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Medienbericht: "Krimineller" ukrainischer Ex-Abgeordneter verdient Millionen mit Waffenverkäufen

Sergej Paschinskij stand im Mittelpunkt mehrerer Korruptionsuntersuchungen und wurde sogar von Präsident Selenskij als "Krimineller" bezeichnet. Seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine hat er Millionen verdient.
Medienbericht: "Krimineller" ukrainischer Ex-Abgeordneter verdient Millionen mit WaffenverkäufenQuelle: Sputnik © Mykhailo Markiv

Ein ehemaliger ukrainischer Abgeordneter, gegen den mehrere Korruptionsvorwürfe erhoben wurden, hat seit dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Konflikts im Februar 2022 Millionen US-Dollar mit Waffenverkäufen verdient, berichtete die New York Times am Samstag.

Ein Unternehmen, das angeblich mit Sergej Paschinskij verbunden ist, den der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij einst als "Kriminellen" bezeichnete, sei zu einem der wichtigsten Waffenlieferanten für das Kiewer Militär geworden, behauptet die Zeitung.

Dem Bericht zufolge hat das ukrainische Verteidigungsministerium den politisch isolierten Paschinskij kontaktiert, kurz nachdem Moskau seine Militäroffensive gestartet hatte.

Laut die NYT suchten die Militärs verzweifelt nach möglichst viel Munition sowjetischer Bauart und hofften, dass der ehemalige Abgeordnete mithilfe seiner informellen Verbindungen im Waffengeschäft helfen könnte.

Paschinskij hatte zuvor jahrelang die Militärausgaben überwacht, so die Zeitung. Das Blatt fügte hinzu, dass Ukrainian Armored Technology, ein Unternehmen, von dem angenommen wird, dass es Verbindungen zu Paschinskij hat, ist inzwischen zum "größten privaten Waffenlieferanten in der Ukraine" geworden.

Das Unternehmen kaufe Granaten, Artilleriegeschosse und Raketen und verkaufe sie an das ukrainische Militär weiter, wobei es ein transeuropäisches Netzwerk von Zwischenhändlern nutze. Im Jahr 2022 meldete Ukrainian Armored Technology einen Umsatz von mehr als 350 Millionen Dollar, nachdem er im Jahr zuvor nur 2,8 Millionen Dollar betragen hatte.

Die Zeitung, die sich auf anonyme ukrainische Beamte beruft, behauptet, dass die Behörden die Preisgestaltung des Unternehmens sowie die angeblichen finanziellen Beziehungen Paschinskijs zu Beschaffungsbeamten und Unternehmen im Ausland untersuchen.

Die NYT beschrieb eine von Paschinskijs angeblichen Machenschaften, an denen Bulgarien beteiligt war – ein großer Hersteller von Munition sowjetischer Bauart, der sich weigerte, diese direkt an die Ukraine zu liefern.

Der ehemalige ukrainische Abgeordnete hat Berichten zufolge seine lokalen Verbindungen gebeten, Bestellungen in Auftrag zu geben und dafür zu sorgen, dass bulgarische Waffenproduzenten diese vorrangig bearbeiten. Die Lieferungen wurden mithilfe des Zwischenhändlers Andrzej Kowalczyk fälschlicherweise als für Polen bestimmt angegeben, so die NYT.

Dem Artikel zufolge steigen die Preise bei jedem Schritt, wenn die Zwischenhändler ihren Anteil nehmen, wobei das ukrainische Militär die Rechnung übernimmt.

Die Kosten werden jedoch größtenteils durch europäische Hilfsgelder gedeckt, berichtet die Zeitung. Während westliche Beamte insgeheim unglücklich über das Wiederauftauchen solcher zwielichtigen Figuren wie Paschinskij sind, schweigen sie aus Angst, Russlands Erzählungen über ukrainische Korruption Vorschub zu leisten, so die NYT.

Der ehemalige Abgeordnete hat bestritten, solche Geschäfte ausgehandelt zu haben, und bezeichnete sich selbst als "verantwortungsbewussten Bürger meines Landes".

Im Jahr 2019 bezeichnete Präsident Wladimir Selenskij Paschinskij als "Kriminellen", woraufhin die Anti-Korruptionsbehörde des Landes eine Untersuchung gegen den ehemaligen Abgeordneten einleitete. Im Jahr 2020 wurden sein Haus und sein Büro durchsucht.

In dem Bericht wird vermutet, dass die ukrainische Regierung ihre Anti-Korruptionskampagne und ihre Bemühungen um mehr Transparenz auf Eis gelegt hat, um den ununterbrochenen Fluss von Waffen und Munition ins Land zu sichern. Einige zwielichtige Figuren, die zuvor als korrupt angeprangert worden waren, hätten so die Möglichkeit erhalten, sich mit staatlichen Aufträgen erneut die Taschen zu füllen, während die Beamten wegschauten, so der Bericht weiter.

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