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Australischer Söldner kritisiert ukrainisches Militär: "Inkompetente Kommandeure verheizen Soldaten"

Inkompetente ukrainische Kommandeure bringen Australier und andere ausländische "Freiwillige" in der ukrainischen Internationalen Legion sowie Ukrainer wider besseres Wissen in Gefahr. Auf konstruktive Kritik hin drohen sie diesen, so ein australischer Söldner zur ABC.
Australischer Söldner kritisiert ukrainisches Militär: "Inkompetente Kommandeure verheizen Soldaten"© Verteilt vom Verteidigungsministerium der Ukraine

Inkompetente ukrainische Kommandeure bringen Australier und andere ausländische "Freiwillige" in der ukrainischen Internationalen Legion sowie Ukrainer wider besseres Wissen in Gefahr. Auf konstruktive Kritik hin drohen die Kommandeure ihnen. Ein ehemaliger australischer Soldat, der jetzt in Kiews Internationaler Legion dient, behauptet dies gegenüber ABC News.

Der Mann will im Gespräch mit dem australischen TV-Sender nur mit dem Pseudonym "Bush" angesprochen und zitiert werden – ausdrücklich aus Angst um seine Sicherheit.

Bush und seine Kameraden in der sogenannten Internationalen Legion der Ukraine hätten ihre Besorgnis über die allgemeine Lage geäußert und Rechenschaftspflicht der ukrainischen Kommandeure bezüglich des Einsatzes von Menschenleben gefordert, doch seien sie ignoriert worden.

"Das da draußen ist ein Fleischwolf, das ist die einfache Tatsache. Da sind meine Kameraden gestorben. Und sie sterben noch immer. Ich habe hier Sachen gesehen, die aus militärischer Sicht mehr als inakzeptabel sind."

Beispiele seien die Verweigerung von Sold an einige ausländische Kämpfer sowie die Tatsache, dass einige Australier mit speziellen militärischen Fertigkeiten, etwa als Fahrer gepanzerter Fahrzeuge des australischen Herstellers Thales Australia  vom Typ Bushmaster, die Kiew vom Westen erhielt nicht gemäß ihrer Qualifikation eingesetzt würden. Der Kämpfer abschließend:

"Wir werden nicht weiter in einem Militär dienen, das uns schlecht behandelt."

Die von Bush angesprochenen Probleme sind Teil eines viel größeren, beunruhigenden Bildes. So zitiert ABC den Anwalt, Militäranalytiker und ehemaligen Offizier der australischen Armee Glenn Kolomeitz, der Söldner aus Australien und anderen Ländern rechtlich berät. Die "Freiwilligen" beschwerten sich über Drohungen seitens ukrainischer Kommandeure. Zu den Beschwerden kam es, als die Ausländer, mit der ihnen zuteilgewordenen Behandlung unzufrieden, ihre Abreise aus dem Kampfgebiet ankündigten:

"Ihnen wird mit Gefängnis und allem möglichen Unsinn gedroht."

Sowohl Bush als auch Kolomeitz bemängeln ferner, dass das mangelnde Vertrauen der ukrainischen Kommandeure der Legion in die Führungsfähigkeiten der Gäste ein allgegenwärtiges Problem mit verheerenden Auswirkungen sei. Einige der Ausländer in der Legion hätten viel Erfahrung und Fähigkeiten bei der Ausarbeitung von Militärplänen nach NATO-Standard. Dies bliebe jedoch von der ukrainischen Führung ungenutzt, so der Anwalt:

"Die Befehlshaber ignorieren die Planung und schicken einfach Truppen, Ukrainer und Westler, in die Kämpfe, ohne sich auf diese Einsatzpläne stützen zu können. Somit werden viele Menschen getötet, ohne auf dem Schlachtfeld etwas bewirken zu können."

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