklärte Maxim Tschirkow. "Wenn sie also in nationalen Währungen erfolgen, wird dies für unsere Länder sehr sinnvoll sein."

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