Kim Jong-un in Russland – Seoul taxiert Gespräche zwischen Moskau und Pjöngjang
Südkorea will die bevorstehenden Verhandlungen zwischen Wladimir Putin und Kim Jong-un im Fernen Osten Russlands genau verfolgen. Offenbar befürchtet die Regierung in Seoul einen Transfer von Waffen und Technologien zwischen Russland und Nordkorea. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitiert in diesem Zusammenhang den Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul, Jeon Ha-kyu, mit den Worten:
"Angesichts der großen Zahl an Begleitern aus Militärkreisen verfolgen wir genau, ob es zu Verhandlungen über einen Waffendeal oder einen Transfer von Technologien zwischen Russland und Nordkorea kommt."
Aus den Aufnahmen, die die Nachrichtenagentur KCNA nach der Abfahrt des Sonderzugs des nordkoreanischen Führers am 10. September in Pjöngjang verbreitet hat, geht hervor, dass Kim unter anderem vom Vize-Vorsitzenden des Zentralen Militärkomitees der Partei der Arbeit, Marschall Ri Pyong-chol, dem Leiter der Militärabteilung beim Zentralkomitee der Partei der Arbeit, Pak Jong-chon, und der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son-hui begleitet wird.
Wie Yonhap berichtet, hofft der südkoreanische Außenminister Park Jin seinerseits, dass sich das Verhältnis zwischen Moskau und Pjöngjang so entwickeln werde, dass es zu Frieden und Stabilität beitrage. Der Minister fordert in diesem Sinne die Befolgung aller UN-Resolutionen in Bezug auf das Nachbarland. Park schließt dabei mögliche Gegenmaßnahmen nicht aus, sollte es zu einem Waffenabkommen zwischen Moskau und Pjöngjang kommen.
Russland zeigt sich bereit, Südkorea über die Ergebnisse des Besuchs des nordkoreanischen Führers zu informieren. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert den russischen Vize-Außenminister Andrei Rudenko mit den Worten:
"Sie haben eine Botschaft in Moskau. Wenn sie wollen, können wir ihnen disponible Informationen zur Verfügung stellen. Unsere Kontakte zu Südkorea bestehen fort. Obwohl sich Südkorea den Sanktionen angeschlossen hat, bleibt es unser Handelspartner."
Inzwischen hat Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax bestätigt, dass Kim bereits in Russland ist. Das russische Fernsehen zeigt ein Video, auf dem der nordkoreanische Sonderzug zu sehen ist.
El tren de Kim Jong-un ha llegado a Rusia y está atravesando la región de Primorie en dirección hacia el norte. pic.twitter.com/zubsZ0wyFW
— Sepa Más (@Sepa_mass) September 12, 2023
Bislang hält die russische Führung den genauen Ort der Gespräche geheim. Nach Angaben von Peskow wollen Putin und Kim unter anderen ein Gespräch unter vier Augen abhalten. Eine Pressekonferenz der beiden Staatschefs ist nicht geplant. Ins Gespräch sollen bilaterale Angelegenheiten in den Bereichen Handel, Wirtschaft und Kultur kommen. Peskow kündigte auch einen Meinungsaustausch in Bezug auf die Situation in der Region und weltweit an. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert den Sprecher des russischen Präsidenten mit den Worten:
"Da unsere Länder benachbart sind, setzen sie selbstverständlich ihre Kooperation auch in sensiblen Bereichen fort, die weder öffentlich mitgeteilt noch angekündigt werden dürfen."
Washingtons Warnung an Pjöngjang, Moskau keine Waffen zu verkaufen, lässt Peskow nicht gelten: Für Russland und Nordkorea seien ihre eigenen Interessen wichtig. Für US-Warnungen interessiere sich Russland im Kontext der Gespräche mit Nordkorea nicht. Man werde sich von den Interessen der beiden Länder leiten lassen, so der Kremlsprecher.
Mehr zum Thema - Nordkorea stellt atomar bewaffnetes U-Boot vor
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.